Bremen – Die Feuerwehrjugend (FJ) hat als Nachwuchsabteilung in Österreich großen Stellenwert. Das Interesse wachse seit Jahren stetig, freut sich Manfred Eibl, FJ-Referatsleiter im Rang eines Bundesfeuerwehrrats: „Bei uns in der Feuerwehrjugend – immerhin eine der größten Jugendorganisationen Osterreichs – bilden wir die Helfer von morgen aus. Es ist schon zu sehen, dass sich landesweit junge Menschen so dafür begeistern und sich ehrenamtlich engagieren mochten.“ Welche Unterschiede und welche Gemeinsamkeiten zur Deutschen Jugendfeuerwehr (DJF) existieren, erfahrt Ihr hier.
Die Feuerwehrjugend (FJ) (www.bundesfeuerwehrverband.at/service/feuerwehrjugend) ist keine eigene Organisation, sondern Bestandteil der österreichischen Feuerwehr. Für das Jahr 2021 verzeichnet die FJ 28.126 Mitglieder, davon sind rund 27 Prozent weiblich. „Die Zahl an Mädchen entwickelt sich ebenfalls besser: 2020 waren es schon 6.981, seit letztem Jahr haben wir nun schon 7.718 künftige Feuerwehrfrauen in der FJ. Wir sind da auf einem guten Weg“, sagt Markus Wessely, Sachgebietsleiter „Allgemeine Jugendarbeit“.
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Eintreten können Mädchen und Jungen mit 10 Jahren – einige Bundesländer, wie Oberösterreich, erlauben den Start sogar im Alter von 8. In den Feuerwehrhäusern der Gemeinden finden unter der Leitung von geschulten Jugendbetreuern meistens wöchentlich die Dienste statt. Wie in der DJF unterweisen sie in spielerischer, altersgerechter Form in Brandschutz, dem korrekten Aufbau eines Löschangriffs inklusive Wasserentnahme, Erster Hilfe sowie Technischer Hilfe. Dabei nehmen laut Eibl rund 75 Prozent feuerwehrfachliche Ausbildung und 25 Prozent Spiel ein.
Auch Kinderfeuerwehren existieren. Wessely berichtet, dass seit Ende des Jahres 2019 in zwei Bundesländern die Kleinsten ab dem Alter von 6 Jahren („Feuerkids“ im Burgenland) oder 8 Jahren („Kinderfeuerwehr“ in Niederösterreich) mitmachen dürfen. Bereits rund 800 Kinder sind dabei, das Interesse wächst stetig. Weitere Bundesländer prüfen die Einführung von Kinderfeuerwehren. Im Laufe ihrer Zugehörigkeit zur FJ können die Jugendlichen eine Reihe von Prüfungen und Abzeichen ablegen: vom Wissensspiel, mit dem im Alter von 10 Jahren begonnen werden kann, über den Wissenstest bis zum FJ-Abzeichen. „Wenn sie das Feuerwehrjugend-Abzeichen in Gold erreicht haben, dann können wir sie wirklich mit gutem Gewissen in den Aktivstand übergeben. Das geht in Osterreich schon mit 15 oder 16 Jahren“, sagt Bundesfeuerwehrrat Eibl.
Die klassischen Gruppenbewerbe finden im Sommer auf Bezirksebene und Landesebene, im Abstand von üblicherweise 2 Jahren auch auf Bundesebene statt. Auch Umweltaktionen fuhrt die FJ durch. Für dieses Jahr ist vom Nationalfeiertag am 26. Oktober bis Allerseelen eine landesweite Baumpflanz-Aktion vorgesehen: „Jeder unserer Jugendlichen ist eingeladen, in seinem Wirkungskreis einen Baum zu pflanzen. Wir unterstützen bei der Koordination und wollen so zeigen: Feuerwehr und Umweltschutz sind eng verbunden miteinander“, erklärt Wessely. Soziale Projekte wie das Entzünden und Weitertragen des Friedenslichts zum Weihnachtsfest sind ebenso Bestandteil der Jugendarbeit.
Im Europäischen Jahr der Jugend 2022 und dem daraus folgenden Jahresmotto „Kinder und Jugend in Europa“ der Deutsche Jugendfeuerwehr (DJF) stellt das Feuerwehr-Magazin Wissenswertes rund um die Jugendabteilungen in unseren Nachbarländern vor. Im zweiten Teil von „Zukunft ohne Grenze“ erfahrt Ihr auf insgesamt 6 Seiten zusätzlich Wissenswertes zur polnischen Jugendfeuerwehr Młodzieżowa Drużyna Pożarnicza, den Lëtzebuerger Jugendpompjeeën aus Luxemburg sowie zu Unge i Beredskabet in Dänemark. Das aktuelle Feuerwehr-Magazin 7/2022 ist erhältlich seit 24. Juni im Zeitschriftenhandel oder versandkostenfrei im Feuerwehr-Magazin-Shop!