3-Seiten-Reportage im FM 6/2023

Lego Serious Play: Kreativtechnik für Einsatzkräfte

Eschborn (HE) – Die UDT Fire & Rescue Akademie (UDT) bietet Kurse und Coachings für Einsatzkräfte an. Mit der Methode Lego Serious Play werden komplexe Sachverhalte spielerisch leicht vermittelt und es wird gemeinsam an Problemlösungen gearbeitet. Vorteil dieser Herangehensweise: Beim „Denken mit den Händen“ tragen alle Teilnehmer gleichermaßen zum Ergebnis bei.

„Das Schöne an Lego Serious Play ist: Ich gebe mit den Steinen jedem eine Stimme. Wo sonst oftmals 20 Prozent der Teilnehmer 80 Prozent der Beiträge leisten, werden bei dieser Methode ausnahmslos alle aktiv. Weil sie sich anders ausdrücken dürfen und sollen. So gehen Hemmungen verloren, die beim rein mündlichen Mitarbeiten bei einigen anfallen“, erklärt Dr. Erwin Mark. Er ist Gründer und Mitinhaber der UDT in Eschborn (Main-Taunus-Kreis) und spezialisiert auf diese Technik.

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Entwickelt hat sie der dänische Hersteller der bunten Steine selbst um die Jahrtausendwende herum. Projektmanager des Unternehmens aus Billund beschäftigten sich seinerzeit mit der Frage: Können wir unsere Bausteine nutzen, um Projekte und Geschäftsprozesse innovativ voranzubringen?

Lego Serious Play (LSP) funktioniert, indem die Antworten auf Gedankenspiele und Problemstellungen nicht mündlich oder schriftlich geteilt werden. Jeder verleiht seinen Lösungen bildlichen Ausdruck: Das Modell also gibt die Antwort, es zeigt Meinung oder Gefühlszustand des Erbauers. Ganz ohne darüber zu reden, geht es natürlich nicht. Das Bauen soll aber einen anderen kreativen Zugang zum gewählten Thema schaffen. Und ein „Denken mit den Händen“ ermöglichen, wie Mark es nennt.

Fünf der elf UDT-Trainer sind auf die Methode spezialisiert. In Halbtages- oder Ganztages- Workshops erarbeiten sie gemeinsam Leitgedanken für Abteilungen, entwickeln strategische Ausrichtungen, tragen Ideen zur Mitgliedergewinnung sowie -motivation zusammen und probieren neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit aus. Oder sie gehen Fragen nach wie: Wofür steht unsere Feuerwehr? Wo sehen wir uns in 5 Jahren? Was ist dafür nötig?

Die UDT Fire & Rescue Akademie bietet Kurse und Coaching fürs Einsatzkräfte an. Vor allem die Methode Lego Serious Play kann helfen, gemeinsame Lösungen für Probleme zu erarbeiten. Foto: UDT Fire & Rescue Akademie

Probleme lösen, Kommunikation fördern

Als angeleitete Kommunikations- und Problemlösungsmethode kann LSP bei Feuerwehren für das Team-Building, für die Ideenfindung und -entwicklung oder für die Neustrukturierungen von Organisationen genutzt werden. Sogar für Mediationen sei sie geeignet, so Mark. „Hier muss der Facilitator über Antennen für Befindlichkeiten und Reibungspunkte innerhalb eines Teams verfügen. Er muss schauen: Wie kriege ich die Leute dazu, ein konstruktives Gespräch miteinander zu führen?“

Auch gilt: Die Antworten zu Störeinflüssen oder Differenzen im Arbeitsalltag werden in Form von Modellen gegeben. „Es gibt kein Richtig oder Falsch, weder Schön noch Hässlich. Die Teilnehmer bauen so, wie sie fühlen, und äußern sich auf diese Weise“, sagt Mark. Da jeder seine Umwelt anders wahrnehme, setze jeder auch andere Schwerpunkte. So fielen die Modelle entsprechend unterschiedlich aus.

Mehr zu LSP, wie es als Kreativtechnik einen anderen Zugang zu Themen schafft und welche Anwendungsmöglichkeiten es gibt, lest Ihr Ihr auf 3 Seiten in „Ernsthaft spielen“ im aktuellen Feuerwehr-Magazin 6/2023. Erhältlich ist es im Zeitschriftenhandel oder versandkostenfrei im Feuerwehr-Magazin-Shop.

 

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