Familie bliebt aber an Bord

Robau steigt bei Rosenbauer ein

Leonding (Österreich) – Mit einer Kapitalerhöhung wollte Rosenbauer frisches Geld in die Firma bekommen. Die eigens dafür gegründete Gesellschaft Robau wollte einsteigen. Die Familie sollte dafür Anteile abgegeben. Zwischenzeitlich verzögerte sich der Prozess ein wenig. Doch inzwischen liegen alle kartellrechtlichen Genehmigungen für den Einstieg vor. Damit kann die Kapitalerhöhung in das Firmenbuch eingetragen werden und umgesetzt werden. Wir sprachen mit Rosenbauer Sebastian Wolf über den Einstieg.

Der Stammsitz von Rosenbauer befindet sich in Leonding in Österreich. Zum ersten Mal in der Firmengeschichte gibt die Familie nun die Mehrheit ab. Foto: Hegemann

FM: Herr Wolf, wem gehört eigentlich die Firma Rosenbauer?
Wolf: Seit 1994 ist Rosenbauer eine Aktiengesellschaft und notiert an der Börse in Wien. 51 Prozent der Aktien halten Familienmitglieder der sechsten und siebten Generation über die BVG, die Beteiligungs-Verwaltungsgesellschaft GmbH. Der Rest befindet sich mehrheitlich im Streubesitz. Auch einige Fonds sind beteiligt, in der Regel aber nur mit wenigen Prozent.

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FM: Und wie ändern sich die Besitzverhältnisse jetzt?
Wolf: Es wird eine Kapitalerhöhung geben. Die eigens dafür gegründete Gesellschaft Robau wird 3,4 Millionen neue Aktien erwerben. Mit Hilfe von weiteren Anteilszukäufen von den Alteigentümern peilt man eine Beteiligung von 50,1 Prozent an und will neuer Mehrheitsaktionär werden. Diesem Konsortium gehören zwei Gesellschaften der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich – die Raiffeisen Beteiligungsholding und die Invest Unternehmensbeteiligungs AG – sowie die österreichischen Unternehmer Mark Mateschitz (Anmerkung der Redaktion: der Red Bull-Erbe) und Stefan Pierer an. Außerdem muss die Robau allen anderen Aktionären ein Übernahmeangebot unterbreiten. Ihr Anteil könnte also auch noch größer werden.

FM: Der Einstieg der Investoren war für Ende 2024 angekündigt worden. Nun wird er aber erst im 1. Quartal 2025 die Rede. Hat die Verschiebung etwas mit der Insolvenz der Firma KTM von Stefan Pierer zu tun?
Wolf: Nein, damit hat das nichts zu tun. Für die Verschiebung waren einzig kartellrechtliche Genehmigungen verantwortlich. Aber seit letzter Woche liegen alle Genehmigungen vor. 

Rosenbauer CEO Sebastian Wolf freut sich über den Einstieg der Robau. Denn so kommt dringend benötigtes frisches Kapital in die Firma. Foto: Hegemann

FM: Wie viel frisches Kapital bringt der Einstieg der Robau?
Wolf: Der Kaufpreis für die jungen Aktien beträgt rund 119 Millionen Euro.

FM: Bleiben die Familie Rosenbauer und ihre Nachfahren denn noch mit an Bord?
Wolf: Ja, zukünftig wird die BVG aber nur noch 17,2 Prozent der Aktien halten.

FM: War es schwierig, Kapitalgeber zu finden?
Wolf: Die Entscheidung für diesen Schritt ist 2022 gefallen. Bei der Suche nach einem Investor haben wir uns von einer auf solche Prozesse spezialisierten Firma beraten und unterstützen lassen. Die Resonanz war sehr gut. Uns war dann bei der Auswahl des Investors neben dem Kaufpreis vor allem die Transaktionssicherheit und die Bereitschaft für ein langfristiges Engagement wichtig. Und so fiel die Wahl auf das Konsortium.

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