Waren (MV) – Ein Millionen-Schaden entstand gestern bei einem Brand in Waren an der Müritz. Eine Gaststätte, eine Werft und eine Wohnung wurden komplett zerstört. Während des Innenangriffs in einem der Gebäude stürzte eine Zwischendecke ein und verschüttete einen Feuerwehrmann. Er kam mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus.
Um 11.25 Uhr ging die Meldung in der Leitstelle ein, dass es im Kameruner Weg in Waren brennt. Der Anrufer berichtete, dass aus der Gaststätte “Zum Klönpott” Flammen schlagen. Auch auf angrenzende Bootsschuppen sollte sich der Brand bereits ausgedehnt haben.
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Die anrückenden Kräfte der FF Waren (Müritz) konnten auf Sicht fahren. Über der Einsatzstelle stieg eine kilometerweit sichtbare Rauchsäule in den Himmel auf. Um 11.33 Uhr heulten deshalb im Stadtgebiet die Sirenen – Vollalarm. Knapp 140 Kräfte aus den Wehren Waren, Klink, Plasten, Schloen, Dratow und Alt Schwerin kamen zum Einsatz.
Vor Ort stellte sich bei der ersten Erkundung heraus, dass neben der Gaststätte auch die benachbarte Bootswerft Christen brennt. „Als die Kameraden zum Inneneinsatz übergegangen sind, ist die Decke zum Teil eingestürzt. Dabei wurde ein Kamerad verschüttet, ein weiterer am Schienbein verletzt“, informierte Pressesprecherin Eileen Bensch. Der Sicherungstrupp fand den Verschütteten sehr schnell und brachte ihn ins Freie. Er kam mit schweren Verletzungen sofort ins Krankenhaus. Auch der am Schienbein verletzte Feuerwehrmann kam kurzzeitig ins Krankenhaus, musste aber nicht stationär aufgenommen werden. Ein dritter Kamerad erlitt einen Schock.
Ölsperren auf der Müritz ausgebracht
Die Brandintensität war so enorm, dass die Feuerwehren sich nur noch darauf konzentrieren konnten, umliegende Gebäude zu schützen. Wegen der enormen Rauchentwicklung setzte die Leitstelle über die App NINA eine Warnmeldung ab. Die Anwohner sollten Türen und Fenster geschlossen halten. Kräfte aus Alt Schwerin errichteten eine Ölsperre an der Müritz, da verunreinigtes Löschwasser in den See gelangte. In den brennenden Bootshallen lagerten Farben. Lacke und Harze.
In den Hallen befanden sich außerdem fünf Boote. Sie wurden genau so zerstört, wie die Wohnung der Familie des Bootsbesitzers.
Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in die Nacht hin. Erst gegen 1.30 Uhr am Freitag war das Feuer komplett gelöscht. Die Polizei spricht von einem Millionen-Schaden. Was den Brand ausgelöst hat, steht noch nicht fest. Allerdings liefen in der Gaststätte bis vor kurzem Sanierungsarbeiten. Ob da ein Zusammenhang besteht, müssen nun die Brandursachenermittler klären.
Kommentar zu diesem Artikel
Norbert Bachmann
Dem verletzten Kameraden die besten Genesungswünsche auf diesem Weg.
Dem verletzten Kameraden die besten Genesungswünsche auf diesem Weg.