Böblingen (BW) – Der Kreis Böblingen verfügt über einen neuen Einsatzleitwagen (ELW) 2. Dieser lässt sich einerseits zur Kommunikation und Administration bei Großschadenslagen, andererseits im 24/7-Betrieb als redundante Leitstelle verwenden.
Stationiert ist das Fahrzeug nicht an der Integrierten Leitstelle des Kreises Böblingen, sondern am Standort der Straßenmeisterei Magstadt. Dies soll die Unabhängigkeit von bestehender Infrastruktur erhöhen. Der ELW 2 ist permanent online. So lässt sich bei einem Ausfall der stationären Leitstelle innerhalb von Minuten auf die Arbeitsplätze im Fahrzeug umschalten. Bei der Zugmaschine handelt es sich um einen MAN TGL 12.220 4×2. Der Sattelauflieger ist als Einachser mit tiefliegendem Rahmen und niedrigem Einstiegsbereich ausgeführt. Kofferlänge: 11,3 Meter.
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Für den Innenausbau des Aufliegers inklusive der Möbel sowie der Integration der Technik für Video, Netzwerk und Radio ebenso wie für die Klimatechnik sorgte Broadcast Solutions. Die Funk- und Leitstellentechnik stammt von Selectric. Seitlich bietet der Auflieger einen Auszug. Insgesamt finden bis zu 13 Personen Platz. Das fahrfertige Gesamtgewicht liegt mit 14.914 Kilogramm unter 16 Tonnen. Dies war die die Voraussetzung für eine Landesförderung. Der Trailer gliedert sich in einen Besprechungsraum mit acht Arbeitsplätzen inklusive Medientechnik (Auszug), einen Sichterraum für eine Person, einen Funk-/Leitstellenraum mit vier Arbeitsplätzen sowie einen Technikraum.
Entlastung der Leitstelle
„Endlich ist es geglückt, ein Fahrzeug zu kreieren, dass sowohl alle Feuerwehrbelange im Einsatzfall als auch alle koordinativen und informativen Notwendigkeiten auf einen Einsatzort konzentriert“, sagt Kreisbrandmeister Guido Plischek, Leiter der Stabsstelle Bevölkerungsschutz und Feuerwehrwesen des Kreises Böblingen. „Gleichzeitig werden aber auch hier alle technischen Voraussetzungen genutzt, um den Einsatzstellenfunk und die einsatzbezogene Leitstellenarbeit in diesem Fahrzeug mit abzubilden. Ein Hin- und Herfunken zwischen Einsatzstelle und Leitstelle ist somit obsolet und gehört der Vergangenheit an.“
So ließen sich wertvolle Zeit sparen und mögliche Fehlinterpretationen vermeiden. Nachfragen zur Einsatzstelle könnten sofort und direkt erfolgen. Unter anderem sei es möglich, Aufstellungsflächen nachrückender Kräfte bereits auf deren Anfahrt direkt weiterzugeben.
„Mit diesem Fahrzeug ist es gelungen, den Funkverkehr zu minimieren, die Leitstelle durch Übernahme des Einsatzstellenfunks und der sich hieraus ergebenden Nachalarmierungen nachhaltig zu entlasten und deutlich kürzere Zeitfenster für Koordinationsaufgaben zu generieren“, erklärt Plischek. „Wir verfügen über ein hochmodernes Fahrzeug, wahrscheinlich das modernste in Deutschland, dass somit alle Leitstellenoptionen auf der Einsatzstelle direkt umsetzbar und zudem alle erdenklichen Erfordernisse der Einsatzführung im Besprechungsraum möglich macht.“
Gerichtsverwertbare Daueraufzeichnung
Zu den Features des ELW 2 zählt die Möglichkeit der gerichtsverwertbaren Daueraufzeichnung. Dies ist eine Voraussetzung, um als mobile Leitstelle einsetzbar zu sein.
Zur Ausstattung gehören außerdem TETRA BOS-Funk, TV, Ka-Band Satellit, IP-Satellit und LTE. Zwei Masten sind am Heck des Aufliegers montiert, an denen unter anderem eine GPS-Antenne, eine Wetterstation und LED-Scheinwerfer befestigt sind.
Bei Einsätzen lässt sich der ELW 2 über einen 22-Kilovoltampere-Generator, der in der Zugmaschine fest verbaut ist und durch deren Nebenantrieb versorgt wird, komplett autark betreiben. Eine Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) stellt die Energieversorgung bei kurzzeitigen Ausfällen sicher.
Das Fahrzeug ersetzt einen ELW 2 auf Mercedes Sprinter 416 CDI. Binz hatte diesen 2002 an den Kreis geliefert.
Reportage im Feuerwehr-Magazin 10/2024
Wir stellen den neuen ELW 2 des Kreises Böblingen ausführlich in
Heft 10/2024 vor. Das Heft könnt Ihr hier versandkostenfrei bestellen.
Wenns stimmt das die Leitstelle als solches abgekoppelt wird ist es zeitlich mit Sicherheit ein großer Gewinn. Allerdings ist es wichtig das man auch die Profis vor Ort Parallel hinbringt. So ein Projekt rein auf ehrenamtlichkeit zu betreiben würde dabei wieder vieles zunichte machen da dass Hintergrundwissen inklusive die Routine dazu fehlt.
Das Konzept als solches ist bestimmt eine große Bereicherung!
Wenns stimmt das die Leitstelle als solches abgekoppelt wird ist es zeitlich mit Sicherheit ein großer Gewinn. Allerdings ist es wichtig das man auch die Profis vor Ort Parallel hinbringt. So ein Projekt rein auf ehrenamtlichkeit zu betreiben würde dabei wieder vieles zunichte machen da dass Hintergrundwissen inklusive die Routine dazu fehlt.
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