60.000 Haushalte in Bayern ohne Strom

Sturmtief über Deutschland: „Sabine“ sorgt für Chaos

Sturmtief “Sabine” sorgt in Deutschland für Chaos auf Straßen und Bahnstrecken. Während sich die Lage in Norddeutschland langsam normalisiert, herrscht im Süden Ausnahmezustand. Immer wieder ist die Feuerwehr gefordert.

Widrige Umstände: Während des Orkantiefs “Sabine” mussten Feuerwehrleute – wie hier in Verden (NI) – immer wieder zu Einsätzen ausrücken. Foto: Feuerwehr Verden

Mit Windgeschwindigkeiten von rund 100 Stundenkilometern hat das Orkantief in der Nacht von Sonntag auf Montag über Norddeutschland gewütet. Die Deutsche Bahn stellte den Fernverkehr ein. Auch zahlreiche Verbindungen im Nahverkehr wurden gestrichen. In vielen Bundesländern kam es zu Schulausfällen. Einsatzkräfte der Feuerwehr rückten immer wieder aus, um Straßen von umgestürzten Bäumen zu befreien.

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In Hamburg zählten Disponenten der Rettungsleitstelle bis zu 150 Notrufe pro Stunde, wie die Feuerwehr berichtet. Hier hatten es Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW mit umgestürzten Bäumen, umgekippten Gerüsten, umherfliegenden Planen und Plakaten zu tun. Dreimal mussten die Feuerwehrleute ausrücken, weil U-Bahnen mit herabgestürzten Ästen kollidierten. Nachdem ein Baum auf ein eingeschossiges Einfamilienhaus gekracht war, wurde dieser mit einem Feuerwehrkran gesichert. Von einer Drehleiter aus trugen die Kräfte den Baum ab. Bis in die Morgenstunden kam es zu 348 Unwettereinsätzen.

Von Sonntagmittag bis Montagvormittag wurde die Feuerwehr in Düsseldorf nach eigenen Angaben zu 56 Sturmeinsätzen alarmiert. Grund waren lose Dachteile, ungesicherte Baumaterialien sowie umgestürzte Bäume.

In Frankfurt am Main musste die Feuerwehr laut einer Pressemeldung zum Dom ausrücken. Der Ausleger eines Baukrans war abgeknickt und hatte das Dach der Kirche beschädigt. Da sich der Kran in einer stabilen Lage befand, mussten die Feuerwehrkräfte den Einsatzort lediglich absichern. Eine Fachfirma soll die Bergung des Krans übernehmen.

Aktuell zieht das Sturmtief über Süddeutschland hinweg. In Bayern kommt es zu flächendeckenden Stromausfällen, weil Äste oder Bäume Stromleitungen beschädigen. Zeitweise waren mehr als 60.000 Haushalte betroffen.

Nach dem Orkan droht an der deutschen Nordseeküste sowie in den Stadtstaaten Bremen und Hamburg eine Sturmflut. Dabei soll das Nachmittagshochwasser an der Küste sowie das Abendhochwasser in den beiden Hansestädten 1,5 bis 2 Meter höher als das mittlere Hochwasser ausfallen.

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