Berlin – Das erste hybride Löschfahrzeug der Welt stellte Ende September 2020 die BF Berlin in Dienst. “Gerade Berlin”, war daraufhin häufig in den Kommentarspalten zu lesen. “Die haben ja auch sonst keine Probleme.” Und immer wieder tauchte die Frage auf, wie sich die Feuerwehr Berlin dieses Fahrzeug der RT-Baureihe (Revolutionary Technology) überhaupt leisten könne? Wir klären auf.
“Die Feuerwehr Berlin spielt bei der Entwicklung des RT eine ganz besondere Rolle”, sagte Rosenbauers Vorstandsvorsitzender Dr. Dieter Siegel bei der Vorstellung der neuen Fahrzeuggeneration Ende September in Linz. “Ohne die Berliner wären wir heute noch nicht an dem Punkt, den wir erreicht haben.” Und für dieses Engagement bedankte sich Dr. Siegel ausdrücklich.
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Berlin unterzeichnete 2018 als erste Feuerwehr weltweit eine Innovationspartnerschaft mit Rosenbauer. “Bei dieser speziellen Ausschreibungsvariante vereinbaren die Partner die gemeinsame Entwicklung eines Produktes”, erklärt Michael Friedmann, Head of Group Strategy, Innovation and Marketing bei Rosenbauer. “Das Ziel und die Rahmenbedingungen werden festgeschrieben. Und es gibt Ausstiegsmöglichkeiten für die Partner.”
“Durch diese Partnerschaft konnte die Entwicklungszeit für das hybride Löschfahrzeug spürbar verkürzt werden”, so Dr. Siegel.
“Im Rahmen der Innovationspartnerschaft beteiligen wir uns an der letzten Entwicklungsphase bis zur Marktreife”, erklärt Berlins stellvertretender Feuerwehrchef Karsten Göwecke. “Das heißt, wir haben 1,8 Millionen Euro zum Projekt beigesteuert. Davon kamen aber lediglich 180.000 Euro aus dem Feuerwehrhaushalt.” 50 Prozent der Summe (900.000 Euro) stammen aus dem europäischen Fonds für Regionale Entwicklung. Zu weiteren 40 Prozent, das heißt 720.000 Euro, werden Haushaltsmittel der Senatsverwaltung für Umwelt und Verkehr investiert.
Somit hat die Berliner Feuerwehr das hybride Löschfahrzeug die Berliner Feuerwehr im Prinzip nur rund ein Drittel der üblichen Beschaffungskosten für ein Lösch-Hilfeleistungsfahrzeug (LHF) gekostet.
In der Summe von 1,8 Millionen Euro ist zum Beispiel auch die Ladeinfrastruktur in drei Wachen enthalten. Die einjährige Erprobung findet auf den Feuerwachen Mitte, Suarez und Schöneberg für jeweils vier Monate statt. Diese Feuerwachen wurden aufgrund ihrer Lage im Stadtzentrum innerhalb der Umweltzone ausgewählt, um dort Dieselruß-, Luftschadstoffe und Lärmemissionen einzusparen. Ein weiteres Auswahlkriterium waren die Alarmzahlen der Feuerwachen. Das Fahrzeug soll auf hoch frequentierten Wachen erprobt werden.
“Die Berliner Feuerwehr übernimmt mit diesem Projekt Verantwortung für den Klima- und Umweltschutz in städtischen Gebieten. Ziel ist es, eine Schadstoffreduktion von Ruß, Kohlenstoffdioxid- und Stickoxidausstoß zu bewirken. Angestrebt wird eine Einsparung von 14,7 Tonnen CO2-Äq pro Jahr im Vergleich zu einem konventionell dieselbetriebenen LHF. Das ist fast doppelt so viel, wie eine Bundesbürgerin bzw. ein Bundesbürger durchschnittlich im Jahr emittiert”, heißt es in einer Presseerklärung der Berliner Feuerwehr zu den Zielen des Projektes. “Gleichzeitig sollen Fahrzeughallen und Einsatzstellen somit erheblich weniger mit Schadstoffen und Lärm belastet werden. Dies verbessert wiederum den betrieblichen Gesundheitsschutz.”
Seit dem dritten Quartal 2020 finden die Fahrzeugtests in Berlin statt. Die Erprobung auf den Feuerwachen beginnt dann voraussichtlich im Januar 2021 und endet im Dezember 2021. Wenn sich das Fahrzeug im Einsatzdienst bewährt, ist die Umstellung aller Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeuge im Rahmen von Ersatzbeschaffungen die Perspektive.
In der Dezember-Ausgabe 2020 des Feuerwehr-Magazins stellen wir die neue RT-Baureihe und die ersten drei Kundenfahrzeuge ausführlich vor. Bei uns im Online-Shop kann die Ausgabe ganz bequem bestellt werden, als gedrucktes Heft oder zum Download.
Chile, Kongo, China? …das ist doch sooo weit weg von Berlin!
Was kümmert uns der Dreck der anderen! (Ironie Ende)
Ich glaube nicht, daß das E-Auto die Lösung aller Probleme sein wird.
