Saarbrücken – Das saarländische Gesundheitsministerium hatte es als Sonderaktion angekündigt: 14.000 Impfdosen sollten für Feuerwehren, THW und andere Hilfsorganisationen (HiOrgs) bereitgestellt werden, um Einsatzkräfte bevorzugt zu impfen. Doch dies findet nun nicht wie geplant statt.
Grund dafür sei der Impfstoff, heißt es in einer Pressemitteilung des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie. Vorgesehen war, die Kräfte mit dem AstraZeneca-Vakzin zu impfen. Aufgrund von Sicherheitsbedenken habe der Hersteller allerdings bei Personen unter 60 Jahren in einem so genannten Rote Hand-Brief davon abgeraten.
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„Diese unvorhergesehene Mitteilung des Herstellers durchkreuzt all unsere Überlegungen und Vorbereitungen, allen Mitgliedern der Blaulichtverbände eine frühe Impfung im Saarland zukommen zu lassen. Das bedauern wir sehr“, erklärt Gesundheitsministerin Monika Bachmann. Aufgrund des beschränkten Kontingents sei es nicht möglich, Sonderimpfungen von anderen Impfstoffherstellern anzubieten.
Feuerwehrleute ab 60 Jahren können sich mit dem Sonderkontingent von 14.000 AstraZeneca-Dosen das Vakzin in drei Impfzentren verabreichen lassen. Im Saarland scheidet man mit 65 aus dem aktiven Dienst einer FF aus. Jüngere gehen somit zunächst leer aus.
Wie das Feuerwehr-Magazin aus Blaulichtkreisen erfuhr, fühlen sich viele Einsatzkräfte hintergangen und sind wütend. Sie werfen Bachmann vor, sie wolle dem Hersteller die Schuld zuschieben, obwohl bereits vorher die Sicherheitsbedenken über AstraZeneca bekannt gewesen seien.
Die Reaktion des saarländischen Gesundheitsministeriums, zumindest die Prioritätengruppe 3 zu öffnen, damit sich auch Mitglieder der Feuerwehr, des THW und anderen HiOrgs auf die Warteliste setzen lassen dürfen, sei nicht ausreichend. Im Endeffekt müssten die Betreffenden weiter auf die gewünschte Impfung warten.