Ubstadt-Weiher (BW) – Auf der L552 bei Ubstadt-Weiher (Kreis Karlsruhe) kollidierte am Nachmittag des 11. März 2025, gegen 14.15 Uhr ein Tanklaster mit einer Stadtbahn an einem unbeschrankten Bahnübergang. Der mit Heizöl beladene Lkw und die Bahn gingen sofort in Flammen auf. Über der Unfallstelle waren meterhohe Flammen und eine schwarze Rauchsäule zu sehen. Drei Personen kamen ums Leben, eine weitere schwer verletzt in eine Spezialklinik.
Ein Tanklaster kollidiert an einem unbeschrankten Bahnübergang bei Karlsruhe mit einer Stadtbahn. Beide Fahrzeuge gehen in Flammen auf. Feuerwehrleute bringen die Flammen mit Schaum unter Kontrolle. Foto: EinsatzReport24/Buchner
Nach dem Zusammenstoß am Bahnübergang an der L552/Industriestraße schob die Bahn den Tanklaster etliche Meter vor sich her. Nach Angaben der Einsatzleitung seien Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste mit einer hohen Kräfteanzahl sehr schnell vor Ort gewesen und unter Einbeziehung eines Polizei-, sowie eines Rettungshubschraubers im Einsatz.
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Edgar Geißler, Sprecher des Kreisfeuerwehrverbandes, informiert: “Mit dem Alarmstichwort ‘Fahrzeug gegen Straßenbahn’ vor der Ortseinfahrt Zeutern wurden die Feuerwehren aus Ubstadt-Weiher und dem benachbarten Östringen alarmiert. Bei Eintreffen der ersten Kräfte brannte die Straßenbahn zum größten Teil und der betroffene Lkw war in Vollbrand. Es war schnell erkennbar, dass der Lkw brennbare Stoffe geladen hatte. Deshalb kam es zu einer starken Brand- und Rauchentwicklung. Die Feuerwehr hat dann die Straßenbahn gelöscht. Die betroffenen Personen wurden alle ins Freie gebracht und dem DRK übergeben. Für die Löscharbeiten wurde Wasser aus dem Katzbach entnommen. Im weiteren Verlauf wurde dann ein Großtankfahrzeug aus Bruchsal hinzugezogen, um mit einem Schaumangriff das Feuer vollständig zu löschen.”
Gegen 15.40 Uhr hatte die Feuerwehr die Flammen unter Kontrolle. Durch die Löschmaßnahmen geriet Schaum in den Ackerboden. Zudem ist auch Heizöl neben die Gleise und in den Acker eingesickert. Hier ist das Umweltamt des Landratsamts gefragt, um den Schaden einzugrenzen.
Der Tanklaster sowie der vordere Teil der Stadtbahn brannten komplett aus. Die Feuerwehr konnte zunächst nicht an die Bahn und den Tanklaster heran. Beide Fahrzeuge waren zu heiß. Zudem mussten die Oberleitung und damit der Strom gekappt werden.
Lange Zeit gab es Unklarheiten darüber, wie viele Personen sich in der Bahn befanden und über die Anzahl der Verletzten. Nach dem Kenntnisstand vom 11. März 2025, 17.50 Uhr sollen zum Zeitpunkt der Kollision mindestens zehn Fahrgäste in der Bahn gewesen sein. Drei Menschen sind bei dem Unfall ums Leben gekommen. Am späten Nachmittag wurde eine Leiche aus dem vorderen Bereich der Bahn geborgen. Aufgrund der schweren Verletzungen konnte diese Person bislang noch nicht identifiziert werden. Ob es sich um die Person handelt, welche die Straßenbahn gefahren ist, ist noch unklar. Als die Kriminaltechnik den Unfallort absuchte, wurden am Abend zwei weitere Personen tot aufgefunden, teilte die Polizei mit. Diese waren zunächst vermisst. Auch die Identifizierung dieser Personen dauert den Angaben zufolge aufgrund der Schwere der Verletzungen noch an.
Der 49-jährige Fahrer des mit Heizöl beladenen Tanklasters wurde von einem Rettungshubschrauber mit schweren Verletzungen in eine Spezialklinik transportiert. Die Fahrgäste verletzten sich allesamt leicht und wurden vor Ort medizinisch versorgt und auch von der Feuerwehr, die mit über 60 Kräften im Einsatz war, betreut. Der genaue Unfallhergang müsse laut Polizei erst noch ermittelt werden. Der Bahnübergang hat an der Unfallstelle keine Schranken, aber eine Ampel. Ob diese auf Rot stand oder möglicherweise einen Defekt hatte, wird derzeit ermittelt. Laut einem Sprecher der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) bleibt die Bahnstrecke in den nächsten Tage gesperrt.