Pfatter (BY) – Unterhalb eines Storchennests in Pfatter (Kreis Regensburg) finden Passanten ein Küken. Die alarmierte Polizei bringt es zu einem Tierarzt. Weil das Küken den Absturz nahezu unverletzt überstanden hat, läuft eine großangelegte Hilfsaktion an. Das Küken soll zurück ins Nest gebracht werden. Eine zentrale Rolle nimmt dabei die Drehleiter der Feuerwehr Wörth an der Donau ein.
Am Sonntagmorgen klingelte bei Anne-Marie Prem vom Tierschutzhof Oberpfalz e.V. das Telefon. Ein Tierarzt bittet sie um ihre Hilfe – ihm ist ein abgestürztes Storchenküken gebracht worden. Anne-Marie Prem zögert nicht lange, telefoniert mit der Feuerwehr und organisiert Hilfe, damit sie den kleinen Storch wieder in ihr Nest setzen kann.
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Um die Mittagszeit sind alle startklar, um das Storchenküken wieder zu seinen Eltern ins Nest nach Pfatter zu bringen. Anne-Marie Prem holt das kleine Vögelchen ab, das ruhig in einer Schachtel sitzt. Mit dem Auto geht es dann zum Haus, auf dem sich das Nest befindet. Die Feuerwehr Wörth an der Donau bringt die Drehleiter in Stellung – aber ein Storch sitzt noch im Nest.
„Jetzt warten wir ab, bis der Altvogel abgeflogen ist und dann ganz schnell mit der Drehleiter hoch, Küken rein und sofort wieder Rückzug, weil sich sonst der Altvogel gestört fühlt und möglicherweise das Nest verlässt und sich dann überhaupt nicht mehr drum kümmert“, erklärt Anne-Marie Prem. Die Tierschützerin und ein Feuerwehrler fahren zusammen mit dem kleinen Vogel im Drehleiterkorb schon einmal ein Stück nach oben. Als der Storch das Nest verlässt, legen sie das Küken schnell wieder hinein.
Kurze Zeit später kommt ein Storchenelternteil zurück. Auf den ersten Blick scheint alles in Ordnung. Doch plötzlich packt der Altvogel das Küken und schmeißt es aus dem Nest. Das Entsetzen bei den Beteiligten ist groß. Diesen zweiten Absturz überlebt das Küken nicht. „Es ist tragisch, aber so ist halt die Natur“, sagt Anne-Marie Prem.
Im Nachhinein stellt sich dann heraus, dass es sich bei dem Vogelbaby um eine Taube gehandelt hat. Und das erklärt dann auch das Verhalten des Storchs.