Haltern am See (NW) – Heute sollte eine 239 Meter hohe Windenergieanlage (WEA), umgangssprachlich als Windrad bezeichnet, bei Haltern am See (Kreis Recklinghausen) offiziell eingeweiht worden. Doch gestern Abend stürzte die Anlage um. Der Schaden beträgt rund zwei Millionen Euro.
Die Narbenhöhe des Windrades lag bei 164 Metern. Vom Boden bis zu den Spitzen der Rotorblätter waren es sogar 239 Meter. Die Anlage gehörte damit zu den größten derzeit in Betrieb befindlichen WEA in Deutschland. Seit etwa sechs Monaten produziert die Anlage Strom. Auch gestern speiste sie ins Netz ein, bevor sie umstürzte, bestätigte der Betreiber, die Stadtwerke Haltern.
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Etwa 20 Meter über dem Boden brach die Turmröhre. Der Turm sackte in sich zusammen, Teile der Flügel krachten in den angrenzenden Wald. Die Unglücksstelle liegt in der Hohen Mark im Bereich des Ortes Haltern am See.
Polizeihubschrauber im Einsatz
Zahlreiche Trümmerteile der Anlage lagen überall im Wald verstreut. Polizei, Feuerwehr und der Energieversorger waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Auch ein Hubschrauber der Polizei kam zum Einsatz. Die Besatzung suchte aus der Luft nach möglichen Verletzten. Zudem verschaffte sie sich eine Gesamtüberblick und überprüfte ein baugleiches Windrad. Der Bereich wurde von den Einsatzkräften vorsichtshalber weiträumig abgesperrt. Personen kamen nach Auskunft der Polizei aber nicht zu Schaden.
Warum das Windrad umgestürzt ist, soll jetzt ein Gutachter ermitteln. Besonders windig war es in der Region gestern nach Angaben der Feuerwehr nicht. Auch eine Straftat wird aktuell als Unglücksursache ausgeschlossen.