Berlin – Beim Großbrand einer Lagerhalle kamen am 18. März 1991 zwei Feuerwehrleute der Berliner Feuerwehr ums Leben. Eine einstürzende Hallenwand hatte den Hubrettungssatz ihrer Drehleiter getroffen und zu Boden geschleudert. Landesbranddirektor Dr. Karsten Homrighausen erinnert an die beiden Kollegen.
Um 1.07 Uhr geht der Alarm einer ausgelösten Sprinkleranlage in der Leitstelle der Berliner Feuerwehr ein. Einsatzort: Gradestraße 45-57 in Neukölln. Es brennt im oberen Bereich eines Hochregallagers. Fünf Löschzüge bekämpfen den Brand, der sich auch schon auf das Dach ausgeweitet hat. Gegen 4 Uhr ist der Brand unter Kontrolle, zwei Löschzüge übernehmen die Nachlöscharbeiten.
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Doch um 6.25 Uhr bricht das Feuer wieder aus. Flammen erreichen erneut das Dach. Wie schon in der Nacht wird auch über Drehleitern der Brand bekämpft. Das Lagerhaus zündet durch. Etwa eine halbe Stunde später stürzt die Halle ohne Vorzeichen unvermittelt ein. Eine Außenwand kracht auf die Drehleiter der Feuerwache Wilmersdorf. Ihr auf rund 16 Meter ausgefahrener Leitersatz wird nach hinten umgeknickt und zu Boden geschleudert. Beim Aufprall auf den Boden erleiden die beiden Feuerwehrmänner im Korb – Brandmeister Frank Evers (27) und Hauptbrandmeister Klaus-Peter Riedel (54) – tödliche Verletzungen. Die Löscharbeiten müssen trotz des Unglücks weitergehen und können erst am 28. März beendet werden.
Dr. Homrighausen: „Dieses schreckliche Unglück wird die Berliner Feuerwehr nie vergessen. Darum ist es umso wichtiger, am 30. Jahrestag den beiden im Dienst gestorbenen Kollegen zu gedenken. Sie waren im Einsatz für Berlin und für die Sicherheit in unserer Stadt. Und sie haben ihr Leben riskiert. So, wie es auch heutzutage alle Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr tun. Ich bewundere den Mut und den selbstlosen Einsatz aller, die sich täglich für das Wohl der Menschen in Berlin einsetzen. Schließlich wissen wir zu Beginn einer Schicht nie, was uns erwartet. Als Landesbranddirektor wünsche ich mir vor allem eines: Dass alle Angehörigen der Berliner Feuerwehr jeden Tag wieder gesund nach Hause kommen und wir solch schlimme Ereignisse nicht wieder erleben müssen.“
Die beiden am 18. März 1991 verstorbenen Feuerwehrleute sind bis dato die letzten beiden im Dienst tödlich verunglückten Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr. Der erste war Feuerwehrmann Gundlach von der III. Kompanie. Er erlag am 16. Dezember 1853 seinen Verletzungen, die er sich beim Brand im Haus des Zirkus Renz an der Friedrichstraße 141 zugezogen hatte. Bei den Löscharbeiten waren er und drei weitere Feuerwehrleute von herabfallenden Balken getroffen worden.