Kohlenstoffmonoxid (CO) kann für Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst zur tödlichen Gefahr werden. Hier erfahrt Ihr alles Wichtige über das geruchs- und geschmacklose Gas.
Eigenschaften von Kohlenmonoxid
Der Aggregatzustand von liegt bei CO bei 1.013 mbar und 20 °C. Das farb- und geruchlose Gas ist leichter als Luft und bildet mit Luft explosive Gemische. Der Flammpunkt liegt bei -191,6 °C und die Zündtemperatur bei 605 °C. Die Untere Explosionsgrenze (UEG) liegt bei 11,3 Vol.-% (94 g/m³) und die Obere Explosionsgrenze bei 75,6 Vol.-% (629 g/m³) bei einer relativen Luftfeuchtigkeit < 10 %. Bei einer relativen Luftfeuchtigkeit > 80 % liegt die UEG bei 10,9 Vol.-%, 129 g/m³ und die OEG bei 76 Vol.-%, 901 g/m³. Der maximale Explosionsdruck beträgt 8,2 bar. Weitere Details über Kohlenmonoxid könnt Ihr in der GESTIS-Stoffdatenbank nachlesen.
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Wie entsteht CO?
Die Möglichkeiten, wann und wo das Atemgift CO entsteht, sind vielfältig: grundsätzlich bei jeder Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Materialien wie Holz, Papier, Kohle, Erd- und Flüssiggas sowie vielen Kunststoffen. “Wenn aber beim Verbrennungsvorgang eine Sauerstoffunterversorgung herrscht, können schnell große Mengen des sehr giftigen, farb-, geruchs- und geschmacklosen Gases entstehen”, erklärt Diplom-Biologe Tim Pelzl, Leiter der Geschäftsstelle des Fachbereichs “Feuerwehren, Hilfeleistungen, Brandschutz” der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) in Baden-Württemberg.
CO hat eine stark giftige Wirkung auf Blut, Nerven und Zellen des menschlichen Körpers. Diese besteht unter anderem darin, dass es den Sauerstoff von den roten Blutkörperchen (genauer: vom Hämoglobin) verdrängt und dadurch die Transportkapazität des Sauerstoffes im Blut drastisch reduziert. CO wird in parts per million (ppm), Teile von einer Million, gemessen. Je nach Schwere der Vergiftung sind die körperlichen Schäden irreparabel.
Kohlenmonoxid-Vergiftungen werden oft nicht sofort erkannt
Bei leichten CO-Vergiftungen können Symptome wie leichte Kopfschmerzen, Schläfrigkeit und Schwindel dazu führen, dass die eigentliche Ursache übersehen wird. Beim Stichwort CO dachten Feuerwehrleute in der Vergangenheit oft an die klassische unvollständige Verbrennung, etwa durch eine defekte Gasheizung wie im Hamburger Beispiel.
Einsatzkräfte können mit Kohlenmonoxid zum Beispiel durch Grillgeräte in geschlossenen Räumen konfrontiert werden. Entweder sind diese in Unwissenheit oder auch mit suizidaler Absicht dort aufgestellt worden. Bei biologischen Abbauprozessen – wie in Holzpelletlagerräumen, nicht richtig funktionierenden Kaminen bis hin zu unsachgemäß betriebenen Shisha-Wasserpfeifen in geschlossenen oder schlecht gelüfteten Räumen – kann eine erhöhte CO-Konzentration entstehen.
8 Praxis-Tipps für Feuerwehrleute
CO-Warner auf der Anfahrt zum Einsatzort einschalten.
Bei CO-Alarm müssen Einsatzkräfte ohne Atemschutz den Bereich sofort verlassen.
Einsatzstelle evakuieren und absperren.
Betroffene betreuen, beobachten und an Rettungsdienst übergeben.
Weiteres Erkunden und Entfernen der Ursache nur unter Atemschutz.
Auch benachbarte Objekte prüfen.
Fenster öffnen und Einsatzstelle belüften.
CO-Warner nach dem Gebrauch überprüfen. Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz.