Hannover – Nach der verheerenden Flutkatastrophe im rheinland-pfälzischen Ahrtal und dem angrenzenden Nordrhein-Westfalen im Sommer 2021 fassten die drei Unternehmen Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV), Freytag und Meiller einen Entschluss. Sie wollten zwei hochgeländegängige HX60 4×4-Fahrgestelle zu Kippern aufbauen und der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) spenden.
Zwischen Entschlussfassung und Übergabe der beiden Allrad-Kipper auf der Interschutz am Mittwoch vergingen nur wenige Monate. Auf der Messe werden die beiden baugleichen HX 60-Kipper noch bis Samstag auf den Ständen des THW (Halle 17, E64) und von RMMV (Außengelände, M51) gezeigt, bevor sie in den Fachgruppen Räumen der Ortsverbände Dülmen (NRW) und Limburg (HE) in Dienst gehen.
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„Die Bilder aus dem Ahrtal haben uns zu tiefst bewegt“, berichtet Alexander Westermann, Vertriebsleiter von RMMV. Zugleich habe man auch gesehen wie gut sich die militärischen HX-Fahrgestelle im Katastropheneinsatz bewährt haben. Daher sei der Entschluss schnell gefallen zwei vorhandene HX60 für den THW-Einsatz fit zu machen. Genauso schnell fiel die Entscheidung sich an dem Projekt zu beteiligen auch bei Meiller und Freytag. „Als Rheinmetall angefragt hat die zwei HX60 aufzubauen, haben wir direkt ja gesagt“, so Heinrich Thies, Geschäftsführer von Freytag. Und auch beim THW stießen die drei Spender auf offene Ohren mit ihrer Idee. Für Dr. Christian Hermann, Vizepräsident der THW Bundesvereinigung, war es nicht nur „ein unglaubliches Angebot“ das ihm da von Rheinmetall unterbreitet wurde, sondern auch eines, „bei dem es außer Frage stand, es nicht anzunehmen“.
Für das Spendenprojekt wurden von RMMV zwei HX60 4×4 im Wert von alleine jeweils schon rund 200.000 Euro zur Verfügung gestellt. Die ursprünglich für den Militäreinsatz entwickelten HX60 – Nachfahren des bekannten MAN Kat. 1 – werden durch 326 PS starke MAN-Motoren angetrieben. Ein ZF-Automatikgetriebe mit zwölf Gängen überträgt die Kraft vom Motor auf die beiden Antriebsachsen. Neben einer enormen Geländegängigkeit können die HX60 auch mit einer Watfähigkeit von bis zu 1,5 Meter aufwarten, was sie beides für den Einsatz in Katastrophengebieten prädestiniert. „Zivile Fahrzeuge sind in vielen Anwendungen hervorragend, aber ihre Grenzen beginnen dort, wo Straßen aufhören, sagt Westermann.
Von Freytag wurden die HX60 zunächst entmilitarisiert – also beispielsweise der für den Katastropheneinsatz nicht benötigte Tarnlichtkreis entfernt. Anschließend erhielten sie von Meiller bereitgestellte Typ 9-Dreiseitenkipper mit einem Ladevolumen von 7 Kubikmetern und Staukästen für die überschaubare Fahrzeugbeladung. Abschließend folgte eine Lackierung in Ultramarinblau sowie der Einbau einer Sondersignal- und Funkanlage.
Bei der symbolischen Schlüsselübergabe der beiden neuen HX60-Kipper an das THW stellte Dr. Hermann fest, das nun „nahezu 60 Jahre vergangen sind, seit das THW zuletzt derart geländegängige Fahrzeuge neu in Dienst stellen konnte“ und hofft darauf das ihnen in Zukunft noch weitere folgen werden. Gemeinsam mit den THW-Landesbeauftragten für Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland Marcus Hantsche und Nicolas Hefner für Nordrhein-Westfalen übernahm er die Spendenfahrzeuge und übergab sie direkt den Ortsverbänden Dülmen und Limburg. Hefner betont, dass „die Arbeit, die mit diesen Fahrzeugen unterstützt wird, ehrenamtliche Arbeit ist“ und „das diese Spende ein wichtiges Signal weit in die Wirtschaft hinaus ist“.
Hier bedarf es wohl einiger Klarstellung:
Die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk besteht zu ca. 98 % aus ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Das sogenannte Hauptamt besteht aus wenigen Beamten/Beamtinnen, der Großteil sind Angestellte und dazu zählen auch Angehörige des Bundesfreiwilligendienstes.
Das THW als Behörde darf keine Spenden annehmen, daher wurden die Fahrzeuge an die THW Bundesvereinigung e.V. gespendet, diese stellt sie dem THW zur Verfügung.
