HLF 20 von Magirus mit Hochdruck beschafft

Laucherthal (BW) – Eine Werkfeuerwehr, die auch den kommunalen Brandschutz übernimmt. Das ist nicht alltäglich und wurde im Feuerwehr-Magazin 1/2009 in einer großen Reportage ausführlich geschildert. Die Werkfeuerwehr Zollern in Laucherthal bei Sigmaringen hat nun wieder Grund, Schlagzeilen zu machen: Denn das neue Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug (HLF) 20/40-2 ist ebenfalls eine Besonderheit – musste es doch die besonderen Bedürfnissen des metallverarbeitenden Betriebes berücksichtigen.

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Auslöser der Beschaffung war ein geplanter Hochregalbereich, der mit einer halbstationären Löschanlage geschützt werden sollte. Aufgrund der Vorgaben der Lagergröße und des Lagerguts wurde schnell klar, dass eine normale Sprinkleranlage nicht in Frage kommt. Eine Gaslöschanlage musste eingebaut werden. Eine stationäre Löschanlage wäre zudem doppelt so teuer wie ein Fahrzeug geworden.

Die WF Zollern stellte dieses HLF 20/40-2 in Dienst. Es besitzt neben einer Feuerlöschkreiselpumpe eine Callies-Hochdrucklöschanlage sowie einen 20 m langen Speiseschlauch für eine Löschanlage im Werk.

HLF 20 mit Hochdruckpumpe von Callies

Als Fahrgestell stand von Anfang an ein MAN TGM 18.340 4×4 BB mit einem Aufbau von Magirus fest, um eine identische Bedienung mit dem zweiten Großfahrzeug der Wehr gewährleisten zu können. Eine besondere Herausforderung war hier die Hochdruckpumpeneinheit der Firma Callies, die mit einem maximalen Druck von 140 bar eine maximale Förderleistung von 280 l/min bringt. Aufgrund der hohen benötigten Antriebsleistung dieser Pumpe muss diese über einen Nebenantrieb vom Fahrzeug versorgt werden. Zudem musste ein Schnellangriffshaspel mit einem 100 Meter langen HD-Schlauch sowie eine Haspel für den 20 Meter langen Speiseschlauch für die Löschanlage untergebracht werden. Beide können elektrisch aufgewickelt werden.

Verschiedene Arten, Löschschaum herzustellen

Der Löschwassertank fasst 3.000 Liter, hinzu kommt noch der Tank für die HD-Pumpe mit einem Fassungsvermögen von 1.150 Litern. Da die Werkfeuerwehr auch mit Bränden von Alkoholen rechnen muss, sind im Schaummitteltank 200 Liter alkoholbeständiges AFFF-Schaummittel gelagert. Um gegebenenfalls mit dem vorhandenen Schaumaggregat FlexiFoam ML-2 auch Leichtschaum erzeugen zu können, sind zusätzlich vier Kanister mit Mehrbereichsschaummittel vorhanden. Dies ist erforderlich, um gegebenenfalls bei Bränden in den vorhandenen begehbaren Kabelkanälen diese fluten zu können. Bedingt durch den hohen Platzbedarf musste das Fahrzeug einen Radstand von 4.500 Millimetern aufweisen.

Als Fahrgestell dient ein MAN TGM 18.340 4×4 BB mit einem Aufbau von Magirus. Bedingt durch den hohen Platzbedarf hat das Fahrzeug einen Radstand von 4.500 Millimetern.

Die Werkfeuerwehr hat ein 26 Hektar großes Betriebsgelände zu betreuen, verfügt über keine hauptamtlichen Kräfte und nicht alle Bereiche der bis zu 300 Meter langen und 50 Meter breiten Hallen sind mit Löschanlagen geschützt. Daher muss das Fahrzeug auch für den normalen Löschangriff ausgestattet sein. Viel Wert gelegt wurde im Laufe der Aufbauplanung darauf, dass Ausstattungsgegenstände, die auf beiden Fahrzeugen vorhanden sind, möglichst am gleichen Platz zumindest aber im gleichen Geräteraum untergebracht sind. Das neuen HLF löst ein TroTLF 16 ab, das nunmehr an den Standort Herbertingen abgegeben wurde. Hier läuft gerade das Antragsverfahren, um die dort vorhandene Löschgruppe als Werkfeuerwehr durch das Landratsamt anerkennen zu lassen. (ID 190)

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