Wie stellt sich die Berufsfeuerwehr Stuttgart auf das Großprojekt “Stuttgart 21” ein? Immerhin muss sie sich verstärkt mit Brandeinsätzen in unterirdischen Bauwerken auseinandersetzen: Bis 2020 wird fast die halbe Innenstadt untertunnelt – mit 33 Kilometern zusätzlicher Bahnstrecke. Brisant ist auch der Zustand der fünf BF-Wachen: Alle sind dringend sanierungsbedürftig.
Das Thema “Stuttgart 21″ ist nicht so neu, wie es in den bundesweiten Medien präsent ist. Bereits seit 1995 liegen die Pläne auf dem Tisch. Und so lange ist auch Stadtdirektor Dr. Frank Knödler, Chef der Berufsfeuerwehr Stuttgart und Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg, intensiv mit dem Thema befasst.
“Wenn die Landesregierung 1996 nicht gewechselt hätte, wäre das Projekt lange abgeschlossen”, ist der Feuerwehrchef überzeugt. “Die Katze war im Sack, aber der Sack war nicht zu.” Nun, unter einer grünen Landesregierung und nach einem Volksentscheid, wird gebaut (siehe Kasten “Stichwort Stuttgart 21″). Riesige Baugruben prägen schon heute das Gelände rund um den Stuttgarter Hauptbahnhof.
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Für Knödler stehen zwei Dinge im Fokus: Die Sicherheit während der auf nahezu zehn Jahre veranschlagten Bauzeit und die Zeit danach im Regelbetrieb. Da fast die halbe Innenstadt untertunnelt wird, gelten besondere Arbeitsschutzbestimmungen für die Bauarbeiter. Dazu gehört eine eigene Tunnelrettung.
Die Feuerwehr Stuttgart erarbeitet mit den bauausführenden Firmen derzeit technische Konzepte und diskutiert sie mit der Deutschen Bahn. Bis zu 200 Meter Vortrieb ist die kommunale Feuerwehr zuständig. Und danach? Entschieden ist derzeit noch nichts. Nach Knödlers Worten müsse eine Tunnelwehr bereit stehen. Wer diese personell und technisch ausstattet, ist noch unklar.
“Auch die anschließende Betriebsphase in zehn Jahren plus X muss sehr genau angeschaut werden”, so Knödler. “Kommen wir mit unseren Kräften bei einem Schadensereignis in den Tunnelanlagen aus oder brauchen wir mehr Personal? Dann müssen wir…
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In Stuttgart sind 1.100 freiwillige Feuerwehrleute in 24 Abteilungen aktiv. Sie sind voll ins Einsatzgeschehen eingebunden und teilweise mit Spezialaufgaben betraut. Die Stadt weiß das zu schätzen: Für jede geleistete und angefangene Einsatzstunde bezahlt sie den Ehrenamtlichen der Freiwilligen Feuerwehr Stuttgart zehn Euro.
Klaus Dalferth steht an der Spitze der Stuttgarter Feuerwehren – zumindest auf Vereinsebene: Der 57-jährige selbstständige Unternehmensberater ist Vorsitzender des Stadtfeuerwehrverbands. Zu diesem zählt nicht nur die Freiwillige Feuerwehr Stuttgart mit ihren 23 Stadtteil-Feuerwehren und der Logistik-Einheit, sondern auch drei Werkfeuerwehren und die Berufsfeuerwehr. “Die Funktion des Stadtbrandmeisters oder Chefs der freiwilligen Feuerwehr gibt es in Stuttgart nicht”, erklärt Dalferth. “Ich versuche vielmehr, die insgesamt rund 1.100 Freiwilligen zu koordinieren und ihnen als Einheit eine Stimme zu geben.”
Im operativen Einsatzdienst hat der Vorsitzende des Stadtfeuerwehrverbandes nichts zu sagen. Für Dalferth ist das aber nicht schlimm: “Als stellvertretender Kommandant einer freiwilligen Einheit bin ich noch nah dran und verliere nicht die Bodenhaftung.”
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Die Führung liegt im Einsatz beim Kommandanten der FF. Und wenn die BF beteiligt ist, hat deren Leitungsdienst “den Hut auf”. “Das System hat auch den Vorteil, dass ich gegenüber den politischen Parteien und der Verwaltung ganz anders auftreten kann”, meint Dalferth. “Dort werde ich als Sprecher eines Vereins mit weit über 2.300 Mitgliedern wahrgenommen – auch wenn es mal zu deutlichen Worten kommen muss.”” Aus einsatztaktischen Führungsdiskussionen und Personalangelegenheiten der Branddirektion hält er sich weitgehend raus.
Kurioser könnten die Verflechtungen verschiedener Amtsinhaber dennoch kaum sein: Dr. Frank Knödler ist als BF-Chef Mitglied im Vorstand des Stadtfeuerwehrverbands und Klaus Dalferth mit dem Stadtfeuerwehrverband Mitglied im Landesfeuerwehrverband Baden-Württemberg. Dessen Präsident ist wiederum Dr. Knödler. “Das ist zwar manchmal problematisch. Aber durch diese Konstellation ist es auch einfacher, im Stadtfeuerwehrverband Dinge umzusetzen, die auf Landesebene gefordert werden”, sagt der 57-Jährige….
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