Feuer aus - aber es wird wieder gefeuert

Meppen: Moorbrand auf der Wehrtechnischen Dienststelle 91

Meppen (NI) – Der Moorbrand auf dem Bundeswehrgelände in Meppen gilt seit dem 10. Oktober 2018 – nach mehr als 5 Wochen – als gelöscht. Tausende Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks hatten den Brand bekämpft. Mittlerweile finden auf der Wehrtechnischen Dienststelle 91 wieder Waffentests statt. Hier erfahrt Ihr, wie der Moorbrand-Einsatz ablief und welche Feuerwehren beteiligt waren.

Die Löschraupe der Bundeswehrfeuerwehr im Einsatz auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle 91 (WTD 91) während des Moorbrandes. Foto: Bundeswehr/Marcus Rott (Bild: Bundeswehr/Marcus Rott)
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Das ganze Ausmaß und die Hintergründe: 12-seitiger Spezial-Einsatzbericht, Experten-Interview, THW-Einsatz.

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Inhaltsverzeichnis:

3. September 2018: Moorbrand auf dem WTD-Gelände bricht aus

Der Moorbrand auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD) 91 bei Meppen (Kreis Emsland) brach aus, nachdem ein Kampf- beziehungsweise Unterstützungshubschrauber Tiger im Rahmen eines Waffentests Raketen abgefeuert hatte. Die dabei entstandenen Flammen sollten die Kräfte der Bundeswehr-Feuerwehr gleich löschen. Doch in der darauffolgenden Nacht fiel ihre Löschraupe aus, die als einziges Löschfahrzeug auf der Moorfläche fahren kann. Ein Ersatzfahrzeug war gerade in der Werkstatt. Starker und wechselnder Wind fachte den Brand immer weiter an.

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Moorbrand bei Meppen – wie der Einsatz wirklich ablief

  • Wie sahen die ersten Tage der Moorbrandbekämpfung aus?
  • Mit welchen Mitteln versuchte die Bundeswehr, der Lage Herr zu werden?
  • Wann wurden kommunale Feuerwehren mit welchen Mitteln alarmiert?
  • Welches Drama spielte sich auf dem Gelände der WTD ab?

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19. September: Riesige Rauchschwaden über Nordwest-Deutschland

Oldenburg (NI) – Endzeitstimmung herrschte Dienstagnachmittag im Nordwesten Deutschlands: Rauchschwaden verdunkelten den Himmel, die Sonne war nur noch als orange-roter Ball zu erkennen, in den Straßen hing ein beißender Geruch. Grund dafür war der gewaltige Moorbrand bei Meppen (Kreis Emsland) in zirka 100 Kilometer Entfernung, der noch immer nicht gelöscht ist.

Auswirkungen des Moorbrandes bei Meppen: Rauchwolke über dem rund 100 Kilometer entfernten Oldenburg (NI).
Auswirkungen des Moorbrandes bei Meppen: Rauchschwaden über dem rund 100 Kilometer entfernten Oldenburg (NI). (Bild: Olaf Preuschoff / Feuerwehr-Magazin)

Wie NDR.de berichtet, kämpfen mittlerweile über 1.000 Einsatzkräfte der Bundeswehr, der öffentlichen Feuerwehren und des THW gegen den Brand. Problem dabei: Das Feuer hat sich tief in die Moorschichten hineingefressen. Außerdem beginnen die Flammen, auf Waldflächen überzugreifen.

Laut NWZ online zog am Dienstagnachmittag eine Rauchwolke über die Landkreise Ammerland, Wesermarsch, Cloppenburg, Vechta, Oldenburg, Osterholz, Diepholz, Verden und Emsland sowie die Städte Oldenburg, Delmenhorst und Bremen.

