Duale Feuerwehr-Ausbildung beginnt

Hannover – Die Berufsfeuerwehren Hannover, Hildesheim, Salzgitter und Wilhelmshaven reagieren auf die stetig sinkende Zahl an qualifizierten Bewerberinnen und Bewerbern. Gemeinsam mit dem Ausbildungszentrum der Siemens AG in Hannover gaben sie am Dienstag den Startschuss für ein nach Angaben der Feuerwehr Hannover “bundesweit einmaliges Pilotprojekt”: Der Ausbildung bei der Feuerwehr – direkt nach dem Ende der Schulzeit.

Bislang mussten Interessenten in der Regel eine dreijährige Lehre vorweisen, bevor eine 18-monatige Ausbildung bei der Feuerwehr möglich war. Jetzt erhalten insgesamt acht ausgewählte Nachwuchskräfte im Alter von 17 bis 21 Jahren erstmals die Chance auf einen schnellen Einstieg nach dem Schulabschluss: Sie beginnen in diesen Tagen eine neuartige dreijährige Ausbildung, die von der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren in Niedersachsen in Kooperation mit Siemens entwickelt wurde.

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Der kombinierte Ausbildungsgang besteht aus zwei Teilen: Die jungen Frauen und Männer absolvieren zunächst eine 18-monatige duale Ausbildung zum/zur Industrieelektriker/-in mit IHK-Abschluss im Ausbildungszentrum der Siemens Professional Education (SPE) in Hannover. Direkt im Anschluss folgen weitere 18 Monate Ausbildung als Brandmeisteranwärter/-in bei den beteiligten Feuerwehren – mit Grundausbildung, weiterführenden Speziallehrgängen und Einsatzpraktika.

Während der Ausbildung zum/zur Industrieelektriker/-in bei Siemens besuchen alle acht Azubis die Berufsbildende Schule Metalltechnik und Elektrotechnik in Hannover und durchlaufen zusätzliche Ausbildungssequenzen zur beruflichen Fachqualifizierung bei der SPE. Den praktischen Ausbildungsteil absolvieren sie bei Siemens Building Technologies, der Gebäudetechnik-Sparte des Siemens-Konzerns. Einer der Schwerpunkte in diesem Geschäftsgebiet sind Lösungen aus dem Bereich der Brandschutztechnik. “Die Auszubildenden erhalten damit eine solide technische Grundausbildung mit vollwertigem Abschluss, auf der sie weiter aufbauen können”, so Ralf Rochau, Leiter der Siemens Professional Education in Hannover.

Im Vorbereitungsdienst bei den Berufsfeuerwehren werden die Nachwuchskräfte anschließend auf ihre späteren Hauptaufgaben vorbereitet: Brandbekämpfung, technische Hilfeleistung, Rettungsdienst und Katastrophenschutz. Zu den Ausbildungsinhalten zählen neben allgemeinen und fachbezogenen Grundlagen Speziallehrgänge wie Atemschutz, Sprechfunk, Gefährliche Stoffe und Güter, Technische Hilfe sowie die Befähigung zum Führen der Einsatzfahrzeuge. Auch Grundlagen einer rettungsdienstlichen Ausbildung sind fester Bestandteil.

Die abschließende Laufbahnprüfung wird an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) in Celle abgelegt. Mit deren Bestehen eröffnet sich den Absolventen das gesamte Berufsfeld des hauptberuflichen feuerwehrtechnischen Dienstes. Die Kosten für das Pilotprojekt werden anteilig von den beteiligten Kommunen und vom Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport getragen. Bis Ende Februar 2011 konnten sich interessierte junge Frauen und Männer auf die Ausbildungsplätze bewerben und anschließend ihre Eignung in Auswahltests unter Beweis stellen. Mindestvoraussetzung war ein Realschulabschluss und ausreichende körperliche Leistungsfähigkeit.

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