Wunstorf entging nur knapp einer Katastrophe

Probleme über Probleme bei Zugbrand

Wunstorf (NI) – Ein Güterwaggon brennt auf einer Bahnstrecke im Stadtgebiet von Wunstorf. Als die ersten Kräfte an der Einsatzstelle ankommen, schlagen die Flammen bereits meterhoch in den Nachthimmel. Doch löschen können sie anfangs nicht. Die Feuerwehr kommt nicht an das Brandobjekt heran. “So eine Lage hatten wir nie zuvor”, heißt es bei der Feuerwehr Wunstorf. Die Probleme im Überblick.

  • Schlechte Erreichbarkeit: Der Zug kam in einer Rechtskurze zum Stehen. Die Trasse verläuft hier auf einem 4 Meter hohen Bahndamm. Rechts und links vom Damm wachsen überall Büsche und Bäume. Die nächste Tür in der Lärmschutzwand war 400 Meter entfernt.
  • Abgeschirmt: Die Lärmschutzwand schirmte den brennenden Zug regelrecht ab.
  • Unbekannte Ladung: Über Stunden war unklar, was der brennende Trailer geladen hatte. Anhand der von der Bundespolizei zur Verfügung gestellten Wagenliste war nicht erkennbar, welcher Waggon/Trailer was geladen hatte.
Diese Aufnahme der Feuerwehrdrohne zeigt den brennenden Waggon auf dem Bahndamm. Rechts davon ist die Drehleiter zu erkennen, mit der anfangs über die Lärmschutzwand hinweg gelöscht wurde. Foto: Feuerwehr
  • Fehlender Ansprechpartner: Der Lokomotivführer war nicht erreichbar und auch nicht auffindbar. Die Leitstelle der Bahn AG und der Notfallmanager waren auch keine große Hilfe. 
  • Hochspannung: Es dauerte über 2 Stunden, bis die Strecke geerdet war und der Bahndamm betreten werden konnte.
  • Gefahrstoffe: Der Güterzug führte mehrere Tankauflieger mit entzündlichen oder sogar leicht entzündlichen Gefahrstoffen mit. Eine Kettenreaktion wäre möglich gewesen.
  • Technisch veraltet: Die Ortsfeuerwehr Wunstorf besitzt zwar eine Drohne, aber die ist bereits 6 Jahre alt und technisch nicht mehr auf der Höhe. Erst die Hochleistungsdrohne der Regionsbereitschaft lieferte detaillierte Bilder und Messwerte des Zuges.
  • Technische Panne: Die Warn-Apps NINA und KATWARN konnten nicht ausgelöst werden.

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