Satellitenbild vom 18. September 2018, 14.13 Uhr. Links ist die Rauchentwicklung des Moorbrands gut zu erkennen.
Satellitenbild vom 18. September 2018, 14.13 Uhr. Links ist die Rauchentwicklung des Moorbrands gut zu erkennen. (Bild: Deutscher Wetterdienst (DWD))

Daraufhin gingen bei den zuständigen Leitstellen hunderte von Notrufen besorgter Bürger ein. Diese vermuteten einen Brand in unmittelbarer Nähe. „Wir haben um 15.30 Uhr einen Einsatz im Leitstellensystem angelegt und bis zum Abend rund 400 Notrufe gezählt“, berichtet Frank Leenderts, Leiter und Geschäftsführer der Großleitstelle Oldenburger Land (GOL), gegenüber feuerwehrmagazin.de. Die GOL ist für die Landkreise Ammerland, Cloppenburg, Oldenburg und Wesermarsch sowie die Städte Delmenhorst und Oldenburg zuständig. Dies entspricht einer Fläche von zirka 4.200 km².

Die Rauchentwicklung war auch auf der Autobahn 29 deutlich sichtbar.
Der Rauch war auch auf der Autobahn 29 deutlich wahrnehmbar. (Bild: Olaf Preuschoff / Feuerwehr-Magazin)

„Bei unserer Notrufabfrage haben wir immer erst mal sichergestellt, dass es sich nicht wirklich um ein Feuer handelt, bei dem wir tätig werden müssen“, betont Leenderts. „Außerdem haben wir die Bevölkerung per Facebook und Twitter informiert.“ Über die Medien und Warn-Apps wie NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe), Katwarn (Fraunhofer-Gesellschaft) und BIWAPP (Bürger Info & Warn App) erging an die Bewohner der betroffenen Gebiete die Aufforderung, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Leenderts rechnet bei entsprechender Wetterlage auch heute wieder mit einer Rauchentwicklung und zahlreichen Notrufen. „Wir stehen mit den Kreisbrandmeistern und den Führungsdiensten der Berufsfeuerwehren in Kontakt, um ständig einen Lageabgleich vorzunehmen“, so der Leitstellen-Chef.

Mehr zum Thema Bundeswehr-Feuerwehr auf unserem Feuerwehrmagazin.de Spezial.

21. September: Moorbrand außer Kontrolle – Evakuierung befürchtet

Meppen (NI) – Dramatische Entwicklung in Meppen: Landrat Reinhard Winter hat um 9:40 Uhr den Katastrophenfall ausgerufen: “Wir wappnen uns für alle Eventualitäten und kommen hiermit vor die Lage.“ Nach Angaben von Winter könne auch nicht mehr ausgeschlossen werden, dass die Gemeinden Groß Stavern und Klein Stavern evakuiert werden müssten. Zudem warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD.de) vor Sturmböen im Binnenland bis 9 Bft, an der See sogar vor Sturm (bis 10 Bft).

Bürgerinnen und Bürger Staverns sind daher aufgefordert, sich grundsätzlich auf eine eventuelle Evakuierung vorzubereiten. „Eine ganz konkrete Prognose ist derzeit nicht möglich, dennoch ist zu erwarten, dass sich Rauchbelästigung und Funkenflug verschärfen. Aber ob überhaupt evakuiert werden muss, ist natürlich abhängig vom Verlauf der Löscharbeiten auf dem Areal der Bundeswehr sowie den sich verändernden Wetterbedingungen“, ergänzt Winter. Hier befinde man sich in enger Abstimmung mit der Bundeswehr, Experten sowie den Einsatzkräften vor Ort. Zudem werde derzeit ein engmaschiges Netz an Messpunkten eingerichtet, um die Belastung durch den Rauch permanent zu überwachen.

Zwar sei vom Wetterdienst auch Regen vorhergesagt worden, Feuerwehrsprecher Lambert Brand fürchtet jedoch, dass die Mengen nicht ausreichen könnten, um den über 1.000 Helfern beim Löschen des Brandes eine echte Hilfe zu sein. Zudem berichten Helfer über Probleme mit Munitionsresten auf dem Gelände. 

