Hamburg – Am Abend des 5. Januar 2025, gegen 19.30 Uhr, melden Anrufer bei der Rettungsleitstelle der Feuerwehr Hamburg den Brand eines Einfamilienhauses im Stadtteil Hummelsbüttel. In den ersten Notrufen schildern sie bereits, dass das Gebäude in Vollbrand steht. Die Rettungsleitstelle erhöhte daraufhin das Einsatzstichwort auf “Feuer mit zwei Löschzügen” schon bei Anfahrt der ersten Kräfte.
Als die ersten Kräfte vor Ort eintreffen, hatte sich eine Frau bereits aus dem Gebäude ins Freie gerettet. Eine zweite Person habe sich am Fenster bemerkbar gemacht, berichtet Einsatzleiter Johannes Blust. Den Mann retten die Einsatzkräfte mithilfe einer Drehleiter aus dem ersten Obergeschoss. Beide Personen sind durch das Feuer lebensbedrohlich verletzt. Nach der Versorgung durch den Rettungsdienst Hamburg kommen sie notarztbegleitet in umliegende Hamburger Krankenhäuser. „Die Personen unterliegen der Sichtungskategorie Rot“, informiert Blust. „Das bedeutet, sie sind schwerverletzt und es besteht Lebensgefahr.“
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Wegen der zu diesem Zeitpunkt unklaren Anzahl an Verletzten passt die Rettungsleitstelle das Einsatzstichwort erneut auf „Feuer 2 mit Massenanfall an Verletzten“ an und schickt ein Großaufgebot des Rettungsdienstes zur Einsatzstelle. Zusätzlich zu vier Rettungswagen und zwei Notärzten werden eine leitende Notärztin, ein organisatorischer Leiter Rettungsdienst sowie ein Großraumrettungswagen der Feuerwehr zur Einsatzstelle alarmiert.
Die Einsatzkräfte der Feuerwehr führen die Brandbekämpfung mit mehreren Strahlrohren im Innenangriff sowie von außen mit Drehleitern durch. Die Maßnahmen im Gebäudeinneren brechen sie jedoch im weiteren Verlauf ab, da das Gebäude erhebliche Risse im Mauerwerk aufweist. Ein angeforderter Baustatiker sowie der Baufachberater des Technischen Hilfswerks (THW) bestätigen einige Zeit später die akute Einsturzgefahr des Gebäudes.
Die Feuerwehrkräfte bekämpfen daraufhin den Brand ausschließlich von außen, vor allem über zwei Drehleitern. Auf Grund eingeschränkter Zugänglichkeit haben sie erhebliche Schwierigkeiten, gegen die Flammen an der Gebäuderückseite vorzugehen. Deshalb bauen sie eine Riegelstellung mit Strahlrohren auf, um ein Übergreifen des Feuers auf Nachbargebäude zu verhindern.
Zur Bekämpfung des Feuers im Bereich des Dachstuhls müssen die Einsatzkräfte große Teile des Daches mit einer Kettensäge öffnen sowie Löschnägel in die Dachhaut einbringen.
Bei den umfangreichen Löscharbeiten verletzt sich auch ein Feuerwehrmann leicht. Zur weiteren Versorgung bringt ihn ein Rettungswagen ins Krankenhaus.
Die Nachlöscharbeiten dauern bis in die Morgenstunden des 6. Januar 2025 an. Freiwillige und Berufsfeuerwehr, der Rettungsdienst Hamburg, Polizei und das THW sind mit etwa 135 Einsatzkräften vor Ort. In der Spitze kommen bis zu 80 Kräfte gleichzeitig zum Einsatz.