Lyon (Frankreich) – Die International Agency for Research on Cancer (IARC), die Internationale Agentur für Krebsforschung, hat jetzt die Arbeit von Feuerwehrmännern und – frauen als krebserregend in der höchsten Kategorie eingestuft. Eine Festlegung mit Gewicht: Bei der IARC handelt es sich um eine eine Einrichtung der Weltgesundheitsorganisation WHO.
Bislang galten die Feuerwehrtätigkeiten lediglich als “möglicherweise für den Menschen krebserregend” (Stufe 2b), nun als “bekanntermaßen krebserregend für den Menschen” (Stufe 1a).
Anzeige
Bei der deutschen Organisation Feuerkrebs, die sich seit Jahren unter anderem für die Anerkennung bestimmter Krebsarten als Berufskrankheit einsetzt, wird diese Höherstufung entsprechend begrüßt. Die Kategorie 2a “wahrscheinlich krebserregend für den Menschen” sei damit übersprungen worden.
Auch wenn die Folgen der neuen Einstufungen noch nicht im Detail abzusehen sind, ist es nicht ausgeschlossen, dass politische Entscheidungen, Gesetze und Verordnungen zu dem Thema durch die gewichtige Einschätzung beeinflusst werden. Das könnte möglicherweise auch Versorgungsleistungen für Betroffene umfassen.
“Wir sind uns seit langem bewusst, dass der Beruf und die Tätigkeiten von Feuerwehrmännern und -frauen aufgrund des Brandrauchs, des unterbrochenen Schlafes und des physischen und psychischen Stresses, krebserregend sind”, wird Marcus Bätge, Geschäftsführer und Gründer der FeuerKrebs gUG in einer Aussendung zitiert.
Alex Forrest, internationaler Experte und Berater bei der IARC, ergänzt demnach: “Diese historische Monographie 132 der IARC ist tragische Realität unseres Berufs und unserer Tätigkeit. Dennoch ist es wichtig für Feuerwehrleute auf der ganzen Welt, da wir jetzt das mögliche Ausmaß der beruflichen Auswirkungen auf unsere Arbeit und unsere Aktivitäten sowie die Entwicklung von berufsbedingt erhöhten Krebserkrankungen kennen. Dies wird zu einer angemessenen Anerkennung dieser Gefahr in der ganzen Welt führen müssen. Die logische Konsequenz wiederum ist eine bessere Prävention, bessere Technologien und eine bessere Entschädigung für die Feuerwehrleute auf der ganzen Welt.“