Wer eine Zusammenkunft für hunderte Jugendfeuerwehr-Mitglieder ausrichtet, muss an vieles denken. Hier einige Tipps, wie Ihr die Organisation meistert.
Plant genügend Zeit dafür ein, Euch um den Veranstaltungsort zu kümmern, Helfer anzufragen, Werbung zu machen und Einladungen an befreundete Jugendgruppen zu verschicken.
Verteilt die Aufgaben auf verschiedenen Schultern: Bildet Fachgruppen, die sich um die einzelnen Organisationsaspekte wie Verpflegung, Sicherheit, Programm, Bauhof und so weiter kümmern.
Fragt bei anderen Hilfsorganisationen an, ob sie Euch mit Equipment wie Zelten, Bänken, Containern aushelfen können. Auch bei Programminhalten könnten das THW mit Technischer Hilfeleistung, die DLRG mit Wasserrettung oder das DRK mit Erster Hilfe interessanten Input liefern.
Sucht Euch Sponsoren, die Sachmittel- oder finanzielle Spenden gewähren.
Plant das Abstecken der Plätze für die Gruppen sowie die Aufstellung der Zelte entsprechend voraus. Spontan hier ein Zelt hin, das andere dann dort? Das wird nichts! Super-GAU: Alle Gruppen kommen gleichzeitig an und keiner weiß, wohin mit seinem Zelt.
Zu jeder Zeit müssen die Sicherheit und der Brandschutz gewährleistet sein. Lagerwachen sind ein Muss! Offenes Feuer (Grill, Stockbrot oder Ähnliches) nur unter Aufsicht.
Ebenfalls nötig ist ein Sanitätsdienst vor Ort. Bei weiteren Strecken empfiehlt sich ein Fahrdienst.
„Ohne Mampf kein Kampf. Ohne Verpflegung keine Bewegung!“ Lasst so abwechslungsreich und frisch wie möglich kochen. Noch besser: Kocht selber. Organisiert die Ausgabe der Mahlzeiten möglichst ohne Wartezeiten. Es können nicht alle gleichzeitig essen.
Sorgt für ein abwechslungsreiches Programm mit Spielen, Ausflügen und Workshops. Bindet die Jugendlichen mit ein – vielleicht sogar durch eine Vorabfrage –, sodass sie mitbestimmen können.
5-Seiten-Bericht in Ausgabe 9/2023
Das war das Landeszeltlager der Jugendfeuerwehr Bremen
Bremen – Zu Gast an Weser und umzu: Fast 800 Jugendliche und Betreuer trafen sich Mitte Juli in der Hansestadt zum 8. Landeszeltlager der Jugendfeuerwehr Bremen. Nach 2019 zum ersten Mal wieder hatte das kleinste Bundesland an den Werdersee eingeladen. In einer Woche erwartete die 40 angemeldeten Gruppen ein blau-oranges Programm an Spielen, Workshops, Ausflügen und vielem mehr.
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Ab Samstag, den 15. Juli, rückten insgesamt 777 Jugendliche und ihre Betreuer aus neun Bundesländern an der Weser an. Eine Gruppe kam sogar aus dem tschechischen Rumburk, um Bremen kennenzulernen. Die JF reisten mit Mannschaftstransportfahrzeugen (MTF) an, stellten ihre mitgebrachten Zelte auf dem großen Platz am Werdersee auf und stürzten sich ins Lagerleben. Dabei schon fast Bremer Tradition: Das Wetter machte von Beginn an, was es wollte. Sonnig-warme Abschnitte wechselten sich mit Schauern ab. Gehört in Bremen dazu, so die zeltlagerweite Meinung.
Dass eine Begegnung mit so vielen Teilnehmern mitten in einer Landeshauptstadt (565.000 Einwohner) stattfindet, sei schon einmalig, so Zeltlagerleiter André Fuchs. „In der Regel sind solche Zeltlager draußen auf der ‚Prärie‘. Unseres ist mitten in der Großstadt, vieles ist direkt fußläufig oder mithilfe unserer Unterstützer, der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) oder der Weser-Fähre ‚Hal över‘, erreichbar.“ Der Zeltlager-Ausweis galt gleichzeitig als Fahrausweis für Busse und Bahnen.
Spiel und Spaß plus Weiterbildung
Damit Langeweile gar nicht erst aufkam, hatten die Verantwortlichen aus dem Fachbereich „Programm“ viele abwechslungsreiche Punkte zusammengestellt. Eine Stadt-Rallye durch die Hansestadt, der populäre Orientierungsmarsch sowie der Klassiker schlechthin, das „Spiel ohne Grenzen“ – alles kam vor in der einen Woche an der Weser. Die Nähe zum Wasser eröffnete die Möglichkeit, einen Wettbewerb im „Floßbau“ auszurichten.
Im großen Zelt fanden auch die Abendveranstaltungen statt, darunter eine Disco gleich am ersten Abend, ein Quiz, die JF-Variante vom „Supertalent“ oder als Abschluss am letzten Tag „Voice of Zeltlager“. Hierbei überraschten einige als Gesangstalente. Im Bastelzelt konnten 112-Schlüsselanhänger oder individuelle Handy-Taschen aus Schlauchmaterial angefertigt werden. Kaum ein Jugendlicher im Zeltlager verpasste es, sich ebenfalls hier ein eigenes Airbrush-Tattoo auf die Haut sprühen zu lassen.
Auch Angebote zur Weiterbildung gab es. Diverse Workshops, beispielsweise zum Thema Erste Hilfe, sowie Einblicke in das Thema Wasserrettung durch die Rettungsschwimmer der DLRG hatten die Veranstalter im Angebot. Ein Extra-Zelt war dem Atemschutz vorbehalten. Hier gaben Einsatzkräfte eine Einführung in Funktionsweise und Gefahren. Anschließend konnten die Teilnehmer, mit Pressluftatmer-Attrappen ausgerüstet, erste praktische Erfahrungen im mit Disconebel verrauchten Zelt sammeln.
Mehr zum Landeszeltlager in Bremen, beispielsweise was an Ausflugsprogramm geboten wurde oder welche wichtigen Orgatipps es zum Ausrichten eines Zeltlagers gibt, erfahrt Ihr auf 5 Seiten in „Zu Gast an Weser und umzu“ im aktuellen Feuerwehr-Magazin 9/2023. Erhältlich ist es seit heute im Zeitschriftenhandel oder versandkostenfrei im Feuerwehr-Magazin-Shop.