Bad Oldesloe (SH) – In der Kreisverwaltung in Bad Oldesloe (Kreis Stormarn) werden jetzt die Einsätze für Feuerwehren und Rettungsdienste für etwa 625.000 Menschen zwischen Geesthacht an der Elbe (Kreis Herzogtum Lauenburg) und Burg auf Fehmarn (Kreis Ostholstein) koordiniert. Am Dienstag weihten die Landräte Klaus Plöger (Stormarn) und Reinhard Sager (Ostholstein) gemeinsam mit Norbert Brackmann, dem Vorsitzenden des Kreis-Innenausschusses im Herzogtum Lauenburg, die erweiterte und modernisierte “Integrierte Regionalleiststelle Süd” (IRLS-Süd) offiziell ein. Bereits seit Montag laufen die Notrufe der Nummer 112 aus Ostholstein in der IRLS-Süd auf.
Zukünftig werden etwa 120.000 Einsätze pro Jahr von den 24 Disponenten der IRLS-Süd koordiniert. In dem 3.421 Quadratkilometer großen Zuständigkeitsbereich sind 80 Fahrzeuge des Rettungsdienstes, die Einheiten des Katastrophenschutzes, der Rettungshubschrauber “Christoph 12” und 365 freiwillige Feuerwehren unterwegs.
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Ziel der Leitstellen-Erweiterung ist es, Kosten für den Betrieb und die Unterhaltung der Technik zu senken. Schon 2006 hatten die Kreise Stormarn und Herzogtum Lauenburg die IRLS-Süd gegründet. Jetzt schließt sich auch Ostholstein an. “Wir hätten gerne auch Lübeck eingebunden, das wäre sinnvoll gewesen”, erklärte Plöger. Allerdings: Erst, so Plöger, wollte Lübeck alle Aufgaben an sich ziehen, dann, als die Erweiterung in Bad Oldesloe fast fertig war, wollte man doch in die Kreisstadt. “Da war der Zug dann aber abgefahren”, berichtete Plöger. Nun muss Lübeck alleine eine neue Leitstelle einrichten. “Unser Anschluss an die IRLS-Süd ist der Beweis dafür, dass die Kreise in der Lage sind, wirtschaftlich und sinnvoll zu kooperieren”, sagte Sager. “Wir haben eine schlanke kommunale Zusammenarbeit ohne Kostenexplosionen”, freute sich Brackmann. Eine Kooperative Leitstelle gemeinsam mit der Polizei wie in allen anderen Landesteilen hatten die Kreise im südlichen Schleswig-Holstein konsequent abgelehnt.
Nur symbolischer Knopfdruck
Der Knopfdruck in der im zweiten Stock des Kreishauses untergebrachten Leitstelle hatte am Dienstag nur symbolischen Charakter. Der Betrieb lief bereits, nachdem der Telefonanbieter die Notrufleitungen aus Ostholstein schon am Montag umgeschaltet hatte. “Wir hoffen, dass es gut funktioniert, so eine Erweiterung einer Leitstelle ist immer eine spannende Sache”, sagte Plöger, er sei aber “optimistisch”. Immer wieder hatte es in der Vergangenheit jedoch auch Probleme gegeben, wie zuletzt im Januar die um 17 Minuten verzögerte Nachalarmierung einer Drehleiter zu einem Feuer in Brunstorf im Kreis Herzogtum Lauenburg.
Im Zuge der Integration des Kreises Ostholstein wurde die Systemtechnik für etwa 470.000 Euro modernisiert und erweitert. Weitere 500.000 Euro wurden fällig, um neue Anforderungen der europäischen Norm für Alarmempfangsstellen zur Abwehr krimineller Handlungen, darunter eine eigene Einbruchs- und Überfallmeldeanlage, Zutrittskontrollen und eine Notstromversorgung einzurichten.