Noch vier Personen vermisst

Schiffskollision in der Deutschen Bucht

Deutsche Bucht – Das Havariekommando in Cuxhaven und die DGzRS haben die Suche nach den vier vermissten Seeleuten der „Verity“ in der Nacht eingestellt. Noch einmal hatten zahlreiche Einsatzmittel das in Frage kommende Seegebiet komplett abgesucht – ohne Ergebnis. Zwei Frachtschiffe waren am Dienstagmorgen in der Deutschen Bucht kollidiert. Davon ist eines gesunken. Zwei Seeleute konnten aus dem Wasser gerettet, eine Person nur noch tot geborgen werden.

Nach einer Kollision von zwei Frachtern in der Deutschen Bucht sind unter anderem drei Seenotrettungskreuzer der DGzRS – darunter die “Anneliese Kramer” (Bild) – im Einsatz (Symbolfoto).

Zu dem Ereignis kam es laut Havariekommando (Gesamteinsatzleitung) am Dienstag gegen 5 Uhr rund 12 Seemeilen (22 Kilometer) südwestlich der Hochseeinsel Helgoland und 17 Seemeilen (31 Kilometer) nordöstlich der ostfriesischen Insel Langeoog. In diesem Gebiet herrschten zum Unglückszeitpunkt Windstärken mit sechs Beaufort (starker Wind) bei einer See (Wasserwellen) von 3 Metern.

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Bei den Schiffen handelt es sich um die noch schwimmfähige „Polesie“ (Länge: 190 Meter, Breite: 29 Meter, Flagge: Bahamas) auf dem Weg von Hamburg nach La Coruña (Spanien) mit 22 Personen an Bord und die vermutlich untergegangene „Verity“ (Länge: 91 Meter, Breite: 14 Meter, Flagge: Vereinigtes Königreich), die von Bremen zum britischen Immingham mit sieben Personen unterwegs war.

An der Suche nach Schiffbrüchigen waren unter anderem beteiligt: die Seenotrettungskreuzer „Hermann Marwede“ (Station Deutsche Bucht/Helgoland, Koordination vor Ort), „Bernhard Gruben“ (Station Hooksiel), „Anneliese Kramer“ (Station Cuxhaven), „Ernst Meier-Hedde“ (Station Amrum),  „Hamburg“ (Station Borkum) und „Hermann Rudolf Meyer“ (Station Bremerhaven) der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), der Notschlepper „Nordic“, der Lotsentender „Wangerooge“, das Wasserschutzpolizeiboot „Sylt“, die „Atair“ (Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie), das Mehrzweckschiff „Mellum“ (Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung), das Wasserschutzpolizeiboot „W 3“ sowie ein SAR-Hubschrauber (Search and Rescue, Suchen und Retten) Sea King der Deutschen Marine.

Außerdem ließ das Havariekommando das Seegebiet von einem Sensorflugzeug des Typs Dornier 228 überfliegen. Bei der Suche unterstützt auch das britische Kreuzfahrtschiff „Iona“, an dessen Bord sich Ärzte befinden. Weiteres medizinisches Personal wurde per Helikopter zur Unfallstelle geflogen.

Das Havariekommando hatte am Dienstag um 15.15 Uhr eine Tauchoperation gestartet. Ziel war es, nach Lebenszeichen zu suchen. Allerdings konnten die Taucher keine Erkenntnisse gewinnen. Weitere Versuche waren durch einsetzende starke Strömung zunächst nicht durchführbar.

Am Wrack soll die Sichttiefe nur ein bis zwei Meter betragen. Nur während des so genannten Stauwassers (beim Wechsel von Ebbe auf Flut und umgekehrt) sind Tauchgänge möglich, da dann die Strömung schwächer ist. Ob ein weiterer Versuch erfolgt, lässt sich aufgrund der schwierigen Bedingungen vor Ort noch nicht prognostizieren.

Nach derzeitigem Kenntnisstand sind die 22 Menschen an Bord der „Polesie“ unverletzt. Das Schiff konnte mittlerweile aus eigener Kraft das niedersächsische Cuxhaven anlaufen und dort festmachen. 

Diese Meldung wurde von uns am 24. Oktober um 18:25 Uhr sowie am 25. Oktober um 12:15 Uhr aktualisiert.

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