Die THW Bundesvereinigung ist der Zusammenschluss der THW Landesvereinigungen denen wiederum die örtlichen Helfervereinigungen angehören. Diese sind als gemeinnützig anerkannte Vereine, die Geld- und Sachzuwendungen annehmen und entsprechende Bescheinigungen ausstellen können.
Nein, es war nicht “so ein MAN”. Ein HX60 hat recht wenig mit einem Kat1 oder Kat1A1 zu tun. Die einzige Gemeinsamkeit ist das ähnlich aussehende Fahrerhaus. Während der Kat1 oder auch der Kat1A1 Schraubenfedern hat, die riesige Federwege gerade im Geländeeinsatz bieten ist der HX60 wie ein konventioneller LKW mit Blattfedern aufgebaut. Der HX60 ist im Prinzip “nur” ein etwas robuster aufgebauter und mit modularem Fahrerhaus ausgestatteter Allrad-LKW. Das Pendant zum Kat1 oder Kat1A1 wäre der SX60, der auch das hochgeländegängige Fahrwerk mit Schraubenfedern drunter hat. Trotzdem sind natürlich die HX60 nicht zuletzt aufgrund der recht guten Watfähigkeit und immer noch sehr guten Geländeeigenschaften die idealen Fahrzeuge fürs THW bzw. den Katastropheneinsatz. Davon müsste es viel mehr Einsatzfahrzeuge geben, nicht nur beim THW.
Da können wir die in den thw Ortsverbänden drin sind lange auf neue Materialien und Fahrzeuge warten da der Bund es nicht als notwendig ansieht das wir neue Fahrzeuge und Materialien brauchen um so Katastrophen wie letztes Jahr im ahrtal von dem her müssen wir halt aktuell weiter warten und können in der Zeit dann auch leider nichts machen.
MFG C.BERENZ
Ein wunderschönes Beispiel für ein Engagement von namhaften Unternehmen im Bereich Bevölkerungsschutz. Natürlich sind solche Berichte auch ein Stück weit Werbung für diese Firmen. Das sei ihnen auch absolut gegönnt und bei mancher Neuanschaffung mögen sie berücksichtigt werden.
Nach den furchtbaren Vorkommnissen im Ahrtal, hat es mich gefreut, das jetzt doch eine Reaktion kommt.
Aber hieß es nicht auch von Seiten unserer Politiker aller Couleur es würde sich zeitnah etwas ändern?
Wir betreiben Katastrophenschutz mit Oldtimern, mit Fahrzeugen die genau genommen in die meisten Städte auf Grund der Abgasnorm, ausserhalb von Einsätzen gar nicht mehr fahren dürften. Wir betreiben GW San Fahrzeuge mit einem Alter über 10 Jahre, deren Ausrüstung von Seiten des Bundes seit Auslieferung noch nicht komplett ist. Oder liegt das auch an Corono oder dem Krieg? Vielleicht wußte man da in den Ministerien damals schon mehr und hat deshalb gebremst.
Würden die freiwilligen Helfer nicht so viel Energie und Zeit investieren und manchmal aus Nichts Gold machen, könnten wir unseren Kats abmelden und dann im Ernstfall genauso überrascht sein, wie letztes Jahr im Ahrtal.
Es ist traurig, das der Zivilschutz dermaßen herunter gefahren wurde, dass man nun eine Firmenspende als Anlass nehmen muss, weitere hochgeländefähige Fahrzeuge anzuschaffen. Nicht THW und andere Rettungsorganisationen müssen auf den Prüfstand. Man sollte anfangen, die Politik auf den Prüfstand zu stellen. Denn dort ist die Qualität sehr nach unten gegangen.
Liest sich im ersten Moment gut. Dann denke ich: das THW ist eine Bundesbehörde mit Beamten.
Wenn ich einem Beamten ein Blech Butterkuchen aus Dankbarkeit schenken will, ist dies strafbewehrt.
Nimmt der Beamte dies an, auch.
Hört sich nach “Erbsenzählerei” an nur urteilten schon manche Gerichte so….und die “unteren” Dienstgruppen wurden sanktioniert. Dem THW seien die Fahrzeuge gegönnt.
Hier bedarf es wohl einiger Klarstellung:
Die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk besteht zu ca. 98 % aus ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Das sogenannte Hauptamt besteht aus wenigen Beamten/Beamtinnen, der Großteil sind Angestellte und dazu zählen auch Angehörige des Bundesfreiwilligendienstes.
Das THW als Behörde darf keine Spenden annehmen, daher wurden die Fahrzeuge an die THW Bundesvereinigung e.V. gespendet, diese stellt sie dem THW zur Verfügung.
