Was eine umgekippte Pylone bedeuten kann

Königs Wusterhausen (BB) – Die Freiwillige Feuerwehr Königs Wusterhausen (Kreis Dahme-Spreewald) postet auf Facebook einen Beitrag. Das Bild zeigt eine umgekippte Pylone am Wegesrand. In dem Text klärt die Feuerwehr die Bevölkerung über die Funktion auf: Die Pylone dient bei ihnen als Wegweiser. Wenn die Bürger helfen wollen und die Pylone wieder aufstellen, nehmen sie der Feuerwehr damit eine wichtige Orientierungshilfe.

Die Feuerwehr nutzen die Pylonen, um nachfolgende Einsatzkräfte bei Feld- und Waldbränden oder anderen Einsätzen im abgelegenen Gelände einzuweisen. Die Spitze der Pylone weist dem Maschinisten dabei die Fahrtrichtung an. Ein einfaches Konzept, das bei der FF Königs Wusterhausen seit Jahren praktiziert wird und sich bewährt hat.

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Für das Vorgehen gibt es viele Gründe, wie Stadtwehrführer Sebastian Gellrich gegenüber feuerwehrmagazin.de erklärt. Eine Pylone wird auf jedem Einsatzfahrzeug mitgeführt, lässt sich schnell auslegen und wird bei Wind nicht so schnell weggeweht. Im Gegensatz zu Markierungsfarbe ist eine Pylone auch auf unbefestigten Sandwegen noch gut sichtbar, wenn schon mehrere Fahrzeuge vorbei gefahren sind.

„In Brandenburg haben wir auch öfter mal keinen Funkempfang in den Wäldern,“ berichtet Gellrich. Da ist die Pylone zuverlässiger als GPS-Systeme, Funk und Handys. Und weggekommen ist der Feuerwehr Königs Wusterhausen auch noch keine Pylone. „Nur haben ein paar Mal Bürger die Pylone wieder aufgestellt, weil sie helfen wollten,“ sagt der Stadtwehrführer. Deshalb die Idee zu dem Post.

Eine umgekippte Pylone am Wegesrand sollte nicht wieder aufgerichtet werden, sondern so liegen bleiben. Sie dient der Feuerwehr als Orientierungshilfe. (Bild: Hegemann)

Der Facebook-Account der Freiwilligen Feuerwehr Königs Wusterhausen richtet sich vor allem an die Bevölkerung. Mit Fotos und den dazugehörigen Texten erhalten die Follower Einblicke in den Alltag der Feuerwehr. Die kurzen Einsatzberichte haben in der Vergangenheit im Durchschnitt etwa fünfzig Mal einen „Daumen hoch“ erhalten. Dann postet die Feuerwehr das eigentlich unspektakuläre Foto, das eine umgekippte Pylone am Wegesrand zeigt. Drei Tage bleibt der Beitrag online und wird in diesem Zeitraum über 37.000 Mal gesehen und 4.000 Mal geteilt.

Dass das Foto viral geht, damit hat bei der FF Königs Wusterhausen niemand gerechnet. „Das ist echt Wahnsinn!“ freut sich Gellrich. Auch wenn er den Post mittlerweile wieder von der Facebook-Seite nehmen musste, weil die Urheberschaft des verwendeten Bildes nicht geklärt werden konnte, sieht der Stadtwehrführer sein Ziel mehr als erreicht. Der Post sollte die Bevölkerung aufklären und hat nun Bürger und Feuerwehren in ganz Deutschland erreicht. Die Resonanz war durchweg positiv.

Auch Feuerwehren, die das Konzept noch nicht kannten, befanden das Vorgehen aus Brandenburg für eine gute Idee und wollen es übernehmen. In Zukunft werden Spaziergänger also öfter umgekippte Pylonen an den Wegesrändern liegen sehen.

Ergänzung: Der Original-Beitrag stammt von der hessischen Feuerwehr Wesertal-Lippoldsberg (Kreis Kassel) und wurde bereits am 20. Juli 2022 gepostet. Zum jetzigen Zeitpunkt teilten beinahe 14.000 User den Beitrag.

 

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Leider wurde in einigen Bundesländer zuviel gesparrt bei dem BOS Digitalfunk da hätte man etliche Basisstationen mehr aufbauen müssen,dann hätte man auch kein Problem in Waldreichen Gebieten mit dem Funkempfang.
    Vielleicht ändert sich da noch was?
    Und man gibt für die Sicherheit der Einsatzkräfte etwas mehr Geld aus.
    Auch die Digitalisierung muss in den Freiwilligen Feuerwehren stärker kommen Beispiel Tabletts mit Aktuellen Waldwege und Straßen Karten.

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  2. Es gibt noch Feuerwehrleute, die das nicht kennen? Sowas wurde hier schon beim Moorbrand Ende der 80er so gemacht.
    Aber gut, wenn die übrige Bevölkerung darüber auch aufgeklärt wird.

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  3. Liebes Feuerwehrmagazin,

    der Ursprung dieses Beitrags liegt nicht in Königs Wusterhausen sondern bei der Feuerwehr Lippoldsberg, die den tatsächlichen viralen Rekord gebrochen hat und die Aktion ins Leben gerufen hat. Der Beitrag von dem alles ausging und den alle Feuerwehren kopiert und nachempfunden haben wurde am 20. Juli 2022 gepostet und aktuell über 13.800 mal geteilt. Wir freuen uns das so viele Feuerangehörige mit unterstützt haben. Morgen wird der Beitrag im Radio und Fernsehen zu sehen sein. Die Feuerwehr ist eben eine Familie und wir haben wieder gezeigt wie stark sich eine gute Präsenz in Social Media auswirken kann. Lieben Gruß Eure Feuerwehr Lippoldsberg.

    https://www.facebook.com/1163215613718324/posts/pfbid02P8eAD3JTixZvvuzQLtU8KhVZJH4oksFQdcatV8EsiPyYNb3h1SNfnGtiUP9fv7gsl/?d=n

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  4. Gute Idee! Sollte man sich merken und wenn erforderlich verallgemeinern!

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