Waldbrand-Frühwarnsystem

Waldbrandgefahr: Update für Fire Watch-System

Lohsa (SN) – Seit 2012 ist nun die Technik Fire Watch im Ortsteil Lippen der Gemeinde Lohsa (Kreis Bautzen) sowie in elf weiteren Wachtürmen in anderen Landkreisen wie Görlitz und Meißen im Einsatz. Sie wird zur Früherkennung von Waldbränden eingesetzt. Nun wurden die alten Sensoren ausgetauscht.

Symbolbild eines Waldbrandes. Foto: Archiv Feuerwehr-Magazin
Solche Waldbrände sollen mithilfe des Fire Watch-Systems auf ein Minimum reduziert werden. Foto: Archiv Feuerwehr-Magazin

Die Wälder rund um Brandenburg bis nach Sachsen besitzen das höchste Waldbrand-Risiko in Deutschland. Der Grund: Sie bestehen zum größten Teil aus Kiefern, stehen auf einem leichten Sandboden und es gibt wenig Niederschlag. Deshalb ist seit 2012 die Frühwarnanlage Fire Watch im Einsatz, um vor solchen Bränden zu warnen. Und das mit großem Erfolg. Jetzt wurden die Waldbrandzentralen mit der neuen Generation dieses Systems ausgerüstet.

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Rund eine halbe Millionen Euro hat die neue Technik gekostet. Drei Viertel kommen dabei aus dem Programm ELER (Entwicklung des ländlichen Raums). Geplant war das Projekt eigentlich bis 2020, konnte jedoch schon jetzt an den Start gehen.

Zwischen 2003 und 2006 ließ das Land Brandenburg ein flächendeckendes automatisches Früherkennungssystem installieren. 108 solcher Türme wurden errichtet. Auf dem Dach ist ein optischer Sensor angebracht.
Zwischen 2003 und 2006 ließ das Land Brandenburg ein flächendeckendes automatisches Früherkennungssystem installieren. 108 solcher Türme wurden errichtet. Auf dem Dach ist ein optischer Sensor angebracht. Foto: Landesbetrieb Forst

Rund 4 Minuten brauchen die neuen Sensoren, um einmal komplett ihr 700 Quadratkilometer großes Gebiet zu scannen. Die alten Scanner haben 2 Minuten länger gebraucht. Die empfangenen Daten können jetzt außerdem farbig angezeigt werden und sind somit besser lesbar.

Durch einen zweiten Kanal kann nun auch leichter zwischen einem Brand und einer Wolke oder Staub unterschieden werden. So sollen Fehlmeldungen des Systems auf ein Minimum beschränkt werden können. Die Statistiken unterstützen diese Überlegungen. Von 600 bis 700 Meldungen am Tag sind gerade mal eine Hand voll echte Brände.

In 6 Minuten dreht sich jede Kamera um 360 Grad und scannt damit ungefähr 700 Quadratkilometer Fläche. Erkennt das System eine Graustufenabweichung, löst es Alarm aus
In 6 Minuten dreht sich jede Kamera um 360 Grad und scannt damit ungefähr 700 Quadratkilometer Fläche. Erkennt das System eine Graustufenabweichung, löst es Alarm aus. Foto: Feuerwehr-Magazin / Jung

Mithilfe einer Schnittstelle haben die Forstwirte jetzt auch einen Zugriff auf die Sensoren der Kollegen in Brandenburg. Ebenso bekommen die Forstmitarbeiter in Brandenburg die Daten aus Sachsen zugesendet. Das hilft bei der Übersicht des Gebiets, denn ein Waldbrand kann durchaus auch im Grenzgebiet der beiden Bundesländer entstehen.

Als nächstes sind noch neue Sensoren im Norden geplant, um auch dort einen gründlicheren Blick auf die Wälder werfen zu können. Mehr über das Fire Watch-System und die Gefahren von Waldbränden gibt es im Sonderheft “Richtiges Vorgehen bei Wald- und Flächenbränden“.

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