Northeim (NI) – Der aktuelle James Bond „Keine Zeit zu sterben“ mit Daniel Craig lockt die Zuschauer scharenweise in die Kinos. Und diesen Hype nutzt die Kreisfeuerwehr Northeim geschickt aus: Im Vorprogramm läuft in drei Kinos ein 34-sekündiger Spot, mit dem die Feuerwehr um Nachwuchs wirbt. Die Resonanz ist enorm.
„Wir erhalten wirklich viele begeisterte Rückmeldungen“, berichtet Konstantin Mennecke, der Leiter der zehnköpfigen Gruppe Öffentlichkeitsarbeit der Kreisfeuerwehr Landkreis Northeim. „Viele freuen sich, mal etwas aus der Region auf der großen Leinwand zu sehen. Andere finden es cool, dass ihre Feuerwehr sich so modern präsentiert.“ Rund sechs Wochen läuft der Werbespot der Kreisfeuerwehr in den Kinos in Einbeck, Bad Gandersheim und Northeim. „Gezeigt wird er übrigens bei bei allen Vorstellungen, nicht nur bei James Bond“, erklärt Mennecke, der auch die Idee zu dem Projekt hatte. „Begonnen hat es aber mit dem Kinostart des 25. Bonds, weil wir hier mit einem hohen Zuschaueraufkommen gerechnet haben.“
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Die Kinobetreiber unterstützen das Projekt tatkräftig. Alle drei sollen bei der Anfrage der Kreisfeuerwehr sofort zugesagt haben. „Denen ist sehr wohl bewusst, dass die Feuerwehr im ländlichen Bereich viel mehr ist als eine Einheit zur Gefahrenabwehr“, so Mennecke. „Motor für viele Aktivitäten nannte einer der Kinobetreiber die örtlichen Feuerwehren.“
Den Spot hat die Gruppe Öffentlichkeitsarbeit übrigens komplett selbst erstellt. Das Motto lautet: Wir haben für jeden die richtige Verwendung. Gezeigt werden ganz unterschiedliche Sequenzen zu Technik, Zeltlager, Gemeinschaft, Einsätzen, Diensten und Ausbildung. Am Ende heißt es: Unsere wichtigste Ausrüstung sind Menschen wie Du!
„Ein Großteil des verwendeten Materials hatten wir schon vorliegen“, so Mennecke. „Seit Beginn der Corona-Pandemie im letzten Jahr haben wir komplett auf Online-Aktivitäten gesetzt. Rund 50 Erklär- oder Experimentiervideos wurden erstellt und auf dem eigenen YouTube-Kanal veröffentlicht.“ Darunter finden sich Beiträge der Reihe „Feuerwehr erklären in 112 Sekunden“, aber auch Aufzeichnungen von einstündigen Übungsdiensten. „Jeder soll soll Online etwas interessantes finden“, so Mennecke. „Wir wollten in der Zeit der Coronaeinschränkungen nicht in der Versenkung verschwinden, sondern sogar sichtbarer werden. Deshalb digitalisieren wir inzwischen alles.” Projekt „Status 2“ nennt sich das ganze Vorhaben in Northeim.
Alle Filme werden selbst gedreht, geschnitten und vertont. Rund 40.000 Euro hat das ganze Projekt inklusive der Ausrüstung inzwischen gekostet. „Einen Großteil des Geldes haben wir bei Sponsoren eingesammelt und auch Fördermittel bekommen“, so Mennecke, der als Multimedia-Redakteur arbeitet.
Nice to know: Die Zahl der aktiven Mitglieder in den Feuerwehren im Landkreis Northeim ist während der Coronapandemie trotz der Einstellung des Dienstbetriebes über einen längeren Zeitraum nicht zurückgegangen. „Einige Wehren berichten sogar von Zulauf“, freut sich Mennecke.