Die Aufgabenfelder von Brandursachenermittlern der Polizei und der Feuerwehr überschneiden sich. Daher können Feuerwehrleute bereits während des Einsatzes die spätere Arbeit der Ermittler aktiv unterstützen.
Eine in einem Schlafzimmer aus Versehen umgekippte Kerze fällt aufs Bett und setzt es sofort in Brand. Schnell ist den Bewohnern klar, dass sie die Flammen nicht allein unter Kontrolle bekommen. Also wählen sie den Notruf. Der Angriffstrupp der Feuerwehr löscht das Bett mit einem Sprühstrahl. So bleibt der Wasserschaden gering. Doch wegen des Kunststoffbezugs des Bettes ist der Schaden durch Ruß in der Wohnung enorm. Daher ordnet der Einsatzleiter seinem Löschtrupp an, nichts im Raum zu bewegen und auf die Polizei zu warten.
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Rußschäden an der Wand sowie der saubere Rand im Teppich um die Füße des Bettes herum verraten den Brandursachenermittlern, dass es nicht verrückt worden ist. Durch die spurenschonende Brandbekämpfung der Feuerwehr können die Ermittler problemlos ihre Arbeit erledigen und die Zahlungen der Versicherung schnell erfolgen. Dieser Einsatz gilt als Musterbeispiel, wie es laufen kann.
„Brandursachen unterscheiden sich nach zwei Aspekten, nämlich nach technischen wie Elektrizität oder Reibung und natürlichen wie Selbstentzündung durch Blitze oder Sonneneinstrahlung“, erklärt Rainer Schwarz, Kriminalhauptkommissar i. R. Eine Brandstiftung ist keine Brandursache, sondern eine Handlung – von vorsätzlichem bis zu fahrlässigem Verhalten. Auch das kann strafrechtlich relevant sein. Natürliche Ursachen werden durch die Brandursachenermittler der Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft in der Regel nicht weiterverfolgt. Versicherungen können Gutachter oder Sachverständige zur Feststellung der Schadenshöhe und auch der Brandursache beauftragen. So ist es möglich, zum Beispiel den Verursacher eines Brandes in Regress nehmen.
„Feuerwehrleute sind oft gute und wichtige Zeugen im Hinblick auf den Brandverlauf und den Brandausbruchsort“, sagt Schwarz. Eine möglichst spurenschonende Brandbekämpfung bildet häufig eine wichtige Voraussetzung für die Ermittlung. Eine unnötige Zerstörung der Spurenlage kann die Suche nach der Brandursache sehr erschweren. Deshalb ist eine gute Kommunikation zwischen Feuerwehr und Ermittlern bedeutsam.
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