Amarok, Bulli & Co.

VW Nutzfahrzeuge ist 25 Jahre alt geworden

Hannover – Gestern vor 25 Jahren, am 9. November 1995, erfolgte in Hannover die Bekanntgabe der Gründung von Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN). Auf den Fahrgestellen dieser Konzernmarke basieren auch viele Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr.

Eines der ersten Einsatzfahrzeuge bei deutschen Feuerwehren auf VW Amarok: MZF der FF Eschershausen (NI, Kreis Holzminden).

VWN blieb mit der Gründung Teil der Volkswagen AG und wurde die fünfte Konzernmarke neben Volkswagen, Audi, Seat und Skoda. Idee war laut Jubiläums-Pressemitteilung von VWN, die Nutzfahrzeugaktivitäten des Volkswagen Konzerns neu aufzustellen. Produktplanung, Entwicklung, Einkauf, Produktion und Vertrieb sollten künftig von VWN gebündelt werden.

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„Neben Hannover und Emden wurden auch in Polen, Tschechien, Spanien, Mexiko, Brasilien, Südafrika und Taiwan Nutzfahrzeuge gebaut“, erzählt Dr. Bernd Wiedemann, damals Vorsitzender der Geschäftsleitung und seit 2006 im Ruhestand.

14.000 Mitarbeiter waren 1995 in der hannoverschen Transporter-Produktion und der Gießerei beschäftigt. In diesem Jahr verließen 700 T4 durchschnittlich pro Tag die Bänder.
Das zweite Standbein des Werks – der LT– befand sich mit einer Tagesproduktion von 80 Stück kurz vor dem Ende seiner Produktion. Ein Nachfolger war mit dem LT2 zwar in Sicht, aber erst für Mitte 1996 geplant.

Volkswagen war unterhalb des traditionellen Transportergeschäfts mit dem Caddy bis 1992 präsent. Dieser wurde bis zum Beginn des Bürgerkriegs im einstigen Jugoslawien gefertigt. Ein Caddy-Nachfolger musste her, zudem sollte der brasilianische 7,5-Tonnen-LKW, der L80, als Export die Modellpalette abrunden.

Die neue Marke VWN hatte, so Wiedemann damals in einer Pressekonferenz, das Ziel, ihren Marktanteil weltweit auszubauen. Zwar war VWN in Südamerika dank des dort gebauten Bullis T2 die Nummer eins bei leichten Nutzfahrzeugen und die Nummer zwei bei Lastwagen, aber in Europa war die Marktstellung im Gegensatz zum Pkw-Bereich noch relativ schwach.

2022 soll der Elektro-Bulli kommen 

Im Werk Hannover hielten neue Fertigungs- und Logistikkonzepte Einzug. Die Produktpalette wurde mit dem Ziel verändert, bedeutende Skaleneffekte in Großserien zu erreichen. Parallel wurde der bisherige Montagestandort im polnischen Poznań zum voll funktionstüchtigen Werk für die Großserienfertigung ausgebaut.

Neu entwickelte Modelle brachten nach einer Konsolidierungs- und Neuorientierungsphase ab der Jahrtausendwende den Turnaround. „VWN wurde profitabel und finanzierte die Investitionen aus eigener Kraft“, unterstreicht Wiedemann.

2003 brachte VWN die fünfte Bulli-Generation, den T5, auf den Markt. Allein für die Entwicklung der nun deutlich differenzierten Varianten California, Multivan und Transporter wendete die Marke 2 Milliarden Euro an Entwicklungskosten auf.

Produktion des VW Amarok in Hannover im Jahr 2012.

2004 folgte die neue, dritte Caddy-Generation, die im Volkswagenwerk Poznań und seitdem nur dort gebaut wird. Ab 2006 komplettierte der Crafter vorläufig die Neuvorstellungen von VWN, für dessen neueste Generation 2016 im polnischen Września ein Standort eröffnet wurde.

Der Amarok war fertig geplant und lief seit 2009 im argentinischen Volkswagen Werk Resende und in Hannover seit 2012 vom Band.

Mit dem ID. BUZZ soll ab 2022 auch der Bulli für das Elektrozeitalter aus Hannover kommen.

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