München – Aktuell gehören zum MAN-Konzern die Lastwagensparte Truck & Bus mit den Marken MAN und Scania sowie die MAN-Maschinenbausparte Diesel & Turbo. Doch diese Struktur soll aufgegeben werden, um börsenfähig zu werden, kündigte VW-Truck & Bus-Chef Andreas Renschler am Montag in München an. Und auch einen Zeitplan nannte Renschler: Innerhalb der nächsten 12 Monate soll der Umbau abgeschlossen werden.
Weltweit machte VW Truck & Bus im Jahr 2017 rund 24 Milliarden Euro Umsatz. MAN und Scania sind Marktführer in Deutschland, Europa und Brasilien. In Amerika und Asien hingegen gehören MAN und Scania nicht zu den führenden Lkw-Herstellern. Nach Auskunft von Renschler werden aber genau in diesen Märkten rund 60 Prozent der Gewinner der Lkw-Branche erwirtschaftet. Innerhalb des nächsten Jahres wolle sich VW Truck & Bus in eine europäische Aktiengesellschaft umwandeln und börsenfähig werden. Nach Auskunft von Renschler könne die Sparte dann flexibler reagieren und habe die Möglichkeit, sich Geld für das angestrebte Wachstum zu besorgen.
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Auch in der Gunst der Feuerwehren in Deutschland liegt MAN seit einigen Jahren an der Spitze. Einer Umfrage des Feuerwehr-Magazins ergab unlängst einen gewaltigen Vorsprung bei der Beliebtheit vor Mercedes und Scania.
„Das heißt aber nicht automatisch, dass wir dann an die Börse gehen”, sagte Renschler. „Jetzt machen wir den ersten Schritt, dann sehen wir weiter.“ Ziel sei es, bis zum Jahr 2025 der profitabelste Lkw-Hersteller weltweit zu werden und auch in Asien und Amerika eine führende Rolle einzunehmen. “Wir wollen Global Champion in unserer Industrie werden”, so Renschler.
Bringt VW die Lkw-Sparte tatsächlich an die Börse, könnte es einer der größten Börsengänge der letzten zehn Jahre werden. Der Verkauf von einem Viertel der Anteile könnte bis zu sieben Milliarden Euro einbringen, vermuten Branchenexperten.
Nicht in die Börsenpläne passt die Maschinenbausparte. MAN Diesel & Turbo stellt Schiffsmotoren und Kompressoren für die Industrie her. Dieser Unternehmensteil soll demnächst in den VW-Konzern eingegliedert werden. Bis 2025 hat VW für die 15.000 Beschäftigten der Sparte eine Standort- und Beschäftigungsgarantie gegeben