Extertal (NW) – Auf der Sternberger Straße in Extertal (Kreis Lippe) ereignete sich am Samstag ein Verkehrsunfall, bei dem drei Personen schwer verletzt wurden. Ein 61-jähriger Motorradfahrer hatte in einer Kurve überholt, das Lenkrad verrissen, war gestürzt und in die Leitplanke gerutscht. Seine Maschine kollidierte frontal mit einem entgegenkommenden Feuerwehrfahrzeug der Löschgruppe Extertal-Linderhofe.
Die sechsköpfige Besatzung des Löschgruppenfahrzeugs war auf dem Rückweg des jährlichen Leistungsnachweises der lippischen Feuerwehren aus Lage. Alle sechs Feuerwehrleute blieben unverletzt. Sie setzten augenblicklich einen Notruf ab und und forderten den Löschzug Bösingfeld sowie mehrere Rettungsmittel zur Einsatzstelle nach. Außerdem kümmerten sich sofort um die Verletzten. Neben dem Unfallverursacher wurden noch zwei weitere Motorradfahrer verletzt.
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Der 61-Jährige hatte mit seiner Maschine unterhalb der Burg Sternberg in einer Kurve einen vorausfahrenden Mercedes Geländewagen überholt. Dabei übersah er das entgegenkommende Feuerwehrfahrzeug. Er versuchte noch auszuweichen, dabei stürzte die Maschine um und rutschte in das Feuerwehrfahrzeug. Der 61-Jährige schleuderte in die Leitplanke.
Am Steuer des Mercedes saß eine 54-Jährige. Sie bremste wegen des Unfalls ihr Fahrzeug stark ab. Dieses Manöver wiederum kam für einen nachfolgenden Motorradfahrer zu überraschend und er fuhr auf den Geländewagen auf. Dabei zogen er und seine Beifahrerin sich ebenfalls schwere Verletzungen zu.
Parallel zur Erstversorgung sicherten die Feuerwehrleute die Unfallstelle ab, um Folgeunfälle zu verhindern. Im Laufe des Einsatzes wurden die Lindenhofer Feuerwehrleute dann durch die Bösingfelder Einsatzkräfte ausgelöst. Ein PSU-Team (psychosoziale Unterstützung) betreute die Kameraden im Feuerwehrhaus.
Rettungshubschrauber “Christoph 13” flog den 61-jährigen Motorradfahrer in das Klinikum Bielefeld-Mitte. Zwei Rettungswagen brachten die beiden anderen Zweiradfahrer in das Klinikum Detmold.
Die Sternberger Straße blieb bis in die späten Abendstunden für die Unfallaufnahme durch ein „Verkehrsunfall-Team“ der Polizei Bielefeld gesperrt. Alle beteiligten Fahrzeuge sind zur Ermittlung sichergestellt worden. Laut Polizei ist ein Sachschaden in Höhe von mindestens 30.000 Euro entstanden.
Kuriosität am Rande: Es ist bereits der zweite schwere Unfall, in den das Feuerwehrfahrzeug verwickelt war. 2008 war das Fahrzeug, damals noch im Besitz der Feuerwehr Osterweddingen in Sachsen-Anhalt, bei einem Vegetationsbrand von den Flammen erfasst und weitgehend zerstört worden. Firma Thoma hatte das LF damals anschließend neu aufgebaut.