“Ja, immer die Berliner”, so habe ich (Jahrgang 1958) als junger Mensch oft gedacht. Wenn es ums Testen neuer Technologie ging, war Berlin im geteilten Deutschland stets der Mittelpunkt. Ausgehend von der IFA war dort schon lange die neueste Technik vorab verfügbar: Farbfernsehen, BTX, Mobilfunk, Berlin hatte die Nase vorn, wohl als Ausgleich für das Leben auf der Insel im geteilten Deutschland. Diese Tradition scheint sich fortzusetzen. Warum nicht?
Was mich allerdings wundert: Warum wird bei Feuerwehrfahrzeugen so viel am Antrieb gearbeitet? Die Brandlast moderner Antriebe, ob Batterien oder Erdgas, erscheint mir an der Einsatzstelle nicht fortschrittlich. Persönlich würde ich hier weiterhin auf einen robusten Dieselantrieb mit Abgasreinigung setzen, der auch notfalls an Ort und Stelle nachgetankt werden kann.
Nun die 1,8Mio € müssen von Steuerzahlern erbracht werden. Egal aus welchen Steuertöpfen das Geld kommt. Aber diese Schönrechnerei gibt es ja laufend bei kommunalen Projekten. “Zahlt ja die EU, der Bund oder das Land.” Also immer zu 100% die Steuerzahler 🙂
Und wie sieht die Ökogesamtbilanz bei diesem Fahrzeug aus? Lithium und Cobalt ist sehr umweltfeindlich bei der Gewinnung. Egal ob in Chile, Kongo oder China. Nächste Frage ist die Gesamtenergiebilanz im Vergleich zu einem sparsamen Diesel. Den Vergleich hat bis jetzt immer der Diesel gewonnen.
Die Elektromobilität ist ein Entwicklungsfeld. Gerne weiterforschen. Aber in Großserie sehe ich aktuell weder einen Energievorteil noch gar einen Umweltvorteil. Man verlagert die Probleme nur. Ein ADAC-Rechenmodell zeigte: Mit einem C-Klasse-Diesel muß man rund 220.000km fahren und darf nur Ökostrom tanken, damit man die ökologische Null schafft 🙂
Wieso wird überhaupt in Frage gestellt warum das Auto in Berlin getestet wird ?
Ist doch absolut in Ordnung das in einer richtig grossen Stadt zu prüfen…..
Die können das auch kompensieren wenn es mal Probleme gibt; letzlich ist es aber egal…
Gruss T.Brodersen
Chile, Kongo, China? …das ist doch sooo weit weg von Berlin!
Was kümmert uns der Dreck der anderen! (Ironie Ende)
Ich glaube nicht, daß das E-Auto die Lösung aller Probleme sein wird.
“Ja, immer die Berliner”, so habe ich (Jahrgang 1958) als junger Mensch oft gedacht. Wenn es ums Testen neuer Technologie ging, war Berlin im geteilten Deutschland stets der Mittelpunkt. Ausgehend von der IFA war dort schon lange die neueste Technik vorab verfügbar: Farbfernsehen, BTX, Mobilfunk, Berlin hatte die Nase vorn, wohl als Ausgleich für das Leben auf der Insel im geteilten Deutschland. Diese Tradition scheint sich fortzusetzen. Warum nicht?
Was mich allerdings wundert: Warum wird bei Feuerwehrfahrzeugen so viel am Antrieb gearbeitet? Die Brandlast moderner Antriebe, ob Batterien oder Erdgas, erscheint mir an der Einsatzstelle nicht fortschrittlich. Persönlich würde ich hier weiterhin auf einen robusten Dieselantrieb mit Abgasreinigung setzen, der auch notfalls an Ort und Stelle nachgetankt werden kann.
Nun die 1,8Mio € müssen von Steuerzahlern erbracht werden. Egal aus welchen Steuertöpfen das Geld kommt. Aber diese Schönrechnerei gibt es ja laufend bei kommunalen Projekten. “Zahlt ja die EU, der Bund oder das Land.” Also immer zu 100% die Steuerzahler 🙂
Und wie sieht die Ökogesamtbilanz bei diesem Fahrzeug aus? Lithium und Cobalt ist sehr umweltfeindlich bei der Gewinnung. Egal ob in Chile, Kongo oder China. Nächste Frage ist die Gesamtenergiebilanz im Vergleich zu einem sparsamen Diesel. Den Vergleich hat bis jetzt immer der Diesel gewonnen.
Die Elektromobilität ist ein Entwicklungsfeld. Gerne weiterforschen. Aber in Großserie sehe ich aktuell weder einen Energievorteil noch gar einen Umweltvorteil. Man verlagert die Probleme nur. Ein ADAC-Rechenmodell zeigte: Mit einem C-Klasse-Diesel muß man rund 220.000km fahren und darf nur Ökostrom tanken, damit man die ökologische Null schafft 🙂
Wieso wird überhaupt in Frage gestellt warum das Auto in Berlin getestet wird ?
Ist doch absolut in Ordnung das in einer richtig grossen Stadt zu prüfen…..
Die können das auch kompensieren wenn es mal Probleme gibt; letzlich ist es aber egal…
Gruss T.Brodersen