Berlin – Am 5. Dezember 2021 werden mit dem „Internationalen Tag des Ehrenamts“ diejenigen gewürdigt, die das Feuerwehr- und Katastrophenschutz-System in Deutschland in dieser Form erst möglich machen. Die offiziellen Zahlen des Deutschen Feuerwehrverbands (DFV) sprechen für sich: Demnach sind mehr als 990.000 Personen in Freiwilligen Feuerwehren aktiv.
Im Vergleich dazu wirkt die Zahl der Berufsfeuerwehrleute gering: zirka 33.500. Wobei sich viele hauptberufliche Kräfte zusätzlich ehrenamtlich betätigen. In Werkfeuerwehren sind mit etwa 33.300 Personen – teils haupt-, teils nebenamtlich – fast genauso viele Kräfte zu finden.
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In einer Pressemitteilung dankt DFV-Präsident Karl-Heinz Banse den Menschen, die sich ehrenamtlich in der Feuerwehr engagieren. „Ob im Einsatzdienst oder bei der Jugendarbeit, in der Brandschutzerziehung oder in der Feuerwehrmusik: Sie alle sind ehrenamtlich im Einsatz für die Menschen! Sie sorgen dafür, dass die Feuerwehren in Deutschland als Säule der öffentlich-rechtlichen Gefahrenabwehr, aber auch als Kulturträger, weiterhin bestehen bleibt“, sagt Banse.
Große Belastungen durch Flutkatastrophe
Der DFV-Präsident verweist auf die großen Belastungen der Aktiven während des Einsatzes bei der Flutkatastrophe im Sommer 2021 (siehe Feuerwehr-Magazin 10/2021 und Feuerwehr-Magazin 12/2021) . „Hier hat sich gezeigt, dass das flächendeckende Netz der Feuerwehren belastbar ist“, betont Banse. „In vielen Freiwilligen Feuerwehren war es möglich, mit ehrenamtlichen Angehörigen den Grundschutz in der Heimat zu gewährleisten und parallel in den betroffenen Gebieten Hilfe zu leisten.“
Auch hauptamtliche Kräfte seien im Einsatz gewesen. Gemeinsam habe die „große Feuerwehr-Familie“ – auch untereinander – Hilfe geleistet. „Mein Dank gilt all jenen Menschen, die in der akuten Lage, in der Bewältigung danach und auch jetzt noch vor Ort im Einsatz sind“, fügt der DFV-Präsident hinzu.
Das Ehrenamt in der Feuerwehr sei nur durch ein unterstützendes Netzwerk langfristig tragfähig. Daher müsse auch das Engagement all jener gewürdigt werden, die den Einsatz mit ermöglichten – sei es in der Familie, im Freundeskreis, in der Ausbildung oder im Beruf.
DJF fordert mehr Wertschätzung und Unterstützung
In einer eigenen Pressemitteilung geht auch Bundesjugendleiter Christian Patzelt auf den „Internationalen Tag des Ehrenamts“ ein. Er fordert mehr Unterstützung und Wertschätzung für die ehrenamtlichen Jugendleiter und Betreuer. Diese würden die Kinder und Jugendlichen – laut DFV-Statistik über 270.000 in den Jugendfeuerwehren in Deutschland – durch die schweren Zeiten der Pandemie führen.
„Erneut befinden wir uns in einer extrem belastenden Phase für unsere Gesellschaft und für jeden einzelnen”, erklärt Patzelt. „Und erneut sind es die Ehrenamtlichen, die in den Kindergruppen, Jugendfeuerwehren und generell in der außerschulischen Bildung den Kontakt, als unverzichtbare Leitplanke, zu den Kindern und Jugendliche halten. Dieses Engagement, trotz persönlicher Einschränkungen und Belastungen, bewegt mich sehr!”
Neben der Anerkennung für die Ehrenamtlichen müsse auch die bestmögliche Unterstützung geboten werden. „Freizeit- und Bildungsangebote, wie beispielsweise das Aktionsprogramm ‚Aufholen nach Corona‘, sind ein wertvoller Ansatz, den Kindern und Jugendlichen Raum zu geben, um Versäumtes nachzuholen“, sagt der Bundesjugendleiter. „Förderungen müssen unbürokratischer beantragt und vergeben werden, damit die Jugendarbeit in den kommenden Jahren wieder aufblühen kann.“
Der Ansatz dafür müsse ganzheitlich sein und dürfe nicht nur Fördermittel für einzelne Aktivitäten umfassen. „Letztere müssen den ehrenamtlichen Jugendleitern und Betreuern aber möglichst barrierefrei zugänglich gemacht werden“, erklärt Patzelt.