Frankfurt am Main – Mitte Oktober übergab der österreichische Fahrzeughersteller Rosenbauer mehrere neue Hilfeleistungs-Löschfahrzeuge an die Berufsfeuerwehr Frankfurt am Main. Sie sind Teil eines 19 Fahrzeuge umfassenden Ersatz-Beschaffungsprogrammes, im Zuge dessen die komplette HLF-Flotte bis Jahresende auf Rosenbauer AT umgestellt wird. Unter den jetzt übergebenen HLF war auch der 3.600. AT aus dem Hause Rosenbauer. Damit gehört der AT (Advanced Technology) zu den meistverkauften kommunalen Feuerwehrfahrzeugen in Europa. Er wurde erstmals auf der Interschutz 1994 in Hannover vorgestellt und wird seit 2011 bereits in der dritten Generation gebaut. “601 neue AT haben wir bereits an Kunden übergeben”, sagt Konzernsprecherin Gerda Königstorfer.
Bei den 19 neuen Frankfurter Einsatzfahrzeugen handelt es sich um baugleiche HLF 20 gemäß DIN 14530-27, aufgebaut auf 15-Tonnen-Chassis von MAN mit Euro-5-Dieselmotoren und Zusatz-Bremsanlage. Die Hauptkomponenten der Löschtechnik sind eine Feuerlöschpumpe N35 (FPN 10-2000) mit bis zu 3.500 l/min Leistung bei 10 bar und ein Digimatic-Druckzumischsystem. Die Digimatic wird wie die Pumpe über die Displays des Rosenbauer Logic Control System (LCS) gesteuert und ist aufgrund ihrer niedrigen, stufenlos einstellbaren Zumischrate von 0,1 bis 6 % ideal für den Netzmittelbetrieb geeignet. Die Löschleistung im Schaummittelbetrieb beträgt 2.400 l/min bei 10 bar.
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Zwei 100-Liter-Schaummitteltanks
Eine Besonderheit der Frankfurter Fahrzeuge ist der Einbau zweier zusammengeschlossener Schaummitteltanks mit je 100 Liter Fassungsvermögen, die von der Feuerwehr je nach Bedarf getrennt und mit unterschiedlichen Schaummitteln befüllt werden können. Das Druckzumischsystem ist erstmalig neben den Schaumtanks im Heck und nicht wie sonst üblich in einem der hinteren Geräteräume verbaut. Damit wollten die Planer der Feuerwehr Platz für zusätzliche Beladung schaffen. Neben den zwei Druckabgängen links und rechts ist eine Schnellangriffshaspel im Geräteraum 6 eingebaut. Außerdem kann am Heck eine fahrbare Verkehrsleithaspel aufgeprotzt werden. Im Geräteraum 1 ist ein manueller Werfer mit einer Leistung von 5.000 l/min gehaltert.
Drei mechanische Absenkvorrichtungen vom Typ Comfort nehmen die vierteilige Steckleiter, die dreiteilige Schiebleiter sowie einen Behälter mit Saugschläuchen und Einreißhaken auf. Sie sind alle mit einem Oberleitungsschutz ausgestattet. Sechs 230-Volt-Xenon-Scheinwerfer am Lichtmast sorgen für ausreichende Beleuchtung an der Einsatzstelle. Rosenbauer entwickelte extra einen 1.600 Liter fassenden Spezialtank ein, um die Abgase des im Geräteraum 4 gelagerten Stromerzeugers über das Dach abführen zu können. Klimaanlage und Standheizung sorgen jederzeit für angepasste Temperaturen in Fahrerkabine und Mannschaftsraum. Insgesamt sind sechs PA-Halter (fünf in der Kabine, einer am Beifahrersitz) verbaut. Im sogenannten Action-Tower in der Kabine sind eine Grundausstattung zur erweiterten Ersten Hilfe (Schutzhelm, Notfall- und Intensivrucksack, Defibrillator) sowie eine Wärmebildkamera griffbereit.
Technische Daten HLF 20 BF Frankfurt am Main
Fahrgestell: MAN TGM 15.290 4×2 LL
Motor: 213 kW/290 PS, Euro 5
Getriebe: ZF 5 HP 592 C mit Retarder
Zulässige Gesamtmasse: 15.500 kg
Länge/Breite/Höhe: 8.873 mm/2.500 mm/3.300 mm
Radstand: 4.225 mm
Besatzung: 1/6
Feuerlöschanlage: FPN 10-2000 (N35) mit LCS 2.0-Displaysteuerung und zentraler Wasserachse, Leistung 2.400 l/min bei 10 bar, Wassertank 1.600 l, 2x Schaummitteltank 100 l, Digimatic-Druckzumischsystem, 50-m-Schnellangriffshaspel mit Formtex-Schlauch
Ausstattung: Klimaanlage, 6x PA-Halterung, 2x Schlauchmagazin in G3, Fireco-LIchtmast (6x 42 W), Absenkungen für Schiebleiter, Steckleiter und Saugschläuche, Hygienebord, Rückfahrkamera, Zenralverriegelung, Standheizung