26. September: Zivile Kräfte werden herausgelöst

Meppen (NI) – Harte Arbeit im Emsland: Immer noch kämpfen mehr als 1.500 Einsatzkräfte gegen den seit dem 3. September wütenden Moorbrand. Doch wie der Referatsleiter für Brand- und Katastrophenschutz im Innenministerium, Klaus Wickboldt, jetzt mitteilte, soll zumindest für die zivilen Helfer der Einsatz bis Ende kommender Woche beendet sein.

Wie der NDR berichtet, will die Bundeswehr ab dann die Brandbekämpfung auf ihrem Übungsgelände allein übernehmen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind noch 1.000 zivile Einsatzkräfte von THW und Feuerwehr im Einsatz.

Diverse Feuerwehren aus Nordeutschland sind in Meppen im Einsatz. Foto: NonstopNews/ Frank Loger

Die aktuelle Lage in Meppen

Wie die Bundeswehr heute mitteilte, gab es in der vergangenen Nacht ein erneutes oberirdisches Feuer, welches aber schnell bekämpft werden konnte. Somit sind alle oberirdischen Brände gelöscht. Es wurden zudem keine neuen Wärmequellen entdeckt.

Mit Hilfe von Tornados und Drohnen fertigt die Bundeswehr wiederholt Luftaufnahmen an, die von Geologen fortlaufend ausgewertet werden, um Glutnester aufzuspüren. Zudem werden die Bodentemperaturen im Nordbereich erfasst und analysiert. Der nächste Aufklärungsflug eines Tornados ist für Donnerstag geplant.

Sabotage an den Schläuchen?

Die Bundeswehr hat an Schläuchen einer Riegelstellung in der vergangenen Nacht einen Defekt festgestellt. Sabotage kann nicht ausgeschlossen werden. Feldjäger prüfen den Vorfall. Die Bewachung des Geländes soll verstärkt werden.

28. September: Katastrophenfall aufgehoben

Meppen (NI) – Landrat Reinhard Winter hat den am vergangenen Freitag ausgerufenen Katastrophenfall am Donnerstag um 9:20 Uhr beendet. „Nach intensiver fachlicher Beratung mit den verantwortlichen Stellen der Bundeswehr und des niedersächsischen Innenministeriums habe ich mich entschieden, den Katastrophenfall aufzuheben“, so Landrat Winter. „Mit Blick auf das aktuelle Brandgeschehen und den Löscheinsatz auf dem Gelände der Bundeswehr können wir derzeit ein Evakuierungsszenario für unsere emsländischen Gemeinden ausschließen – und weitgehende Normalität kann wieder in das öffentliche Leben einziehen“, unterstreicht Winter.

Winter hatte aufgrund des Moorbrandes und der Wetterprognosen am Freitag vor einer Woche den Katastrophenfall ausgerufen – auch, um bei Bedarf zum Beispiel mit überörtlicher Unterstützung planen und arbeiten zu können. Nun sei aber die Ausgangslage eine andere. „Die Bundeswehr hat wichtige Fortschritte bei der Brandbekämpfung gemacht, insbesondere auch mit Blick auf die Bereiche des WTD-Geländes, die an das Kreisgebiet grenzen – deshalb hat sich das Gefahrenpotenzial deutlich verringert“, so der Landrat. Winter betont weiter, dass der Moorbrand noch nicht gelöscht und daher für die örtlichen Kreisfeuerwehrbereitschaften der so genannte Voralarm ausgelöst sei. Dieser Voralarm bedeutet, dass sich die Einsatzkräfte bei Bedarf kurzfristig in den Einsatz begeben können.

In diesem Video von Detlev Helmerich sind viele der Maßnahmen rund um das Gelände der WTD91 zu sehen.

Derweil dankt Winter allen Einsatzkräften und Beteiligten für die geleistete Arbeit und das unermüdliche Engagement. Zudem unterstreicht er das besonnene Verhalten der Einwohner Staverns sowie das große Verständnis der Bevölkerung innerhalb der emsländischen Kommunen, die zum Teil durch Rauch oder Brandgeruch sowie durch die Unterbringung der Einsatzkräfte besonders betroffen waren.

Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft weiter wegen des Verdachts auf vorsätzliche Brandstiftung. Dabei wurden nach Berichten des NDR auch Räumlichkeiten in der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD) 91 durchsucht. Polizeibeamte und Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft hätten Datenträger, Protokolle und weitere Unterlagen sichergestellt.

5. Oktober: Prüfung von Radioaktivität und Rauchgasen

Meppen (NI) – Nach einem Bericht der Neuen Osnabrücker Zeitung hat die Bundeswehr bestätigt, dass Spezialisten an der Brandstelle im Moor auf dem Gelände der WTD 91 derzeit Boden-, Luft- und Wasserproben untersuchen. Die Untersuchungen sollen Aufschluss darüber geben, ob das seit mehr als vier Wochen brennende Feuer radioaktive Strahlung freigesetzt haben könnte.

Der Messwagen des LANUV am Ortsrand von Groß Stavern. Das Staubsammelgerät prüft die Luft auf alveolengängige und einatembare Stäube im Rahmen des Moorbrandes auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle in Meppen. Symbolbild: Bundeswehr/Rott (Bild: Bundeswehr/Rott)

Laut einer Pressemitteilung der Bundeswehr vom Freitag, 5. Oktober gebe es keine Hinweise darauf, dass auf dem Gelände möglicherweise uranhaltige Nato-Munition verschossen wurde. Dass nunmehr Analysen von Boden- und Luftproben auf radioaktive Stoffe durch die Strahlenmessstelle Süd des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr stattfinden, geschehe rein vorsorglich, um Sorgen der Einsatzkräfte wie auch der lokalen Bevölkerung auszuräumen. Erste Ergebnisse dieser Tests zeigten auch nach dem Brand keinerlei Hinweise auf mögliche Strahlenbelastungen durch Uran.

Auch quecksilberhaltige Sprengkörper der Nationalen Volksarmee der DDR sollen auf dem Gelände verschossen worden sein, hatten NOZ und NDR berichtet. Die Bundeswehr geht auch darauf ein: “Auf dem Gelände der WTD finden jedes Jahr detaillierte Wasseranalysen statt, die auch Aufschluss über mögliche Quecksilberbelastung bieten. In den vergangenen Jahren blieben diese stets unterhalb der Nachweisgrenze. Die letzte Messung stammt aus dem April 2017. In der kommenden Woche soll die nächste sogenannte große Wasseruntersuchung stattfinden. Über die Ergebnisse wird die Bundeswehr weiterhin kontinuierlich und transparent berichten.”

Diese neuen Informationen feuern die Diskussion um eine mögliche Gefährdung der Einsatzkräfte sowie der Anwohner an. Denn nur einen Tag zuvor war bekannt geworden, dass einige Luftmessungen, auf die sich Bundeswehr und Landkreis in ihren Statements bezogen hatten, eventuell nie gegeben haben könnte. Jedenfalls warte der für den Katastrophenschutz zuständige Referatsleiter im Innenministerium Mirko Temmler seit mehr als einer Woche auf entsprechende Rückmeldungen der Bundeswehr.

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Aktuell sind in Meppen noch 317 Einsatzkräfte vor Ort, darunter 54 Kräfte der Bundeswehrfeuerwehr, 260 Soldaten sowie drei ehrenamtliche Helfer. Es gibt noch vereinzelt Glutnester, die gezielt gelöscht werden. Der CH53-Transporthubschrauber der Luftwaffe verlässt heute den Standort. Aufklärungsflüge mittels Drohnen der Bundeswehr finden jedoch weiterhin statt. Damit sei auch die Herauslösung ziviler Kräfte aus dem Einsatz weitestgehend abgeschlossen, heißt es von Seiten der Bundeswehr.

