Leuna (ST) – Der österreichische Fahrzeughersteller Empl hat vier Sattelauflieger als Spezialeinsatzmittel für die Werkfeuerwehr von InfraLeuna im Chemiepark Leuna (Saalekreis) gefertigt: zwei Gefahrgut-Komponenten, einen Auflieger Pumpen-Schlauch sowie Schaumreserve. Als Trägerfahrzeuge setzte Empl auf zwei MAN TGS 18.440.
“Wir mussten das bestehende Wechselladesystem – zwei Zugmaschinen mit Meiler-Transportsystem und sechs Container mit unterschiedlichen Beladungen – ersetzen”, erklärt Frank Hesselbarth, Leiter der Werkfeuerwehr der InfraLeuna GmbH. “Nach vielen Recherchen möglicher technischer Lösungen und sehr vielen Diskussionen kam die Sattelzugtechnik in den Fokus.”
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Die Firma Empl beschreibt in ihrer Pressemeldung: “Die Feuerwehrauflieger Gefahrgut und Pumpen-Schlauch sind über Seitenlifte verschlossen, welche ein Be- und Entladen der Rollcontainer und der restlichen Beladung schnell und ergonomisch ermöglichen. Mit Rolltoren sind die vorderen Geräteräume verschlossen und über abklappbare Tritte zugänglich. Die Energieversorgung des LED-Lichtsystems und der Seitenlifte erfolgt über ein am Sattel verbautes Batteriesystem, welches über das Fahrgestell beziehungsweise über einen an der Stirnseite verbauten tragbaren Generator versorgt wird.”
Sattelauflieger Gefahrgut und Gefahrgut-TUIS
Fast baugleich sind die beiden Gefahrgut-Auflieger ausgeführt. In G1 und G2 ist ein Großkompressor verbaut. Er wird direkt auf dem Auflieger betrieben und dient zum Antrieb einer Druckluftmembranpumpe. Unter anderem Chemikalienschutzanzüge befinden sich in G3 und G4. Über die Seitenlifte können auf jeder Seite vier Rollcontainer eingeschoben und entnommen werden. Am Heck ist eine Plattform montiert. Wenn diese heruntergeklappt wird, ist eine Entnahme von formstabilen Chemieschläuche möglich.
Seit 1991 ist die Werkfeuerwehr InfraLeuna Mitglied im Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem (TUIS) des VCI (Verband der Chemischen Industrie). So dient der Auflieger Gefahrgut-TUIS vor allem dem Einsatz als mobile Spezialeinheit, während der zweite Auflieger einsatzbereit im Chemiepark verbleibt.
Sattelauflieger Pumpen-Schlauch
Auch der Sattelauflieger Pumpen-Schlauch verfügt über G1 bis G4 und Ladeflächen für Rollcontainer, die über Seitenlifte zugänglich sind. Der Heckbereich ist ebenfalls als Ladefläche ausgeführt, die über eine faltbare Ladebordwand verschlossen wird. Dahinter sind 3.000 Meter B-Schlauch auf drei Rollcontainern gelagert. Sie können der Fahrt verlegt werden.
“Dieses Einsatzmittel deckt fast alle Einsatzszenarien um das Thema Wasser ab”, beschreibt Feuerwehr-Chef Hesselbarth. “Hochwasser, Starkregen mit vielen gleichzeitigen Einsatzstellen, Rohrbrüche in Unterflursystemen mit Durchmessern bis 1.400 Millimeter oder Engpässe in der Wasserversorgung zur Brandbekämpfung sind da zu nennen. Motorpumpen, elektrische Pumpen, Schieberschlüssel, Planwerke für die Unterflursysteme und Schlauchleitungen bis 3.000 Meter zur nahezu personalfreien Verlegung gehören zur Ausstattung.”
Sattelauflieger Schaumreserve
In den G1 bis G4 werden diverse Wasserwerfer und Armaturen mitgenutzt. Das Einsatzmittel verfügt über einen 11.000-Liter-Schaumtank und eine Schaummittelpumpe. Sie fördert zirka 1.000 l/min. Der Sattelauflieger gewährleistet somit eine erhebliche Schaummittelreserve bei Großbränden. Hesselbarth: “Durch die installierte Pumpe kann das Schaummittel von einer zentralen Stelle auf die positionierten Einsatzfahrzeuge verteilt werden. Die Pumpe ist so konzipiert, dass auch weitere über Dritte bereitgestellte Reserven optimal verteilt werden können. Dabei ist es unerheblich, ob diese Reserven in Fässern, IBC, oder 20 Kubikmeter-Trailern erfolgt.”