Nordhorn (NI)/Denekamp (Niederlande) – Rund 6 Kilometer trennen die Jugendfeuerwehr Nordhorn von der Jeugdbrandweer Denekamp in den Niederlanden. Weil die Nachwuchsabteilungen eine nachbarschaftliche Freundschaft verbindet, veranstalten sie gemeinsame Großübungen.
Nachbarschaftlich verbunden, gemeinsam stark: Die JF der Wache Süd in Nordhorn (NI) führt regelmäßig Übungen mit der niederländischen Jeugdbrandweer Denekamp durch. Hier stehen beide Gruppen vor einem Löschfahrzeug der Brandweer Denekamp Foto: JF Nordhorn
„Es war interessant zu sehen, welche Unterschiede existieren. Die Kameraden in den Niederlanden bereiten ihre Mädchen und Jungen wirklich voll auf die aktive Feuerwehr vor. Sie dürfen mit dem Einverständnis der Eltern sogar schon unter Atemschutz üben. Dafür nutzt der Nachwuchs GFK-Flaschen aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Da wird keine Zeit für Allgemeine Jugendarbeit, Basteln und kreativ sein aufgewandt“, so Sinan Quittek. Seit 2022 fungiert der 30-Jährige als Jugendwart der Jugendfeuerwehr (JF) Wache Süd, einer von drei in der Kreisstadt Nordhorn. Diese zählt derzeit drei Mädchen sowie zehn Jungen.
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Für den ersten gemeinsamen Übungsabend im Januar 2024 ließen sich die Verantwortlichen um den 37-jährigen Leusenkamp ein besonderes Szenario einfallen: „Industriebrand“ in Denekamp. Quittek zeigte sich schwer beeindruckt vom Vorgehen der Jeugdbrandweer in der vernebelten Halle: „Die saßen vom Fahrzeug ab, rüsteten sich aus, setzten sich die Überdruck-Masken auf, nahmen ihre Schläuche mit, rollten die aus und gingen so vor, wie wir Erwachsenen das tun.“
Übungslage in Denekamp: „Industriebrand“. Jeugdbrandweer-Mitglieder gehen unter Atemschutz zur Personenrettung in einer vernebelten Halle vor. Foto: JBNL Denekamp
Die deutschen Unfallverhütungsvorschriften (UVV) lassen ein ähnliches Vorgehen für die JF nicht zu. Deswegen musste Quittek auf die Nachfrage seiner Schützlinge dies leider ablehnen. In Nordhorn wird mit Attrappen aus Styropor geübt statt mit echten Pressluftatmern. Hoofdjeugdleider Leusenkamp berichtet: „Wir versuchen, so realistisch wie möglich auszubilden, aber natürlich muss alles sicher sein. Zu schwere Lasten heben oder Üben mit Realfeuer ist auch bei uns nicht erlaubt.“
Unter den Augen der Bürgermeister beider Städte sowie von Orts- und Stadtbrandmeistern legten sich beide Jugendabteilungen richtig ins Zeug. Die Verständigung an der „Einsatzstelle“ geschah auf Deutsch, auch wenn viele der Nordhorner JFler Niederländisch verstehen. Sie bekamen einen Arbeitsabschnitt zugewiesen und mussten eine Person mit der Trage aus der Gefahrenzone retten sowie einen simulierten Brand im Außenbereich des Gebäudes löschen.
Die JFler aus Nordhorn löschen einen simulierten Brand im Außenbereich des Gebäudes Foto: JBNL Denekamp
„Sie haben prima mit der Jeugbrandweer zusammengearbeitet. Trotz der Unterschiede in der Ausbildung hat es funktioniert. Sehr gut sogar!“, berichtet Quittek. Nach 1,5 Stunden konnte die Übung beendet werden. Es schloss sich ein gemeinsames Essen mit intensivem Austausch an. Tenor: Das sollte wiederholt werden, dann auf der anderen Seite der Grenze. Dazu kam es bereits ein Dreivierteljahr später.
Mehr zu weiteren gemeinsamen Übungen der JF Nordhorn mit der Jeugdbrandweer Denekamp erfahrt Ihr auf 5 Seiten in „Kameradschaft kennt keine Grenzen“ im Feuerwehr-Magazin 2/2025. Das Heft ist im Zeitschriftenhandel erhältlich oder versandkostenfrei zu bestellen im Feuerwehr-Magazin-Shop.
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Bin selber Mitglied der JF Nordhorn Wache Süd und finde es immer wieder Krass was die Denekamper im Gegensatz zu uns dürfen