Arbeitsbühnen aus dem Baubereich statt Hubrettungsfahrzeug

Ungewöhnliches Brandschutzkonzept für die Festung Passau

Passau (BY) – Hoch über der Stadt Passau (BY) thront die Veste Oberhaus. Ein wirkliches Brandschutzkonzept hatte es für die Festungsanlage lange nicht gegeben. Dieser Zustand wurde jetzt geändert. Die Lösung überrascht selbst Experten. Wesentlicher Bestandteil der Brandbekämpfung sind zwei Arbeitsbühnen aus dem Bausektor und ein Pumpenfahrzeug.

Auf der Festung in Passau wird mit Arbeitsbühnen aus dem Baubereich gelöscht. Klassische Hubrettungsfahrzeuge passen nicht durch die Durchfahrten. Foto: Hegemann

Früher war auf der Veste eine Anhängeleiter stationiert, die bei Bedarf von den Feuerwehrleuten per Hand in Position geschoben und aufgerichtet werden musste. Aber das war es dann auch schon. Die komplette Burg besaß keine zeitgemäße Brandmeldeanlage, einige Bereiche waren überhaupt nicht erfasst. Ein Alarm lief bei den Hausmeistern auf. Der Einbau einer Sprühvernebelungsanlage wurde erwogen, schließlich aber auf Grund der erforderlichen Eingriffe in die Bausubstanz sowie der Anschaffungs- und Wartungskosten verworfen. Dazu muss man wissen: Die Veste Oberhaus, immerhin eine der größten und besterhaltenen Burganlagen Europas, gehört der Stadt Passau. Üblicherweise befinden sich solche Anlagen im Besitz der jeweiligen Bundesländer.

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„Allerdings gab es drei Zisternen mit zusammen 150 Kubikmeter Inhalt“, erklärt Passaus Feuerwehrkommandant Andreas Dittlmann. „Aus denen konnten wir unser Löschwasser entnehmen.“ 

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Vor zwei Problemen stand die Feuerwehr: die Zugbrücke zur eigentlichen Festung hatte nur eine Traglast von unter 10 Tonnen und die Durchfahrten in die Burganlage sind zu schmal und zu niedrig für moderne Einsatzfahrzeuge. “Eine Drehleiter passte nicht hindurch”, so Dittlmann. Und so war es die größte Herausforderung, eine Lösung für die Brandbekämpfung in der Höhe auf der Festung zu finden. Eine Anhängeleiter wollten die Passauer auf keinen Fall. „Zu personalintensiv, zu unpraktisch und ohne Anbringungsmöglichkeit für einen Werfer“, begründen sie ihre Ablehnung.  

Geniale Lösung: selbstfahrende Arbeitsbühnen

Bei der Suche stießen die Planer schließlich auf selbstfahrende Gelenkteleskop-Arbeitsbühnen, wie sie beispielsweise im Baugewerbe oder bei Fassadenreinigern eingesetzt werden. Mit Breiten unter 2,5 Meter passten sie durch alle Durchfahrten.

Das Rangieren der kleinen Arbeitsbühne in den inneren Burghof ist Millimeterarbeit. Foto: Hegemann

Bei einem örtlichen Anbieter probierten die Feuerwehrleute Modelle verschiedener Hersteller aus. Die Wahl fiel schließlich auf die Genie Z-45 XC und die Genie S-65 XC mit Arbeitshöhen von 15,86 Meter beziehungsweise von 21,81 Meter. Bei beiden Modellen kann der Korb mit maximal 450 Kilogramm belastet werden. Dank des gleichen Herstellers ist die Bedienung der beiden Arbeitsbühnen identisch. „Diese Fahrzeuge sollten in der Festung zu stationiert werden, damit sie auch von den Hausmeistern für anfallende Arbeiten genutzt werden können“, so Dittlmann. „Beispielsweise zum Dachrinnen säubern oder zum Richten von verrutschten Schindeln.“

Ein wesentlicher Bestandteil des neuen Konzepts ist das KLF Pumpe (links). Rosenbauer baute das Fahrzeug auf einem Iveco Daily 70C18 DOKA. Foto: Hegemann

Und auch das Kleinlöschfahrzeug Pumpe fällt aus dem Rahmen. Rosenbauer realisierte es auf einem auf IVECO Daily-Fahrgestell 70C18 mit langem Radstand. Als Pumpe ist eine Rosenbauer N65 mit einer Leistung von 6.000 l/min bei 10 bar verbaut.

In der Januar-Ausgabe 2025 stellen wir das Brandschutzkonzept auf der Veste Oberhaus ausführlich vor. Aktuell ist die Ausgabe im Handel erhältlich. Ihr könnte aber auch ganz bequem ein Exemplar bei uns im Online-Shop bestellen, zum sofortigen Download oder als gedruckte Ausgabe portofrei nach Hause. >>>Hier geht es zur Bestellmöglichkeit<<<  

 

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