Enschede (NL) – Heute ist es 20 Jahre her: Am 13. Mai 2000 explodiert eine Feuerwerksfabrik in der niederländischen Stadt Enschede. Die Druckwellen zerstören den Ortsteil Roombeek mit insgesamt fast 1.500 Wohnhäusern. 23 Menschen sterben, darunter auch vier Feuerwehrleute. Etwa 950 Einwohner erleiden zum Teil schwere Verletzungen.
Kurz nach 15 Uhr löst die Brandmeldeanlage der Fabrik aus, gefolgt von Notrufen durch Passanten an die Leitstelle. 2 Minuten nach der Alarmierung erreicht ein Löschzug – aus Tanklöschfahrzeug und Drehleiter bestehend – die Einsatzstelle. Es brennt ein Container. Der Inhalt des Behälters und vor allem der nebenstehenden Fabrikhallen sind nicht bekannt, bis die ersten Feuerwerkskörper durch die Luft fliegen.
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Gegen 15.30 Uhr explodiert der erste Container und löst eine Kettenreaktion aus. Vier Feuerwehrleute des Löschzuges werden getötet, der Rest der Mannschaft kann sich schwer verletzt retten. Die Flammen zerstören auch die Fahrzeuge.
“Wie ausgebombt”
Von den Gebäuden rund um das Fabrikgelände bleiben nur die Grundmauern stehen. Ganze Straßenzüge bestehen nur noch aus Ruinen. Der Schadensradius zieht sich bis zu anderthalb Kilometern rund um den Explosionsherd hin.
Aus der deutschen Nachbarstadt Gronau (Kreis Borken, NW) rückt die Feuerwehr mit einem Großaufgebot an, ohne den eigentlichen Brandort zu kennen. In Enschede bietet sich den Aktiven ein erschreckendes Bild. “Wie ausgebombt”, beschreibt Günter Setzpfand dem Feuerwehr-Magazin für einen Einsatzbericht in Ausgabe 9/2000 seinen ersten Eindruck.
Die erste Rückmeldung der Gronauer an ihre Leitstelle lautet: “Viele Häuser in Brand, etliche Tote und Verletzte, brauchen Verstärkung.” Dann machen sie sich gemeinsam mit ihren niederländischen Kameraden daran, ihren schwersten Einsatz zu bewältigen.