Hannover – Jeden Tag bis zum Messe-Start nennen wir euch an dieser Stelle einen Grund, der für den Besuch der Interschutz sprechen könnte. Immer wieder wird behauptet, es seien in diesem Jahr kaum Fahrzeuge zu sehen. So ganz stimmt das nicht, wie unser 17. Grund beweist. Die Feuerwehr Werl bringt ihr ganz neues Waldbrand TLF 4000 auf Unimog mit nach Hannover.
Bereits zum dritten Mal in Folge stellt die Feuerwehr Werl auf einer Interschutz aus. Den 238 Quadratmeter großen Stand B59 in Halle 27 werdet Ihr kaum übersehen können. Der Besuch lohnt sich auch in diesem Jahr auf alle Fälle. Die Werler präsentieren beispielsweise ihr neues Tanklöschfahrzeug (TLF) 4000 Waldbrand, das Rosenbauer auf einem Unimog-Fahrgestell U 5023 4×4 gefertigt hatte. Erst in dieser Woche haben die Werler das Fahrzeug in Luckenwalde abgenommen. Auf der Interschutz findet sozusagen die offizielle Übergabe statt. Damit dürfte das Waldbrand-TLF das jüngste ausgestellte Fahrzeug auf der diesjährigen Interschutz sein.
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Eine von mehreren Besonderheiten: Der RM15C ist als Frontwerfer und als Dachwerfer verbaut. Damit können maximal 1.000 Liter pro Minute bis zu 70 Meter weit abgegeben werden. Der Frontwerfer ist mit einer speziellen Waldbranddüse ausgestattet. So kann die Abgabemenge auf 100 Liter pro Minute reduziert werden. Als Löschmittel werden in den Tanks 3.800 Liter Wasser und 150 Liter Schaummittel mitgeführt. Als Schaumzumischsystem ist das RFV Admix Variomatic verbaut. Es mischt das Schaummittel direkt in den Druckabgang zu, wodurch die Wasserpumpe schaummittelfrei bleibt.
Drohne und Roboter auf dem Stand
Die Feuerwehr Werl ersetzt mit dem Neufahrzeug ein TLF auf Mercedes SK-Fahrgestell. Größere Waldgebiete gibt es im Zuständigkeitsbereich nicht – aber viele landwirtschaftlich genutzte Flächen. “Jetzt sind wir optimal auf Vegetationsbrände vorbereitet”, sagt Feuerwehrchef Karsten Korte.
Von Rosenbauer stammt auch der RTE Robot mit Kettenantrieb. Mit diesem Roboter lassen sich beispielsweise Rollcontainer in unwegsames Gelände oder an Bahndämme transportieren. Und auch zur Brandbekämpfung (mit einem Wasserwerfer) oder zur Erkundung lässt sich die neueste Errungenschaft der Werler einsetzen. Für den gleichen Zweck nutzt die Feuerwehr seit fast 10 Jahren schon Drohnen. „Sie haben uns bereits viele wertvolle Hinweise bei der Erkundung von Einsatzstellen geliefert“, erklärt Korte. „Zum Beispiel beim Brand eines Galvanikbetriebes in Warstein im Jahr 2015.“ In Hannover werden die aktuellen Drohnenmodelle Fotokite und DJI Advanced gezeigt. Vor allem die Fotokite begeistert Korte. Sie ist per Kabel angebunden und kann dadurch über Stunden in der Luft bleiben. Da die Drohne wetterunempfindlich ist, liefert sie zuverlässig Bilder von der Einsatzstelle. Und die Bedienung ist nach Kortes Auskunft extrem einfach.
Mit ihrer Gefahrstoffübungsanlage sorgten die Kameraden aus Werl schon für Furore auf vorherigen Messen. Diesmal haben sie Teile davon samt dem neuem Rauchhaus am Stand. Ihr Abrollbehälter Übungsanlage ist auf dem Freigelände im Rahmen der Safety-Tour von S-Gard im Einsatz. Die Werler zeigen in Halle 27 auch, wie sich Virtual Reality-Elemente für die zeitgemäße Feuerwehr-Ausbildung nutzen lassen.
Morgen lest ihr, womit die Johanniter Unfallhilfe die Messebesucher begeistern wird.