Schwerin/Lübtheen (MV) – Das Land Mecklenburg-Vorpommern zieht erste Konsequenzen aus dem schweren Waldbrand bei Lübtheen (Kreis Ludwigslust-Parchim): In allen acht Landkreisen beziehungsweise den beiden kreisfreien Städten Schwerin und Rostock sollen perspektivisch durch das Land waldbrandgeeignete Tanklöschfahrzeuge vom Typ Brandenburg beschafft werden. Das kündigte Staatssekretär Thomas Lenz am Freitag bei einer Pressekonferenz in Lübtheen an.
Mehr noch: Bereits innerhalb der nächsten beiden Wochen soll die Feuerwehr Lübtheen zusätzlich ein Löschfahrzeug zur dauerhaften Stationierung erhalten. Das Fahrzeug gehöre dann zur Lehr- und Versuchseinheit Waldbrandbekämpfung des Landes, so Lenz. Das Fahrzeug sei kurzfristig bei einem Aufbauhersteller verfügbar. Nach Recherchen von feuerwehrmagazin.de handelt es sich um ein Fahrzeug des Herstellers Rosenbauer. Welcher Fahrzeugtyp genau gemeint ist, konnte das Innenministerium auf Nachfrage nicht beantworten. Es sei mit Wasserwerfer, Löschwassertank und Seilwinde ausgestattet, so ein Sprecher.
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Beispielhaftes Fahrzeug TLF 5000 Typ “Brandenburg”
Bislang verfügt die Freiwillige Feuerwehr Lübtheen über einen Einsatzleitwagen (ELW 1), ein HLF 20 (im vergangenen Jahr übergeben), eine Drehleiter (DLK 23-12) und einen Mannschaftstransportwagen (MTW).
Unterdessen bleibt die der Katastrophenalarm aufgrund des Waldbrandes weiter bestehen. Noch immer sind auf rund 600 Hektar Fläche 400 bis 600 kleinere Brände und Glutnester aktiv, teilte Landrat Stefan Sternberg mit. Es sei eine Phase des Abklingens. Möglicherweise können die Bewohner der Ortschaft Alt Jabel bald wieder in ihre Häuser zurückkehren. Noch konnte durch die Einsatzleitung allerdings keine Entwarnung gegeben werden.
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Endlich gibt es das Wissen für geeignete Techniken und Einsatztaktiken für den Einsatz von D-Leitungen in Buchform. D-Schläuche sind seit einigen Jahren als Beladungsmodul Waldbrand in der DIN 14530 enthalten. Aber nicht nur bei Wald- und Vegetationsbränden kommen D-Leitungen zum Einsatz: Auch bei Bränden mit Absturzgefahr, (Not-)Dekontamination sowie Nachlöscharbeiten sind sie gut einsetzbar.
Während in den Vortagen über 3.000 Einsatzkräfte vor Ort waren, konnte die Zahl am Freitag auf rund 2.000 reduziert werden. Allerdings: “Die nächsten Tage werden spannend”, sagte Sternberg. Hoffnung macht angekündigter Regen, der zur weiteren Entspannung beitragen könnte. Wenn es zu einer Aufhebung des Katastrophenalarms kommt, rechnet der Landrat mit vier bis sechs Wochen der Nachsorge, um den Brand endgültig abzulöschen.
Unterdessen zeigen sich nachhaltige Probleme durch die massive Wasserentnahme in Mecklenburg. Die ohnehin durch wenig Niederschläge trockene Region leide unter dem enormen Löschwasserbedarf. Das macht sich vor allem an Seen bemerkbar.