10. Oktober: Feuer aus

Luftaufnahmen von Tornado-Kampfflugzeugen mit Infrarotkameras belegen: Das Feuer ist aus. Auch unterirdische Glutnester sind gelöscht. Die Bundeswehr ist weiterhin mit Kräften vor Ort, um das Gelände zu überwachen.

Meppen: Wieder erste Waffentests

Mehr als 4 Monate nachdem der Moorbrand offiziell gelöscht ist, führt die Wehrtechnische Dienststelle 91 wieder Waffentests durch. Allerdings zunächst nicht auf Moorgebiet. Wie die “Neue Osnabrücker Zeitung” berichtet, sei zudem geplant, Abläufe zu verbessern und den Dienstposten “Stellvertretender Dienststellenleiter” wieder einzurichten. 

Weiterhin werde die Beschaffung von zwei Raupenfahrzeugen zur Bergung von Blindgängern angeregt und es soll entweder ein Moorbagger oder ein neuer Bergepanzer zum Einsatz kommen. Zeitgleich werden nach Angaben des “Norddeutschen Rundfunks” Sprengungen von Blindgängern durchgeführt, die im Zuge des Moorbrands entdeckt worden waren. 

Kräfteliste vom Moorbrand bei Meppen 2018

Bei dem Moorbrand waren zu Spitzenzeiten etwa 2.000 Einsatzkräfte gleichzeitig vor Ort. Sie unterstanden entweder dem Stab der Bundeswehr und waren dort in die direkte Brandbekämpfung eingebunden. Oder sie unterstanden hauptsächlich im Rahmen des ausgerufenen Katastrophenfalls dem Stab HVB (Hauptverwaltungsbeamte) des Landkreises Emsland und sorgten für den Schutz der kommunalen Gebiete um die Wehrtechnische Dienststelle herum.

Liste der Einsatzkräfte vom Bundeswehr-Stab

Quelle: Abschlussbericht des Bundesverteidigungsministeriums (BMVg), mit Ergänzungen.

Bundeswehr-Feuerwehr:

mit hunderten Einsatzkräften aus mehreren Dienststellen und Führungskräften aus dem Zentrum Brandschutz der Bundeswehr.

Kommunale Feuerwehren:

Berufsfeuerwehren (BF) Bremen, Emden, Hannover, Osnabrück,
Freiwillige Feuerwehren (FF) Emsdetten, Cloppenburg, Lemwerder, Meppen, Nordenham,
Institut der Feuerwehr (IdF) NRW, Niedersächsische Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK)  und Werkfeuerwehr BP.

Feuerwehrbereitschaften:

ABC-Gefahrgutzug Leer,
Kreisfeuerwehrbereitschaften (KFB) Aurich, Celle, Cloppenburg, Diepholz, Emsland-Mitte, Emsland-Nord, Emsland-Süd, Grafschaft Bentheim, Heidekreis, Hameln, Leer Nord, Leer Süd, Nordhorn, Osnabrück Nord, Osnabrück Süd, Sangerhausen, Schaumburg-Nord, Stade, Verden, Wittmund,
Regionalfeuerwehrbereitschaften (RFB) Region Hannover 1, Hannover 2, Hannover 3 sowie
Technische Einsatzleitungen (TEL) Landkreis Emsland und Landkreis Stade.

Fachzüge (FZ):

Wasserförderung Brake, Friesland und Hannover Regionalfeuerwehr 4 sowie
einmalig gegründete Fachzüge “WTD” Aurich, Cuxhaven 1, Cuxhaven 2, Diepholz, Gifhorn, Göttingen, Helmstedt, Hildesheim, Hameln, Holzminden, Leer 1, Leer 2, Nienburg/Weser, Landkreis Schaumburg in Stadthagen, Vechta und Wolfsburg.

Technisches Hilfswerk (THW):

Mit 3.250 ehrenamtlichen Einsatzkräften aus 200 Ortsverbänden aller acht Landesverbände (LV) Baden-Württemberg, LV Bayern, LV Berlin/Brandenburg/Sachsen-Anhalt, LV Bremen/Niedersachsen, LV Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/Schleswig-Holstein, LV Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland, LV Nordrhein-Westfalen und LV Sachsen/Thüringen.

