Bonn. Das Technische Hilfswerk (THW) leistet seit Kriegsbeginn im Februar 2022 in der Ukraine kontinuierlich Hilfe für die Menschen in den betroffenen Gebieten. In den vergangenen 3 Jahren hat das THW Hilfsgüter im Wert von mehr als 138 Millionen Euro beschafft und einen Großteil an die Ukraine geliefert. Dazu gehören Fahrzeuge, Geräte und Material, die für die Instandsetzung zerstörter Infrastruktur vor Ort benötigt werden. „Besonders stolz bin ich darauf, dass die THW-Helferinnen und -Helfer auch nach 3 Jahren – im größten Logistikeinsatz in der Geschichte des THW – immer noch unermüdlich im Einsatz sind“, betont THW-Präsidentin Sabine Lackner.
THW-Präsidentin Sabine Lackner bei einem Besuch in der Ukraine. Foto: THW
Seit Beginn des Krieges vor 3 Jahren hat das THW zahlreiche Hilfstransporte in die Ukraine durchgeführt. Zu den Hilfsgütern gehören mehr als 350 Fahrzeuge, darunter Spezial- und Feuerwehrfahrzeuge, rund 130 Baumaschinen, drei Trinkwasseraufbereitungsanlagen, mehr als 1.700 Stromerzeuger, rund 40 Wohncontainer, mehr als 180 Zelte und acht Feldküchen. Zusätzlich zahlreiche Schlafsäcke, Isomatten und Decken sowie Güter für den Schutz vor chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Gefahren (CBRN) sowie Schutzanzüge. Seit Beginn des Kriegs beschaffte das THW in Zusammenarbeit mit dem Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Innern und für Heimat Hilfsgüter im Wert von mehr als 138 Millionen Euro, finanziert durch eigene Sondermittel und Mitteln des Auswärtigen Amtes.
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Neben den Transporten führt das THW auch Ausbildungen durch, zum Beispiel im Umgang mit Trinkwasseraufbereitungsanlagen, die eine ukrainische Delegation im THW-Ausbildungszentrum erfolgreich absolvierte. Die THW-Jugend unterstützte 2024 die ukrainische Partnerorganisation „Schule der Sicherheit“ mit Hilfsgütern. Diese fördert die Organisationsstruktur und Partizipationsmöglichkeiten des ukrainischen Jugendverbandes sowie Methodik und Didaktik der fachtechnischen Ausbildung. Das Ziel ist dabei die Resilienz der ukrainischen Zivilbevölkerung zu stärken.
Im vergangenen Jahr hat das THW schwerpunktmäßig frontnahe ukrainische Gebiete mit Hilfsgütern unterstützt. Es lieferte Fahrzeuge und Geräte, um kritische Infrastruktur wiederherzustellen und solche, um die lebenswichtige Wasser-, Energie- und Wärmeversorgung sicherzustellen. Weitere Transporte sind in Vorbereitung.
Das THW koordiniert die Hilfeleistungen in engem Austausch mit den ukrainischen Partnern. Zu diesen gehören der ukrainische Zivil- und Katastrophenschutz (DSNS), der Grenzschutz, die staatlichen Wasserbehörden und die Verwaltungen frontnaher Regionen. Die Besuche ukrainischer Delegationen bei der THW-Leitung in Bonn und der Gegenbesuch der THW-Präsidentin in Kyjiw im vergangenen Jahr haben die Beziehungen und den Austausch mit den ukrainischen Partnern intensiviert. „Der Besuch in der Ukraine und die Gespräche mit unseren Partnerinnen und Partnern vor Ort haben mir noch einmal deutlich gemacht, wie wichtig ein starker Zivilschutz ist”, sagt THW-Präsidentin Lackner.
Seit 3 Jahren liefert das THW Hilfsgüter wie diese Stromerzeuger in die Ukraine. Foto: THW
Seit Kriegsbeginn engagiert sich das THW, um den betroffenen Menschen in den Krisengebieten beizustehen. Zahlreiche Einsatzkräfte errichteten anfangs Notunterkünfte und Ankunftszentren für ukrainische Geflüchtete in Deutschland, um ihnen Schutz und Sicherheit zu ermöglichen. Im Frühjahr 2022 leisteten 36 Auslandsexpertinnen und -experten des THW einen Beitrag für den Europäischen Katastrophenschutzmechanismus (EUCPM) sowie das Welternährungsprogramm (WFP) und standen deutschen Vertretungen in den Nachbarländern zur Seite, um Hilfsmaßnahmen für die ukrainische Bevölkerung zu koordinieren.