So kann die Krise nicht gelöst werden!

Offener Brief des VdF NRW zur “Kompromiss-Lösung” beim DFV

Braunschweig – Am Freitag tagte der Präsidialrat des Deutschen Feuerwehrverbandes, um eine Lösung für die aktuelle Führungskrise an der Spitze des Verbandes zu finden. Die anwesenden Vertreter der Landesverbände haben schließlich einvernehmlich eine Erklärung verfasst. Dazu hat Dr. Jan Heinisch, der Vorsitzende des VdF, der selbst nicht an der Sitzung teilgenommen hatte, jetzt in einem offenen Schreiben Stellung bezogen. Die anderen Teilnehmer an der Präsidialratssitzung zeigen sich darüber sehr überrascht, da diese Lösung auf Vorschlag des Präsidenten zustande gekommen sei. Dies hatte Hartmut Ziebs auf Nachfrage des Feuerwehr-Magazins am Freitag ausdrücklich bestätigt. 

Hier traf sich am Freitag der Präsidialrat des Deutschen Feuerwehrverbandes, um eine Lösung für den aktuellen Streit an der Spitze des Verbandes zu finden: im MMI in Braunschweig. Foto: Hegemann

Hier das Schreiben im Wortlaut:

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“Sehr geehrte Kameradinnen und Kameraden,
der Präsidialrat des DFV hat heute in Braunschweig eine Erklärung veröffentlicht, an der sich der VdF NRW nicht mehr beteiligt hat. Danach soll auf einer ordentlichen Delegiertenversammlung Anfang April in Erfurt über das Präsidium abgestimmt werden; vorgesehen ist neben einer Abstimmung über das Schicksal jedes einzelnen Vizepräsidenten auch die Wahl eines Präsidenten.
Diese Tagesordnung ist in der vorliegenden Form nicht korrekt.
Da Präsident Hartmut Ziebs bis 2021 gewählt wurde und nicht zurückgetreten ist, befindet er sich nach wie vor im Amt. Wer also über die Neuwahl des Präsidenten vor Ablauf seiner Amtszeit befinden möchte, muss im Antragswege innerhalb der gegebenen Fristen zuvor zwingend den Punkt “Abwahl des Präsidenten” in die Tagesordnung aufnehmen (lassen). Soweit eine solche nicht beantragt werden sollte, wären alle weiteren Beschlüsse rechtswidrig. Diese werden wir je nacm entsprechend beanstanden.
Einer Weitergabe oder Veröffentlichung dieser Mail stimme ich ausdrücklich zu. 

Mit kameradschaftlichem Gruß
Dr. Jan Heinisch,
Vorsitzender”
 

Aktuelle Ergänzung: Auf Nachfrage erklärte Dr. Heinisch gegenüber dem Feuerwehr-Magazin: “Nach meinem Kenntnisstand hat Bernd Schneider (Anmerkung der Redaktion: Vertreter von Dr. Jan Heinisch bei der SItzung) grundsätzlich dem Vorgehen, dass man statt der von anderen Verbänden beantragten, außerordentlichen Delegiertenversammlung eine ordentliche Delegiertenversammlung abhält, auf der über das gesamte Präsidium abgestimmt wird, zugestimmt, darunter auch über jeden einzelnen Vize gesondert. Dies war von einigen Vizes dem Vernehmen nach keinesfalls gewünscht. 

Bei der Ihnen vorgestellten Abschlusserklärung hat Bernd Schneider nicht mehr mitgewirkt, zumal diese ja weit hinter unseren Verbandspositionen zurückbleibt. (Er hat zu diesem Zeitpunkt die DFV-Geschäftsführerin zum Bahnhof gebracht.) Wie Sie wissen, fordern wir u.a. die sofortige Festlegung eines grundsätzlichen Erneuerungsprozesses des DFV organisatorisch und inhaltlich. Das von Ihnen publizierte Foto steht sinnbildlich für den Veränderungsbedarf – wobei ich mich damit nicht auf Ihre fotografische Arbeit beziehe!” 
 

Offenlegung:

(Nachträglich eingefügt am 12.12.19)

  • DFV-Vizepräsident Christian Patzelt war bis einschließlich Dezember 2018 als Redakteur beim Feuerwehr-Magazin angestellt. Er hat auf eigenen Wunsch zum 31. Dezember 2018 die Ebner Media Group verlassen. Seitdem hat er noch einen Artikel als freier Journalist für uns geschrieben.
  • Der Deutsche Feuerwehrverband war in der Vergangenheit ideeller Partner bei mehreren Projekten des Feuerwehr-Magazins. Unter anderem in 2018/19 beim “Goldenen Florian“- dem Feuerwehr-Video-Award. 
  • Die jeweils aktuellen DFV-Präsidenten schreiben einmal im Jahr eine Kolumne im Feuerwehr-Magazin. 

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