Landkreis verlängert Vertrag mit polnischem Betreiber

Löschflugzeug bleibt am Harz-Rand stationiert

Ballenstedt (ST) – Der Landkreis Harz hat den Vertrag für das in den Sommermonaten auf dem Verkehrslandeplatz in Ballenstedt in Sachsen-Anhalt stationierte Löschflugzeug verlängert. Das teilte die Kreisverwaltung in Halberstadt jetzt mit. Bereits im Dezember hatte der Kreistag grünes Licht gegeben, jetzt wurde der Vertrag von Landrat Thomas Balcerowski und Roman Ignasiak, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens Mieleckie Zakłady Lotnicze (MZL) aus Polen, unterzeichnet. Zuletzt hatte sich der von MZL vorgehaltene Single Engine Air Tanker vom Typ Dromader PZL M18 B während eines Waldbrandes am Brocken im September 2024 bewährt (siehe Einsatzbericht im Feuerwehr-Magazin 1/2025).

Das in Ballenstedt stationierte Löschflugzeug des Unternehmens MZL leistete während des Waldbrandes am Brocken im September 2024 große Hilfe. Jetzt wurde der Vertrag verlängert. Foto: Timo Jann

Der Landkreis Harz setzt damit beim präventiven Brandschutz weiter auf die Unterstützung aus der Luft. Die luftgestützte Brandbekämpfung übernimmt in der kommenden Waldbrandsaison vom 1. April bis 30. September sowie für die Jahre 2026 bis 2028 erneut MZL. „Wir sind damit weiterhin bundesweit der einzige Landkreis, der bei Wald- und Vegetationsbränden auf das Zusammenspiel von Kräften am Boden und einem Löschflugzeug setzt“, erklärte der Landrat bei der Vertragsunterzeichnung. „Wir bauen die Zusammenarbeit in Zeiten des Klimawandels mit anhaltenden Trocken- und Dürreperioden aus, weil der Einsatz des Harzer Löschflugzeuges für alle Einwohner des Landkreises und seine Gäste eine unverzichtbare Lebensversicherung ist“, begründet Balcerowski diesen Schritt.

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Während des Brandes am Brocken im vergangenen Jahr hatte MZL kurzfristig eine zweite Maschine aus Polen in den Harz beordert. Balcerowski: „Wir sind mit der bisherigen Arbeit sehr zufrieden.“ Die Erfahrungen aus den Großbränden am Brocken 2024 und zwei Jahre zuvor hätten nach seinen Worten deutlich die Vorteile von Mitteln der Luftbrandbekämpfung vor Augen geführt und selbst Skeptiker durch das schnelle Eindämmen der Brandausbreitung und den effektiven Einsatz überzeugt.

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„Florian Harz 25“ kann über die Integrierte Rettungsleitstelle des Landkreises Harz alarmiert werden, ein Pilot und ein Techniker von MZL sind in der Saison jederzeit einsatzbereit. Sie sind auf dem Verkehrslandeplatz Ballenstedt untergebracht und mit Funkmeldeempfängern ausgerüstet.

Bei Bedarf kann das polnische Unternehmen MZL weitere Maschinen nach Deutschland schicken. Foto: MZL

„Wir leisten im Harz bundesweit Pionierarbeit beim Einsatz von Löschflugzeugen“, erklärt Balcerowski. Für die in zweieinhalb Wochen beginnende Waldbrandsaison sei der Harzkreis auch mit Blick auf die sehr trockene Witterung mit dem Löschflugzeug gut vorbereitet. „We are ready to fly“, betonte Ignasiak. „Alle Vorbereitungen sind abgeschlossen“, erklärte der MZL-Vorstandsvorsitzende. „Für die Einsätze des Harzer Löschflugzeugs haben wir ein Spezialfahrzeug sowie 2.000 Liter Retardant angeschafft“, sagte Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse. Der Löschmittelzusatz wurde im September 2024 erstmals in Deutschland eingesetzt und hatte die Verantwortlichen vor Ort überzeugt.

In die jährliche Vorhaltung investiert der Landkreis Harz rund 267.000 Euro. Zum neuen Vertrag, der nach einer europaweiten Ausschreibung des Auftrags erfolgte, gehört auch eine optionale Vertragsverlängerung bis zum 30. September 2029. Die Betankungen des Flugzeugs mit Löschmittel erfolgt bodengestützt durch den Einsatz der örtlichen Feuerwehren und dauert jeweils nur 80 Sekunden. „Mit dem Löschflugzeug ist das Brandgeschehen besser unter Kontrolle zu bringen – vor allem in unseren oft nur schwer zugängigen Harzer Wäldern“, fasst der Landrat die Erfahrungen der zweijährigen Pilotphase zusammen. „Der luftgebundene Einsatz schont finanzielle und personelle Ressourcen. Und er minimiert nicht zuletzt auch das Risiko der Einsatzkräfte am Boden.“

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