Ratingen (NW) – Ein Großbrand in einem Gewerbehallenkomplex im Bereich Ratingen-West/Tiefenbroich hat gestern zu massiven Verkehrsbehinderungen in der Stadt geführt. Auch die Stromversorgung in einigen Bereichen war gestört, weil zwei große Trafos der Stadtwerke betroffen waren. Eine kilometerweit sichtbare Rauchsäule stieg über der Brandstelle auf.
Um 14.16 Uhr wurden Kräfte der Berufsfeuerwehr und des FF-Standortes Tiefenbroich alarmiert. “Schon auf der Anfahrt war die starke Rauchentwicklung auszumachen, sodass der Einsatzleiter sofort weitere Einheiten nachalarmierte”, sagt Feuerwehr-Pressesprecher Jan-Hendrik Neumann. “Beim Eintreffen stand ein Teil eines aus mehreren Gewerbebetrieben bestehenden Komplexes Am Westbahnhof bereits in Vollbrand. Der Brand dehnte sich immens schnell auf die benachbarten Betriebe aus.” Auch eine Autowerkstatt war betroffen.
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Beim Eintreffen der ersten Kräfte stand ein Teil des Gewerbekomplexes bereits in Vollbrand. Deutlich sichtbar schlugen die Flammen aus dem Gebäude. Foto: Feuerwehr Ratingen
Die Feuerwehrleute setzten im Erstangriff vier handgeführte Strahlrohre, einen Wasserwerfer und zwei Wenderohre über zwei Drehleitern ein. Durch den Löschangriff konnte ein Übergreifen der Flammen auf eine benachbarte Papierfabrik verhindert werden. Der Brand dehnte sich in dem Komplex aber auf weitere Betriebe aus. Auch mehrere Pkw fingen Feuer. Die Brandursache ist aktuell noch unklar.
Zahlreiche Schaulustige versammelten sich auf der nahegelegen Süd-Dakota-Brücke. Von dort hatten sie einen besseren Blick auf das Geschehen. Die Polizei sperrte die Brücke schließlich komplett, weil nicht klar war, ob giftige Stoffe freigesetzt werden. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) war mit einem Messfahrzeug vor Ort, konnte aber akut keine besonderen Gefährdungen nachweisen. Es wurde Rußproben genommen, deren Ergebnis noch aussteht.
Mit Drohne nach Glutnestern gesucht
Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in den Abend. “Nach bisherigem Kenntnisstand gab es bei dem Brand keine Verletzten”, sagte Polizeisprecher Julian Schwarzat am Abend. Zur Schadenshöhe machte er keine Angaben. Um 1 Uhr kontrollierte die Feuerwehr die Einsatzstelle. Rund drei Stunden später flammte dann im Dachbereich wieder Feuer auf. Und gegen 9 Uhr mussten dann heute erneut Einheiten der Berufsfeuerwehr und des Löschzuges Tiefenbroich zu Nachlöscharbeiten in die Straße Am Westbahnhof ausrücken.
Im Einsatz waren rund 120 Kräfte der Berufsfeuerwehr, der Löschzüge Tiefenbroich, Mitte, Lintorf und Breitscheid sowie aus Velbert und Mettmann. Mit einer Drohne der Feuerwehr Velbert suchten die Kräfte abschließend noch nach Glutnestern.