Der Einsatz des Technischen Hilfswerks stand dem der Feuerwehr in nichts nach. Die Katastrophenschutzkräfte bauten kilometerlange F-Schlauchstrecken auf, pumpten bis zu 20.000 Liter aus Flüssen pro Minute ins Moor, übernahmen die Verpflegung und zahlreiche Spezialaufgaben.

Wie genau das funktionierte, erfahrt Ihr in einem THW-Moorbrand-Spezial im Feuerwehr-Magazin 4/2019

Deutsches Rotes Kreuz (DRK):

Mit rund 100 haupt- und ehrenamtlichen Kräften aus den Kreisverbänden (KV) Celle, KV Emsland und KV Osnabrück-Land. Versorgung durch Sanitätsdienst, Verpflegungseinheiten und Betreuungsplatz 500.

Liste der Einsatzkräfte vom HVB-Stab des Landkreises Emsland

Quelle: Landkreis Emsland

Kommunale Feuerwehren:

Freiwillige Feuerwehren (FF) Haren, Meppen, Haselünne, Groß Hesepe, Twist, Sögel und Klein Berßen.

Feuerwehrbereitschaften:

ABC-Gefahrgutzug Leer,
Kreisfeuerwehrbereitschaften (KFB) Ammerland, Northeim, Oldenburg-Land, Oldenburg-Stadt, Verden, Wesermarsch, Gifhorn,
Städtebereitschaft Delmenhorst, Oldenburg und Wilhelmshaven (DEL/OL/WHV), Regionalfeuerwehrbereitschaften Region Hannover 1, Hannover 2 sowie
Technische Einsatzleitungen (TEL) KFB Ammerland, Emsland-Nord, Emsland-Süd und Emsland-Mitte.

Technisches Hilfswerk (THW):

Ortsverbände (OV) Papenburg, Meppen und Lingen.

Deutsches Rotes Kreuz (DRK):

Landesverband (LV) Niedersachsen und Ortsverein (OV) Sögel-Werlte.

Sonstige:

Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) mit Umweltmobil für Luftmessungen.

THW: Logistik im Moor

Der Einsatz des Technischen Hilfswerks (THW) beim Moorbrand auf der Wehrtechnischen Dienststelle 91 in Meppen steht dem der Feuerwehr in nichts nach. Die Katastrophenschutzkräfte bauen kilometerlange F-Schlauchstrecken auf, pumpen bis zu 20.000 Liter Wasser pro Minute ins Moor, übernehmen die Verpflegung und zahlreiche Spezialaufgaben. Eine Fotogalerie verschafft einen kleinen Einblick:

Schlauchstrecke-4

Bild 4 von 6

Auf der langen Schlauchstrecke müssen regelmäßig defekte Schläuche ausgetauscht werden. Foto: THW Wunstorf

Wie genau der Einsatz des THW ablief, erfahrt Ihr in einem THW-Moorbrand-Spezial im Feuerwehr-Magazin 4/2019

Experten-Interview zum Moorbrand bei Meppen

Wie beim Moorbrand auf der Wehrtechnischen Dienststelle 91 in Meppen die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr sowie in den Stäben funktioniert hat, warum am 21. September der Katastrophenfall ausgerufen wurde und welche Technik sowie Taktik sich bewährt hat, erklären uns Experten aus dem Landkreis Emsland. 

Wie beim Moorbrand Meppen die Zusammenarbeit der kommunalen Feuerwehren mit der Bundeswehr funktioniert hat, warum der Katastrophenfall ausgerufen wurde und welche Technik sowie Taktik sich bewährt hat, erklären uns Experten aus dem Landkreis Emsland. Von links nach rechts: Holger Dyckhoff, Marc-André Burgdorf, Herrmann Grüter, Daniel Herbers, Oliver Hankofer, Matthias Hermes und Lambert Brand. Foto: Sander (Bild: NILS SANDER)

FM: Am 3. September brach der Brand auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD) 91 aus. Am 18. September verschärfte sich die Lage. Aber erst am 21. September rief der emsländische Landrat den Katastrophenfall aus. Warum nicht früher?