Die THW Bundesvereinigung ist der Zusammenschluss der THW Landesvereinigungen denen wiederum die örtlichen Helfervereinigungen angehören. Diese sind als gemeinnützig anerkannte Vereine, die Geld- und Sachzuwendungen annehmen und entsprechende Bescheinigungen ausstellen können.
@Manfred Rößler
Die Fahrzeuge wurden keiner Behörde geschenkt sondern einem Verein.
Nein, es war nicht “so ein MAN”. Ein HX60 hat recht wenig mit einem Kat1 oder Kat1A1 zu tun. Die einzige Gemeinsamkeit ist das ähnlich aussehende Fahrerhaus. Während der Kat1 oder auch der Kat1A1 Schraubenfedern hat, die riesige Federwege gerade im Geländeeinsatz bieten ist der HX60 wie ein konventioneller LKW mit Blattfedern aufgebaut. Der HX60 ist im Prinzip “nur” ein etwas robuster aufgebauter und mit modularem Fahrerhaus ausgestatteter Allrad-LKW. Das Pendant zum Kat1 oder Kat1A1 wäre der SX60, der auch das hochgeländegängige Fahrwerk mit Schraubenfedern drunter hat. Trotzdem sind natürlich die HX60 nicht zuletzt aufgrund der recht guten Watfähigkeit und immer noch sehr guten Geländeeigenschaften die idealen Fahrzeuge fürs THW bzw. den Katastropheneinsatz. Davon müsste es viel mehr Einsatzfahrzeuge geben, nicht nur beim THW.
…da kann man nur sagen, Danke und Glückwunsch an die bedachten Kameraden*innen. Dieter Züll HBm a.D
Da können wir die in den thw Ortsverbänden drin sind lange auf neue Materialien und Fahrzeuge warten da der Bund es nicht als notwendig ansieht das wir neue Fahrzeuge und Materialien brauchen um so Katastrophen wie letztes Jahr im ahrtal von dem her müssen wir halt aktuell weiter warten und können in der Zeit dann auch leider nichts machen.
MFG C.BERENZ
Ein wunderschönes Beispiel für ein Engagement von namhaften Unternehmen im Bereich Bevölkerungsschutz. Natürlich sind solche Berichte auch ein Stück weit Werbung für diese Firmen. Das sei ihnen auch absolut gegönnt und bei mancher Neuanschaffung mögen sie berücksichtigt werden.
Nach den furchtbaren Vorkommnissen im Ahrtal, hat es mich gefreut, das jetzt doch eine Reaktion kommt.
Aber hieß es nicht auch von Seiten unserer Politiker aller Couleur es würde sich zeitnah etwas ändern?
Wir betreiben Katastrophenschutz mit Oldtimern, mit Fahrzeugen die genau genommen in die meisten Städte auf Grund der Abgasnorm, ausserhalb von Einsätzen gar nicht mehr fahren dürften. Wir betreiben GW San Fahrzeuge mit einem Alter über 10 Jahre, deren Ausrüstung von Seiten des Bundes seit Auslieferung noch nicht komplett ist. Oder liegt das auch an Corono oder dem Krieg? Vielleicht wußte man da in den Ministerien damals schon mehr und hat deshalb gebremst.
Würden die freiwilligen Helfer nicht so viel Energie und Zeit investieren und manchmal aus Nichts Gold machen, könnten wir unseren Kats abmelden und dann im Ernstfall genauso überrascht sein, wie letztes Jahr im Ahrtal.
Es ist traurig, das der Zivilschutz dermaßen herunter gefahren wurde, dass man nun eine Firmenspende als Anlass nehmen muss, weitere hochgeländefähige Fahrzeuge anzuschaffen. Nicht THW und andere Rettungsorganisationen müssen auf den Prüfstand. Man sollte anfangen, die Politik auf den Prüfstand zu stellen. Denn dort ist die Qualität sehr nach unten gegangen.
Liest sich im ersten Moment gut. Dann denke ich: das THW ist eine Bundesbehörde mit Beamten.
Wenn ich einem Beamten ein Blech Butterkuchen aus Dankbarkeit schenken will, ist dies strafbewehrt.
Nimmt der Beamte dies an, auch.
Hört sich nach “Erbsenzählerei” an nur urteilten schon manche Gerichte so….und die “unteren” Dienstgruppen wurden sanktioniert. Dem THW seien die Fahrzeuge gegönnt.
Leider wird die Notwendigkeit solcher Fahrzeuge im THW, bei der Beschaffung weitestgehend ignoriert. Ich hoffe, dass sich das in Zukunft ändert.
So ein MAN hatte damals mal als 8 x 8 die Paris Dakar Rally gewonnen, dann wird dieses Fahrzeug wohl perfekt sein, für den Einsatz beim THW