Bremen – Im deutschsprachigen Liechtenstein mit seinen rund 38.000 Einwohnern sind in elf Freiwilligen Feuerwehren und vier Betriebsfeuerwehren derzeit rund 600 Einsatzkräfte vereint. Im zwischen der Schweiz und Österreich gelegenen Fürstentum organisiert und koordiniert der Liechtensteinische Feuerwehrverband (LFV) auch die Arbeit der Jugendwehrleiter von insgesamt zehn Jugendfeuerwehren (www.feuerwehr.li). Dafür zuständig ist ein eigenes Ressort, das auf Verbandsebene die Jugendlichen vertritt. Welche Unterschiede und welche Gemeinsamkeiten zur Deutschen Jugendfeuerwehr (DJF) existieren, erfahrt Ihr hier.
Erst seit rund 20 Jahren gibt es eine konkrete Nachwuchsförderung im sechstkleinsten Staat der Welt. Zuvor konnten – bis auf einen Versuch mit einer Jugendabteilung, die aufgrund von mangelndem Zuwachs aber wieder schließen musste – erst erwachsene Anwärter Teil der Feuerwehr werden. Nun ist ein Eintritt mit 12 Jahren möglich, bereits im Alter von 16 können die Jugendlichen in die aktive Wehr übertreten. Derzeit gibt es 78 Mitglieder: 12 Mädchen und 66 Jungen. Bei insgesamt 31 Jugendfeuerwehrleitern und -gehilfen profitieren diese von einem exzellenten Betreuungsschlüssel: Für zwei Jugendliche steht rein statistisch ein Betreuer bereit.
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Bei einem so kleinen Land scheint es selbstverständlich, dass die Vernetzung untereinander auch bei der Jugendfeuerwehr groß ist. Landesfeuerwehrkommandant Peter Ospelt kann dies bestätigen: „Die Gruppen sind in ihren Ortsfeuerwehren organisiert, arbeiten aber bei gemeinsamen Übungen, Sitzungen und verschiedenen Anlässen eng zusammen. Es gibt zirka 20 Übungen pro Jahr – jede zweite Woche kommen die Jugendlichen in den elf Gemeinden des Ober- und Unterlandes zusammen. Einmal pro Jahr veranstalten wir einen landesweiten Kurs.“ An übergreifenden Prüfungen arbeiten die Verantwortlichen noch. Derzeit können die 78 Jugendfeuerwehr-Mitglieder noch keine ablegen. Auch Wettkämpfe sind noch in der Planung.
Im Fürstentum erlernen die Nachwuchskräfte die auch bei der DJF üblichen Grundlagen des Brandschutzes, Technische Hilfe, Löschangriffe sowie Erste Hilfe. Für die Vermittlung der Inhalte besuchen die Jugendfeuerwehrleiter diverse Weiterbildungslehrgänge im eigenen Land sowie beim Schweizerischen Feuerwehrverband. Einmal im Jahr findet für die Jugendlichen ein eintägiger Kurs statt, den die leitenden Instruktoren in Zusammenarbeit mit dem LFV durchführen.
Im Europäischen Jahr der Jugend 2022 und dem daraus folgenden Jahresmotto „Kinder und Jugend in Europa“ der Deutsche Jugendfeuerwehr (DJF) stellt das Feuerwehr-Magazin Wissenswertes rund um die Jugendabteilungen in unseren Nachbarländern vor. In „Zukunft ohne Grenze“ erfahrt Ihr auf insgesamt 7 Seiten zusätzlich Wissenswertes zur Jeugdbrandweer Nederland, der Feuerwehrjugend Südtirol sowie der Schweizer Jugendfeuerwehr. Das aktuelle Feuerwehr-Magazin 6/2022 ist erhältlich seit 27. Mai im Zeitschriftenhandel oder versandkostenfrei im Feuerwehr-Magazin-Shop!