Lübtheen (MV) – 1.300 Hektar Fläche brennen im Juli bei Lübtheen (Kreis Lustwigslust-Parchim). Feuerwehrleute aus ganz Norddeutschland kommen zum Einsatz. Das Problem: Unmengen von Kriegsaltlasten lagern im Boden des Einsatzgebiets.
“Unser Problem war eine ganze Zeit lang, und das ist neu und ungewohnt, dass wir nicht direkt löschen konnten”, erklärt Stefan Geier, der stellvertretende Kreisbrandmeister. “Wir gelangten lange nicht direkt ans Feuer heran, weil es zu gefährlich war.” Bei Alt Jabel kommen mehrere Forstmaschinen zum Einsatz, um Brandlast zu entfernen. Der hauptsächlich aus Kiefern bestehende Wald reicht bis an die Bebauungsgrenze der Orte heran.
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Immer wieder rollen Fahrzeuge über die Waldwege und bewässern die Ränder. So kann selbst Funkenflug nicht mehr zu einer Brandausbreitung führen. Geier: “Das Konzept ist aufgegangen, wir hatten weder Verletzte noch abgebrannte Häuser.”
Der Katastrophenfall ermöglicht der Einsatzleitung Maßnahmen, die sonst politisch nur schwer durchzusetzen gewesen wären – etwa die Schneisen im Wald. Bis zu 3.000 Einsatzkräfte kämpfen in einem 24-Stunden-Schichtbetrieb gegen das Feuer. 750 Menschen in vier Ortschaften werden vorsorglich evakuiert. Sechs Hubschrauber, 22 Wasserwerfer der Polizei, zwei private Löschpanzer und ein Dutzend Berge- und Pionierpanzer der Bundeswehr sind zusätzlich neben unzähligen Lösch- und Tanklöschfahrzeugen im Kampf gegen die Flammen im Einsatz. Mehr zum Waldbrand in Lübtheen erfahrt Ihr im Feuerwehr-Magazin 9/2019.