Heilbronn (BW) – Im Fluss Schozach bei Heilbronn kommt es zu einem erheblichen Fisch- und Tiersterben. Etwa 200 Kräfte von Feuerwehr, Hilfsorganisationen sowie Spontanhelfer sind 2 Tage im Einsatz, um den Fluss zu retten. Ursache ist ein nicht gemeldeter Gefahrstoffaustritt in einer Spedition.
Das Unglück nimmt – zunächst unbemerkt – am Dienstag, 2. April 2019, auf dem Areal einer Spedition in Ilsfeld (Kreis Heilbronn) seinen Lauf. Nach bisherigen Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft sind zwei Mitarbeiter mit einem Gabelstapler mit Ladearbeiten im Bereich einer Lagerhalle beschäftigt. Dann passiert es: Eine der beiden Gabeln des Staplers durchschlägt einen 1.000-Liter-Transportcontainer für Flüssigkeiten (IBC). Sein Inhalt: Azelis LF 54, ein industrieller Grundstoff auf Alkoholbasis für die Herstellung von Reinigungsmittel.
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Der Inhalt ergießt sich fast vollständig auf das Speditionsgelände und gelangt in eine Rinne der Grundstücksentwässerung. Warum das System der Rückhaltung mit Havarie-Schiebern und Auffangbecken in dem Moment nicht funktioniert, ist Gegenstand der noch laufenden Ermittlungen. Die beiden an der Havarie beteiligten Mitarbeiter versäumen es, den Vorfall sofort zu melden beziehungsweise die Feuerwehr zu alarmieren.
Nach fast 2 Tagen erreicht die ausgelaufene Giftbrühe durch das ungesicherte Kanalsystem den Fluss Schozach. Dieser schlängelt sich nahe des Speditionsgeländes 25 Kilometer weit durch Dörfer und Landschaftsschutzgebiete, um bei Heilbronn in den Neckar zu münden. Wie es weitergeht und wie die Feuerwehr vorgeht, um den Fluss zu retten, erfahrt Ihr im aktuellen Feuerwehr-Magazin 7/2019.