Stade (NI) – Seit 2018 steht der Ortsfeuerwehr Stade (Kreis Stade) ein Hilfeleistungs-Löschboot (HLB) zur Verfügung. Die Bürgermeisterin der Hansestadt Stade, Sylvia Nieber, taufte das Boot auf den Namen “Henry Köpcke”. Das HLB dient der Feuerwehr hauptsächlich als leistungsstarkes Boot für Einsätze auf der Elbe.
Henry Köpcke ist 6 Dekaden Mitglied der Ortsfeuerwehr Stade, Zug I Altstadt, und hat sich als langjähriger Beauftragter sehr um die Belange der Bootsgruppe und der Wasserrettung im Bereich der Unterelbe und seiner Nebenflüsse verdient gemacht. Auch heute noch steht er der Bootsgruppe mit Rat und Tat zur Seite und hat am Umbau des neuen HLB aktiv mitgewirkt.
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Das Boot vom Typ Broson wurde 2008 auf einer Werft in Schweden gebaut. Es diente ursprünglich einem schwedischem Zimmermann als Arbeitsboot, mit dem er seiner Kundschaft auf den Inseln der Ostseeküste anfuhr. 2016 stand es im Internet zum Verkauf, wo es die Feuerwehr Stade zufällig fand. Leistungsdaten, Eigenschaften und Verarbeitung des Bootes erwiesen sich nach ersten Probefahrten als ausgesprochen geeignet für die Unterelbe. Anfang 2017 hat die Hansestadt Stade das Boot erworben. Monatelang wurde es zum Hilfeleistungs-Löschboot umgebaut. An den Arbeiten waren zahlreiche ehrenamtliche Kameraden beteiligt.
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Kenn- und Leistungsdaten des HLB “Henry Köpcke”:
Länge: 11,2 Meter
Breite: 3,96 Meter
Tiefgang: 0,85 Meter
Verdrängung: 9,5 Tonnen
Motorisierung: 2x Volvo Penta D6 Motor mit je 257 KW (350 PS)
Antrieb: Duoprob Z-Antrieb/Bugstrahlruder
Höchstgeschwindigkeit: 35 Knoten (64,82 km/h)
Kraftstoffvorrat: 800-Liter-Dieseltank
Stromversorgung: fest installierter Stromerzeuger mit 8 kVA für 230 V/400 V; Landanschluß 230 V
Leistung FW-Pumpe: 1.700 Liter pro Minute bei 10 bar, 2.450 Liter pro Minute bei 3 bar im Lenzbetrieb
Maximale Ausladung Bordkran: 4,2 Meter
Maximale Hubkraft/Tragkraft bei maximaler Ausladung: 1,2 Tonnen/285 Kilogramm
Das HLB “Henry Köpcke” ersetzte die Boote “Florian I” (Baujahr 1982) und “Brunshausen” (Baujahr 1984, Umbau 1996) der Feuerwehr Stade. Beide Boote wurden im Lauf der Jahre zunehmend reparaturanfällig, die Ersatzteilbeschaffung schwierig und die Unterhaltung sehr kostenintensiv. Eine verlässliche Sicherstellung der Einsatzbereitschaft beider Boote war auf Dauer nicht mehr gegeben.
Einen spannenden Einsatzbericht mit dem HLB “Henry Köpke” findet Ihr im Feuerwehr-Magazin 1/2020.