Luzern (Schweiz) – Der Luzerner Stadtrat plant, Teilzeitarbeit beim Schichtdienst der Berufsfeuerwehr in der Stadt zuzulassen. Damit soll die “Work-Life-Balance” der Feuerwehrleute verbessert werden und der Job attraktiver werden.
Die Berufsfeuerwehr Luzern gehört mit gerade einmal 31 Kräften zu den kleinsten in der Schweiz. Jede der drei Dienstgruppen (Wachabteilungen) umfasst zwei Führungskräfte und mindestens sechs Feuerwehrleute. Bisher ist es nicht möglich, dass Berufsfeuerwehrleute im Schichtdienst in Teilzeit arbeiten. Das soll sich nun ändern, wie der Stadtrat schreibt.
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Wörtlich heißt es: “Der Wunsch nach individuellen und flexiblen Arbeitsmodellen ist auch in der Berufsfeuerwehr gestiegen und damit auch der Bedarf an Teilzeitstellen. Gründe dafür sind unter anderem eine bessere Work-Life-Balance, optimierte Kinderbetreuung, mögliche Nebenerwerbe oder längere Erholungsphasen.” Zukünftig sollen Berufsfeuerwehrleute auch nur noch 80 Prozent arbeiten können.
Der Stadtrat beantragte deshalb jetzt 514.000 Franken (etwa eine halbe Million Euro) für zusätzliche Stellen bei der Berufsfeuerwehr und der Feuerpolizei. Die Feuerpolizei verantwortet als Bereich der Feuerwehr den baulichen, technischen und organisatorischen Brandschutz sowie den Vollzug und die Durchsetzung feuerpolizeilicher Vorschriften. Die feuerpolizeiliche Beurteilung von Bauanträgen ist eine der Hauptaufgaben der Feuerpolizei.
Im Auftrag der Vereinigung Schweizerischer Berufsfeuerwehren hatte ein spezialisiertes Kompetenzzentrum der Universität St. Gallen evaluiert, wie Teilzeitarbeit und neue Arbeitsmodelle innerhalb der bestehenden Rahmenbedingungen bei der Berufsfeuerwehr umsetzbar sind. “Weil nun entsprechende Modelle und Wege vorliegen, ist es angezeigt, dass die Stadt Luzern auch den Mitarbeitenden im Schichtdienst der Berufsfeuerwehr Teilzeitarbeit ermöglicht. Der Bedarf ist ausgewiesen und die damit verbundenen Chancen sollen genutzt werden”, heißt es in einer Pressemitteilung.
“Teilzeitarbeit ist ein Win-win-Angebot. Die Arbeit bei bei der Feuerwehr wird für die Mitarbeitenden attraktiver und flexibler. Auf der anderen Seite hat die Arbeitgeberin eine höhere Flexibilität hinsichtlich der Schicht- und Personalplanung und sie kann von einer verbesserten Schichtauslastung und einer Reduktion von Überstunden profitieren”, sagt der Luzerner Sozial- und Sicherheitsvorsteher Martin Merki.