Marc-André Burgdorf, Dezernent für die Fachbereiche Recht, Sicherheit und Ordnung, Straßenverkehr, Veterinärwesen und Verbraucherschutz sowie die Emsländische Eisenbahn im Landkreis Emsland: Zunächst einmal kennt die Niedersächsische Gesetzgebung so etwas wie einen Voralarm zum Katastrophenfall nicht. Dennoch wurde am 18. September ein so genannter Stab außergewöhnliche Ereignisse (SaE) gebildet. Dieser Stab des Landkreises wurde unter anderem beraten von Vertretern des Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr, der Landespolizei, der Feuerwehr, des THW sowie des DRK.

Der SaE hat zunächst die Samtgemeinde Sögel beraten, die als Gefahrenabwehrbehörde für die kommunalen Areale um das WTD-Gelände zuständig ist. Es ging dabei um die Fragen, wie einem möglichen Brand auf kommunalem Gebiet begegnet werden müsste und ob der Ort Stavern gegebenenfalls evakuiert werden muss. Da die Samtgemeinde Nachbarschaftshilfe nur auf kommunaler Ebene anfordern kann, wurde auch über das Ausrufen des Katastrophenfalls nachgedacht. Damit fiele die zentrale Leitung an den Kreis. Doch der SaE kam gemeinsam mit der Gemeinde zu dem Schluss, dass zu dem Zeitpunkt der Katastrophenfall nicht ausgerufen werden muss.

FM: Was ist Ihr Resümee zum Moorbrand?

Holger Dyckhoff, Kreisbrandmeister im Landkreis Emsland: […] Die Löschgruppenfahrzeuge (LF) Katastrophenschutz (KatS) waren unter anderem von zentraler Bedeutung in dem Einsatz. Wenn eine KFB ohne die Fahrzeuge vom Bund aus einem Einsatz herausgelöst wurde, hat sie ihre komplette Ausrüstung und ihren Fuhrpark mitgenommen. Die ablösende Einheit wiederum musste dann alles wieder auspacken. Mit den LF KatS musste nur die Besatzung ausgetauscht werden. Das Fahrzeug konnte vor Ort verbleiben.

Zudem hat sich gezeigt, dass wir zu wenig geländegängige Tanklöschfahrzeuge haben. Erfahrungen aus den 1970er Jahren mit dem großen Heidebrand greifen heute nicht mehr. Dinge wie Löschbrunnen oder Fahrzeugkennzeichnungen auf dem Dach zur Erkennung durch Hubschrauberbesatzungen sind vergessen worden. Wir müssen uns wieder mehr dem Thema Wald- und Vegetationsbrände zuwenden. Und der Bund muss uns mit entsprechenden KatS-Fahrzeugen ausstatten. Unser ältestes Fahrzeug im Einsatz war übrigens ein 43 Jahre alter Schlauchwagen 2000.

Mehr zum Thema:

Lambert Brand, Fachbereichsleiter Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher der Kreisfeuerwehr Emsland: Hervorzuheben ist auch nochmal die hilfsbereite Bevölkerung. Es gab zum Beispiel Gruppen, die im ganzen Emsland Gebrauchsgegenstände für den Alltag gesammelt und an uns übergeben haben. Da waren Zahnbürsten dabei, Damenbinden, Schokolade, Kuchen und natürlich Dankeskarten. Der SV Meppen hat sogar an einem Tag ein Spanferkelessen spendiert. In der Kirche von Stavern fand ein Blaulichtgottesdienst für Helfer aller beteiligten Organisationen statt.

Das komplette Interview könnt Ihr nachlesen im Feuerwehr-Magazin 04/2019 (ab 22. März 2019 im Handel erhältlich). 

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