Amtshilfe für die Polizei

Mutmaßliches RAF-Depot: Feuerwehr hilft beim Ausheben

Seevetal (NI) – Einen außergewöhnlichen Hilfeleistungseinsatz musste die Freiwillige Feuerwehr Seevetal am Samstagnachmittag im Ortsteil Helmstorf (Kreis Harburg) absolvieren. Die Gefahrgutkomponente der FF half der Polizei dabei, ein mutmaßliches Erddepot der ehemaligen terroristischen Vereinigung Rote Armee Fraktion (RAF) auszuheben.

Kräfte der Gefahrgutkomponente der FF Seevetal-Maschen helfen der Polizei, ein im Boden vergrabenes Fass zu bergen. Dabei handelt es sich vermutlich um ein Erddepot der ehemaligen Terror-Vereinigung RAF.

Bei Waldarbeiten war dort einige Tage vorher ein im Boden vergrabenes Fass entdeckt worden, in dem vermutlich auch Gefahrstoffe lagerten. In dem Erdversteck wurden zudem Dokumente gefunden, die eventuell der RAF zugeordnet werden könnten. Nach Informationen des NDR sind unter den Schriftstücken offenbar auch Anleitungen, möglichst folgenreiche Bombenanschläge auszüben.

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Nach ersten Ermittlungen durch die Polizeiinspektion Harburg war das Landeskriminalamt (LKA) Hannover für die weiteren Ermittlungen hinzugezogen worden.

Für die Bergung des Fasses rückten eine Technische Einheit der Polizei Niedersachsen, ein so genannter Delaborierer (Entschärfer) und ein mobiles Laborteam an. Auch die ermittelnden Beamten des LKA waren vor Ort.

Nachdem die Einsatzstelle weiträumig abgesperrt war, sollte die Bergung beginnen. Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass in dem Fass Gefahrstoffe unbekannter Art lagerten, forderte die Polizei die Amtshilfe der Feuerwehr an.

Einsatz mit AB -Dekontamination

Mit fünf Einsatzfahrzeugen, darunter den Spezialfahrzeugen für die Bekämpfung von Gefahrguteinsätzen sowie gut 20 Einsatzkräften rückte die Seevetaler Ortsfeuerwehr Maschen in das Waldgebiet aus. Zur Sicherstellung des Brandschutzes wurde ein mehrteiliger Löschangriff bereitgestellt.

Chemikalienbindemittel standen bereit und für die Entkleidung sowie gegebenenfalls erforderliche Dekontamination der in Schutzanzügen vorgehenden Polizeibeamten des Technischen Zuges wurde der Abrollbehälter (AB) Dekontamination aufgebaut. Dort sollte die Entkleidung und Säuberung der Beamten erfolgen.

Aus dem sichergestellten Fass entnahm die Polizei mehrere Proben und wertete diese im mobilen Labor aus. Nachdem feststand, dass eine gefahrlose Bergung des Fasses beginnen konnte, sicherten die Beamten es in einem Spezialbehälter. Danach ging eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei vor und durchsuchte das Waldstück nach weiteren möglichen Verstecken – ohne Erfolg.

In einem mobilen Labor (rechts) untersuchen Polizeibeamte den Inhalt des Fasses.

Die Kräfte der Feuerwehr Maschen wurden nach dreieinhalb Stunden aus dem Einsatz entlassen, ebenso wie ein sicherheitshalber bereitstehender Rettungswagen der DRK Bereitschaft Jesteburg. Das LKA ermitteln nun zusammen mit dem Bundeskriminalamt (BKA) zur Herkunft und zum Inhalt des Fasses.

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