Hydrant leer, Bach versiegt, Teich abgelassen

Wasserversorgung während Löscharbeiten zusammengebrochen: Anwohner bepöbeln Einsatzkräfte

Schleusegrund (TH) – Bei einem Dachstuhlbrand am Samstag in Gießübel (Landkreis Hildburghausen) brach die Löschwasserversorgung fast vollständig zusammen. Der Kreisbrandmeister machte die trockene Wetterlage für den Zusammenbruch verantwortlich. Anwohner beschimpften die Einsatzkräfte, während diese eine alternative Wasserversorgung aufbauten.

brennendes Haus
Da die Löschwasserversorgung nicht gegeben war, mussten die Einsatzkräfte die Löscharbeiten unterbrechen. Foto: NEWS5 / Ittig

Als die Feuerwehrleute an dem brennenden Wohnhaus eintrafen, schlugen bereits Flammen aus dem Dachstuhl. Die Einsatzkräfte begannen sofort mit den Löscharbeiten, aber nach kurzer Zeit führten alle Hydranten bis auf einen kein Wasser mehr. Der durch den Ort fließende Bach konnte nicht als neue Löschwasserquelle genutzt werden, da er wegen des trockenen Wetters wenig Wasser führte. Aus diesem Grund alarmierten die Feuerwehr weitere Tanklöschfahrzeuge nach, um Wasser von weiter entfernten Hydranten zu der Einsatzstelle zu transportieren. Außerdem wurde eine kilometerlange Schlauchleitung aus dem Nachbarort verlegt.

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Während des aufwändigen Aufbaus der Löschwasserversorgung, begannen einige Anwohner die Feuerwehrleute zu anzupöbeln. Wie der Kreisbrandmeister vermutet, gingen den Schaulustigen die Löscharbeiten nicht schnell genug voran. Der Aufbau der Wasserversorgung nahm etwa 25 Minuten in Anspruch. Die Flammen waren nach etwa einer Stunde eingedämmt. Ein Bewohner des Hauses hatte sich selbst rechtzeitig retten können und blieb unverletzt. Wie die Polizei mitteilte, hielt die Feuerwehr bis zum darauffolgenden Morgen eine Brandwache. Es entstand ein Sachschaden von schätzungsweise 89.000 Euro.

Wie ein Tag nach dem Brand bekannt wurde, hatte es bis vor kurzem eine weitere mögliche Löschwasserquelle in der Nähe des brennenden Hauses gegeben: Mitarbeiter des Bundeslands Thüringen hatten eine Woche zuvor veranlasst, einen benachbarten Flösteich abzulassen, weil die Gemeinde Schleusegrund das sanierungsbedürftige Gewässer nicht zu einem Preis von einer halben Million Euro kaufen wollte. „Es ist sicherlich sehr unglücklich gewesen, dass er eine Woche zuvor abgelassen worden ist.“, bedauerte der Bürgermeister des Ortes die Umstände.

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